Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 8 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 27. Dezember 1980 Auf Schwestern-Kongressen und Stationsschwestern-Kursen geweckte Sta- tions-Ausstattungs-Begehrlichkeiten - im Vergleich mit anderen Häusern und im Interesse der optimalen Patientenbetreu- ung durchaus verständlich - liegen auch auf den weiblich schwachen Oberschwe- ster-Schultern. Die Stations-Diensteinteilungen werden immer mehr zum Vexierbild eines Gezwei- ges, in dem sich urplötzlich ganze Aste entlauben. Und mit all diesen Sorgen und Proble- men steht dann so eine arme Haut von Oberschwester oft noch der stressgebore- nen Administratoren-Ruppigkeit und na- türlich auch einer immer wieder unver- meidbaren Mittelbegrenztheit des An- staltsträgers gegenüber. Und auch mit den Dringlichkeitswünschen des ärztlichen Leiters muß sie immer wieder bei dem - Gott sei Dank - verständnisvoll und hilfsbereit agierenden Arbeitsamt vor- sprechen. Solcherart ist also unsere Oberschwe- ster eines der 3 vielgeplagten Wesen im Bereich der kollegialen Führung unseres Krankenhauses. Liebe Oberschwester! Wenn ich auf die Jahre Ihres organi- schen Hineinwachsens in Ihre Aufgabe zurückblicke, dann kann ich Sie nur dankbar bewundern: Mit wieviel Feinge- fühl, Geduld und Zähigkeit und manch- mal wohl auch tränenunterdrückter Be- troffenheit, im besonderen aber und vor allem mit wieviel weiblicher Logik - das heißt Argumentation aus dem Herzen - Sie sich bewährt haben, bringt Ihnen un- ser aller hohe Wertschätzung. Daß Sie recht lange so bleiben können, wie Sie sind, wünsche ich Ihnen und dem Hause für die Zukunft! Stadtrat Jakob Lackner als Ausschuß- vorsitzender überbrachte die Grüße des Bürgermeisters und dankte den beiden Geburtstagskindern für ihre Leistungen im Namen der Stadt. Verwalter Georg Vötter und Oberschwester Elisabeth Steinbach bedankten sich ihrerseits für die schöne Feier. I11 . Ortsstelle 1JROTES Kitzbühei Auf Grund des Feiertages am 1. Diens- tag im Jänner 81 wird unsere Monatsver- sammlung vorverlegt, und findet am Dienstag, den 30. Dezember 80 um 20 Uhr im Rettungsheim statt. Bei der anschließenden Schulung wird Schulungsarzt Dr. Weitlaner über »Kno- chenbrüche, Verrenkungen und Verstau- chungen« sprechen. Die Ortsstelle des Roten Kreuzes Kitz- bühel wünscht auf diesem Wege allen Mitgliedern und Freunden ein gutes und erfolgreiches Neues Jahr 1981. Klaus Lackner Ortsstellenleiter Sorgen bereitet auch die Zahlungsbi- lanz, weil wir hier als ganzes gesehen über unsere Verhältnisse leben, wenn wir etwa 1980 um ca. 25 Milliarden Schilling oder 2,5 °lo des Inlandsproduktes mehr ins Ausland zahlen müssen als unsere Expor- te und unsere Fremdenverkehrswirtschaft einbringen. Solange aber viele von uns glauben, daß ausländische Waren immer besser sind als österreichische Qualität, wird unsere Wirtschaft trotz aller Export- anstrengungen in Hinblick auf die teuren Energieimporte dieses Loch nicht stopfen können. Schließlich bereitet auch die immer noch hohe Inflation, die sich als Kosten- druck bemerkbar macht, der Wirtschaft Tirols ebenso Kopfzerbrechen wie geplante Erhöhungen der Soziallasten und ein viel zu hohes Zinsniveau. Diese Belastungen stellen bei vielen Unternehmen weitere In- vestitionen in Frage. Wie sieht nun die aktuelle Wirtschafts- lage in Tirol aus? Der Wirtschaftsbericht bis Mitte 1980, den wir im Hohen Haus