Archiv Viewer
Ausgabe im Vollbild öffnen
Zurück zur Übersicht
Seite 36 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 27. Dezember 1980 Bilder sprechen aus der Tiefe Einen bemerkenswerten Versuch, ihre schöpferischen Fähigkeiten aufeinander abzustimmen, machten das in St. Johann in Tirol ansässige Künstlerehepaar Ga- briele und Hans Burger. In einem sehr an- sprechend ausgeführten Katalog (erschie- nen im Eigenverlag), der mit »Bilder spre- chen aus der Tiefe« betitelt ist, versucht Gabriele Burger die Thematik der Bilder ihres Mannes mit einem großen Maß an Eigenständigkeit sprachlich umzusetzen. Im Vorwort des Katalogs schrieb Prof. Heinrich Tilly: »Durch das Miterleben der Entstehung der Bilder ihres Mannes, des Malers Hanns Burger, angeregt, verfaßte Gabrie- le Burger eigenständige Gedichte und Ver- se, die den Leser anregen und aufrütteln. Sie sind meist zeitkritischen Inhalts, auch von innerem Engagement gezeichnet und voll eindringlicher Aussage. Die lyrischen Deutungsversuche der einzelnen Kunstwerke, deren Interpreta- tion sie erleichtern sollen, verstehen sich hintergründig und tiefgehend. Beim Essen fassen aus der Feldküche. Söliner, des Polytechnischen Lehrganges Kirchberg - erlebten nun hautnah einen Tag in der Winterstellerkaserne und am Truppenübungsplatz Hochfilzen. Die Schülerinnen und Schüler waren in Begleitung des Herrn Bezirksschulrates Dr. Walter Bodner und des Direktors des Polytechnischen Lehrgangs Herbert Soy- er in die Kaserne St. Johann gekommen. Nach der Einkleidung in Uniform - dies war wegen der naß-kalten Witterung zum Schutze der Schüler notwendig - stellte der Kompaniekommandant Obit. Berk- told die Schüler der Kompanie vor. Dann ging die Fahrt nach Hochfilzen, wo als er- ster Höhepunkt die Bekanntschaft mit den Haflingerpferden gemacht wurde, auf deren Rücken bzw. in der vn ihnen gezogenen Kutsche ging es dann ins Ge- lände. Die Schüler konnten den Dienstbe- trieb aus nächster Nähe miterleben, mit den Funkgeräten selbst Verbindung bis in die ferne Garnison St. Johann aufnehmen und nahmen das Mittagessen mit den Sol- daten im verschneiten Wald feldmäßig ein. Das Übergewicht der Mädchen unter den Gewinnern stellt natürlich die Frage, wie- so es dazu kam. Vermutlich führen sie nicht nur die bessere Feder, sondern enga- gieren sich auch in Sachen Landesvertei- digung mehr als ihre Mitschüler, sind sie doch nicht »bedroht« vor einer baldigen Dienstleistung im Bundesheer. Überein- stimmend waren sie jedoch der Meinung, daß eine Dienstpflicht für Frauen durch- aus denkbar wäre. Nach der Besichtigung eines Scharf- schießens mit schweren Waffen ging es wieder in die Garnison, wo der ereignis- reiche Tag mit einer Kasernenbesichti- gung und einem Zapfenstreich beider, in St. Johann liegender Kompanien des Jä- gerbataillons 21 unter Mitwirkung der Militärmusik Tirol ausklang. Ausklang in einen hoffentlich erlebnisreichen Tag als Dank für ihre Bemühungen im Aufsatz- wettbewerb. Er wird aber auch ausstrah- len in die Schülerschaft des Bezirkes Kitz- bühel und die Verbindung der Jugend die- ses Bezirkes mit der dort liegenden Garni- son weiter festigen. In Anwesenheit des Kommandanten des Jägerbataillons 21, Major Siegfried Joast, und des Kommandanten der Schweren Jägerkompanie, Hauptmann Günther Schranz, übergab der Komman- dant des Pionierzuges, Oberwachtmeister Franz Bertagnolli, am 19. Dezember 1980 an Bürgermeister Dipl.-Ing. Ludwig Partl die neue Brücke über die Kitzbüheler Ache, die den Ersatzverkehr von der Dorfschmiede zum Freizeitzentrum auf- zunehmen hat. Der Bau dieser Brücke, ei- ne sogenannte »D-Brücke« wurde not- wendig, da die alte Achenbrücke beim Bruckwirt (Kaiserstraße) wegen zu gerin- ger Tonnage abgetragen wird. Es ist dies die erste derartige Brücke, die in Öster- reich von Truppenpionieren errichtet wurde. Die Brücke hat eine Länge von 27.45 Metern und ist für den PKW-Verkehr während der Bauzeit der neuen Brücke in der Kaiserstraße bestimmt. Die Brücken- teile wurden der Marktgemeinde St. Jo- hann von der Tiroler Landesregierung zur Verfügung gestellt. Die Bauzeit betrug nur zwei Tage und stellt dem Pionierzug der Schweren Kompanie mit Oberwacht- meister Franz Bertagnolli und seinen 20 Mann das beste Zeugnis aus. Bürgermei- ster Dipl.-Ing. Ludwig Partl dankte dem Pionierzug für die großartige Leistung und lud die Soldaten anschließend zu ei- ner kleinen Firstfeier ins Hotel Park ein (Bildbericht folgt). Hans Burger: Landschaft Schwere Jägerkompanie St. Johann in Tirol Pionierzug erbaute D-Brücke über die Kitzbüheler Ache
< Page 36 | Page 38 >
< Page 36 | Page 38 >