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Hopfgarten vom Gruberberg aus. Seite 6 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 20. Dezember 1980 Dablander und Josef Sieberer, das 1962 erschien, sogar grafisch dargestellt. Im Jahre 1934 wurden 1800 Übernachtungen im Sommer und eine sehr geringe Zahl im Winter registriert. 1940 brach der Auf- stieg jäh ab, doch ergab sich im Sommer eine Steigerung bis 1945 (über 16.000 Übernachtungen) und schon etwa 12.000 Übernachtungen wurden im Winter regi- striert. Seit 1951 zeigt die Grafik nur mehr steigende Tendenz (bis 1962), aber der Winter konnte lange nicht Schritt halten. Im Sommer 1961 wurden rund 62.000 Übernachtungen registriert, das waren et- was über 7000 Gäste in Hopfgar:en ge- meldet (Sommer), dazu etwa 2600 im Winter. Schon um die Jahrhundertwende soll ein Plan bestanden haben, auf die Hohe Salve eine Zahnradbahn zu bauen. Derar- tige Bahnen waren damals in Mode und es ist nicht verwunderlich, daß man auf den sehr bekannten Aussichtsberg eine Zahn- radbahn bauen wollte. Es gab auch die Absicht, auf das Kitzbüheler Horn eine Zahnradbahn zu bauen. Verwirklicht wurden in Nordtirol nur die Ac.iensee- bahn und die Hungerburgbahn. Nach dem Zweiten Weltkrieg trug sich der Fabrikant Car! Ritsch mit dem Ge- danken, eine Gondelbahn auf die Salve zu bauen, um den Berg für den Fremdenver- kehr zu erschließen. Das Projekt wurde aber zugunsten eines Sesselliftes fallenge- lassen. Schon im Septemer 1947 fand die Gründung einer »Berglift Hohe Salve Ges.m.b.H.« statt. In die Funktion des Vorsitzenden wurde Bürgermeister Max Steinbacher gewählt. Das Errichten einer Seilbahnanlage zwei Jahre nach dem Krieg war ein beinahe hoffnungsloses Un- ternehmen. Die Finanzierung blieb beina- he stecken und konnte nur durch enormen Einsatz weitergetrieben werden. Im Okto- ber 1949 konnte der damals längste Ses- sellift Europas (2850 m lang, Höhendiffe- renz 900 m) seine erste Fahrt machen. Die Aufwärtsentwicklung der Gese]- schaft ging langsam vor sich, denn die Zahl der Gaste stieg zwar im erster. Wi- ter stark an, 1952 und 1954 waren echte Rückgänge :n der Zahl der ankommenden Gäste und der Übe--nachtur-gen zu ver- zeichnen. In den schlechten Jahren wur- den je 500 Gäste und kaum mehr als 2500 Übernachtungen gezählt. 1954 traf die Berglift Hc.pfarten ein fürchterlicher Schlag. :n der Nacht vom 11. zum 12. Jänner riß eine S:aub Lawine die Bergstatior. fort und begrub drei Per- sonen im Gebäude. Eine davon star nach der Bergung an Erfrierungen. Nach prov:sorischer Behebung des Schadens wurden neue Pläne gewälzt. Es kam der Vorschlag, eine GondeLbahn bis Tenn zu bauen, doch scheiterte er an den Kosten. Nun erfo.gte der Bau der Sektio- nen die un:er großem Zeitdruck entstan- denen Vorhaben: 1. Sektion bis Tenn, 2. Sektion zum Kasbichl, Gipfellift als Schlepplift. Die Gesamtkosten betrugen 5,8 Millionen Schilling. 1959 konnten die- se Vorhaben abgeschlossen werden. Der Gipfellift verlängerte die Wintersaison für Einheimische und Gäste um mindestens zwei Monate. 1961 wurde der Kasbichilift als Ergänzung in Betrieb gencmmen. Im Jahre 1965 konnte der zweimillionste Fahrgast begrüßt werden. Die nächste Großinvestiton war der Sessellift bis zum Gipfel, der seit zehn Jahren in Betrieb ist. Seit 1971 gibt es die Zusammenarbeit mit Söll, das von der an- deren Seite Gäste auf die Hohe Salve bringt. 1973/74 wurde der Grofraimski- paß Wilder Kaiser-Brixental verwirklicht. Dafür wurden der Scherntharinsessellift und der Fc.ischingschlepplift auf der Hz- hen Salve gebaut. Die Berglift Hhe Salve hat auch die erste Sektion des Sesselliftes angehoben. Die Investitionen der späten siebziger Jahre erforderten rund 35 Mil- lionen SchLlirig. Die Hopfgartener Sesselbahnen befr- derten, wie im Vorjahr bei der 30-Jahr- Feier betont wurde, rund 8 Millionen Menschen. Die Einnahmen betrugen 1949/50 knapp über 100.000 Schilling, im Geschäftsjahr 1978/79 etwa 9 Millionen Schilling. Allerdings sind die Fahrtkosten auch nicht mehr mit der Gründungszeit vergleichbar. Ursprünglich kostete eine Fahrt mit dem längsten Sessellift Europas 5 Schilling, heute fährt man um 55 Schil- ling auf den Gipfel der Salve. Hand in Hand mit der Investition der Gesellschaft, deren Geschäftsführer seit 1965 Karl Huber (Bürgermeister seit 197 1) ist, gingen Investitionen in der Fremden- verkehrswirtschaft. 1897 wurden be- kanntlich 50 Fremdenbetten - aus- schließlich gewerbliche - ausgewiesen. Im Jahr 1978 wurden für einen Freizeitat- las folgende Ziffern erhoben: Privatzim- mer 1050, Frühstückspensionen 270, Gasthöfe 550, Hotels 70, Appartements 36 und »Urlaub am Bauernhof« 200 Bet- ten. Im folgenden Jahr wurden insgesamt 2012 Gästebetten registriert. Hopfgarten wies 11 Lifte im eigenen Bereich und 60 im Skipaßgebiet, 3 Loipen mit insgesamt 12 km Länge, 14 km Rodelbahnen und 15 km geräumte Winterwanderwege aus. Im Gemeindebereich gibt es zwei Frem- den Verkehrsverbände, weil in der Kelchs- au ein eigener Verband arbeitet. Die Sta- tistik des Landes Tirol weist die Nächti- gungsziffern meist nach Orten aus, wes- halb Hopfgarten und Kelchsau gemein- sam aufscheinen. Im Rahmen der Vereinigung der Frem- denverkehrsverbände Kitzbüheler Alpen hat der Verband Hopfgarten seit 1973 mit Obmann Anton Pletzer ein Vorstandsmit- glied. Wir schließen mit Worten aus dem Führer von 1897: »Wir glauben nun alles auf diese Gegend bezugnehmende einge- Hopfgarten, Tradition im Skirennsport. Bereits 1913 wurde hier der 1. Gau-Ski- Wettlauf vom Turnverein Hopfgarten durchgeführt. Fritz Klausner, St. Johann, errang den 2. Platz.
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