Anfang Juli dieses Jahres eingehend dis- kutiert haben, konnte eine noch einiger- maßen befriedigende Wirtschaftslage dar- stellen. Anhand der jüngsten Daten kann man feststellen,, daß sich eine spürbare Verschlechterung zumindest bisher noch nicht abzeichnet. Natürlich gibt es einige Teilbereiche, die uns besondere Sorge be- reiten. Der Arbeitsmarkt kann landesweit ge- sehen als stabil angesehen werden. Ende Oktober 1980 waren in Tirol um 4000 Ar- beitnehmer mehr als vor einem Jahr be- schäftigt, die Arbeitslosenrate liegt gleich wie ein Jahr zuvor bei 2,89o, wobei jah- reszeitlich bedingt eine höhere Arbeitslo- senzahl im Gastgewerbe ins Gewicht fällt. Die Arbeitsämter verzeichneten aber in den beiden vergangenen Monaten ein ge- ringeres Stellenangebot auf dem indu- striell-gewerblichen Sektor, woraus auf eine gewisse Konjunkturverflachung ge- schlossen werden kann. Insgesamt waren Ende Oktober 205.426 Personen in Tirol unselbständig erwerbstätig oder um 2 Wo über den Stand des Vergleichsmonats 1979, womit Tirol eine Spitzenstellung einnimmt. Etwas umwölkt zeigt sich derzeit der Himmel der Industriekonjunktur. Nach neuesten Umfragen ist ein merklicher Auftragsrückgang, der sich möglicherwei- se schon in der ersten Jahreshälfte 1981 bei der Beschäftigungslage im Industrie- bereich bemerkbar machen könnte. Die derzeitige Hochzinspolitik erschwert den Betrieben zusätzlich die Vornahme von Investitionen. Die Bauwirtschaft klagt vor allem beim Tiefbau und im Bereich der Bauindustrie über eine sinkende Auslastung und im Vergleich zum Vorjahr geringeren Auf- trägen, wobei sich aber nach einem schlechten ersten Halbjahr gegen Jahres- ende 1980 eine geringe Erholung abzeich- net. Der Handel sieht sich weiterhin einer unzureichenden Ertragslage gegenüber, weil die gestiegenen Umsätze die Kosten- erhöhungen nicht zur Gänze abfangen können. Neue Kostenbelastungen werden gerade im Handel und hier besonders bei den Klein- und Mittelbetrieben, die in Ti- rol bei weitem überwiegen und als Träger der Nahversorgung gelten, zu Existenzge- fährdungen führen. Eine gute Sommersaison und eine uner- wartet zufriedenstellende Nachsaison meldet der Fremdenverkehr und auch für das kommende Jahr werden günstige Er- gebnisse erwartet, wobei sich die Winter- saison nach wie vor als ausbaufähig er- weisen dürfte. Ich möchte damit meinen Überblick über die allgemeine Wirtschaftslage zum Jahresausklang 1980 abschließen, wobei ich mir natürlich bewußt bin, daß sich über jede Wirtschaftssparte noch das eine oder andere sagen ließe. Die Diskussions- beiträge zum Thema Wirtschaft werden sicher noch einige wichtige Gesichtspunk- te aufzeigen können, als Wirtschaftsrefe- rent ist es mir darum gegangen, die Ge- samtsituation darzustellen. Wirtschaftsförderung: Das Land Tirol als Träger von Privatrechten stellt jähr- lich Mittel für die Wirtschaftsförderung zur Verfügung. Es ist verständlich, daß die Verwendung dieser Mittel sehr auf- merksam verfolgt wird. Ich bin auch der Landesrat Christian Huber: »Nur in ge- meinsamer, harter Arbeit, getragen vom Geist der sozialen Partnerschaft und Ver- ständnis für die Mitmenschen werden wir diese Aufgaben lösen und die Zukunft be- wältigen können. Foto-Kunstatelier Jelinek. St. Johann Landesrat Kommerzialrat Christian Huber: Wirtschaftsbericht zum Budget-Landtag 1980 Fortsetzung von Nr. 51
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