Kitzbüheler Anzeiger

Archiv Viewer

Ausgabe im Vollbild öffnen
Zurück zur Übersicht
w Seite 10 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 2. Februar 1980 Ein ungewöhnlicher Erfolg der Zusammenarbeit 525.000.— Schilling Reinerlös der Aktion »Kinder helfen Kindern« - weiteres Start- kapital für Therapiezentrum und Tagesheimstätte Nun liegt das endgültige Ergebnis einer Aktion vor, die im vergangenen Jahr als Beitrag zur landesweiten Kampagne »Du und dein Lebensraum« im Bezirk Kitzbü- hel gemacht wurde. Wie mehrfah berich- tet, wurde in Zusammenarbeit zwischen den Hauptschulen und Polytechnischen Lehrgängen und dem Rotary Club Kitz- bühel eine Aktion gestartet, die nicht ein- fach unter dem Begriff »Spendenaktion« unterzubringen ist. Der Rotary Club Kitzbühel wollte einen Beitrag für den Bau des Therapiezen- trums und der Tagesheimstätte der »Le- benshilfe« in Oberndorf leisten und wandte sich an den Bezirksschulrat. Ge- meinsam mit Bezirksschuiinspektor Dr. Walter Bodner heckten die Mitglieder des Rotary Clubs einen Plan aus, der sich in der Folge als zwar schwieriger als eine Sammelaktion, aber umfassender und tiefgreifender erwies. Der Rotary Club stellte den Betrag von 50.000 Schilling zur Verfügung, damit Material für Bastelar- beiten ei gekauft werden konnte. Die Schü1erinien und Schüler sollten daraus Werkstücke schaffen, die in einem Bazar verkauft werden sollten. Der Rotary Club verpflichtete sich gleichzeitig, für das ge- samte notwendig werdende Material auf- zukommen, wenn der Betrag nicht ausrei- chen sollte. Tatsächlich zeigte sich, daß mit dem Betrag nur die Hälfte des Mate- rials abgedeckt werden konnte. Die Groß- zügigkeit des Clubs ermöglichte es, daß Material gekauft werden konnte, aus dem in mühevoller Arbeit gediegene Werk- stücke geschaffen wurden. Die Schulen begnügten sich nicht mit der Herstellung von Werkstücken. Zuerst wurde ein Plakatwettbewerb ausgeschrie- ben, der ein druckfähiges Plakat erbrin- gen sollte, mit dem für den Bazar gewor- ben werden konnte. Die Ausstellung der Entwürfe in Kitzbühel - in der Folge in allen Hauptschulorten des Bezirkes - zeigte, daß sich die Schüler mit dem Pro- blemkreis des Behinderten befaßt haben. Für die Herstellung der Arbeiten genüg- ten nicht Wasserfarben und ein großer Bogen Papier. Es waren Stunden der Dis- kussion und der Erörterung notwendig, ehe dieses Ergebnis zustandekam. Tat- sächlich wurde ein Plakat ausgewählt und im Mehrfarbendruck hergestellt. In vielen Unterrichtsstunden wurden die Schüler mit der Vorbereitung des Ba- sars und damit mit technischen Fragen ei- ner Ausstellung, des Verkaufs, der Wer- bung und der umfassenden Gestaltung be- faßt, schrieben Einladungen und Briefe, verhandelten mit Firmen und Behörden und waren im Einsatz für »ihre« Aktion. Das aber genügte den Organisatoren nicht. Von bleibendem Wert konnte die Aktion nur sein, wenn die Kinder mit dem Problem befaßt wurden, das auslösend für die gesamte Arbeit war, mit der Be- hinderung. Erhebungen an den Schulen ergaben ein großes Ausmaß von Behin- derten unter den Schülern. Nicht allein die Schwerstbehinderten sind in der Ge- sellschaft vielfach gebrandmarkt, sondern auch die vielen Fälle von leichter Behinde- rung. In diesen Fällen ist vor allem aber echte Abhilfe bzw. Besserung zu schaf- fen. Ein entsprechendes Konzept hat Dr. Walter Bodner inzwischen bei der Grün- dungsversammlung der Sektion »Lebens- hilfe« in Umrissen vorgestellt. Eine Gruppe von Schülern einer Haupt- schule hat sich sogar einen Protestsong als Aufgabe gestellt. Wir bringen ihn als Bei- Ein fes:licher A .iigenbiick für die Spitzen- funktionäre der »Lebenshiife« im Bezirk ,Kitzbühel: Der Vorsitzende, Bez.rks- hauptmann Ohrrat Dr. Hf'e, nimmt den S.-'eck üoer die Spendeisumme der Aktion »Kinder helfen Kindern« entge- gen. Rechts im Bild BezirksschuiinspelcWr Dr. Wa,'ter, Bodne,; stellvertretender Vor- sitzender der »Lebenshilfe«. Foto: Werner Nesstzius spiel für die umfassende Beschäftigung der Jugend mit dem Thema. Hauptsache is1', ich bin gesund. Hauptsache ist, mir geht es gut. Hauptsache ist, mein Bauch ?st rund. Hauptsache ist mein neuer Hut. Was ir teressiert denn mich die andere Welt 5' Was interessiert denn mich der andere Mensch? Für mich ist wichtig Gut und Geld und das, was mir gefällt. Schülerbazar in Kitzbüh1. Foto: Werner Nessizius Refrain: Die einen steh r. im Schatten, und die anderen steh 'n im Licht. Man sieht nur d?e im Licht, die im Schatten sieht man nicht. Hauptsache ist, ich kann gehen. Hauptsache ist, ich kann sehen. Hauptsache ist, ich kann lehen und mich in den Urlaub begeben. Was in;eressier' mich denn das andere Kind? Was in:eressiert mich denn die andere Seite Für mich ist wichtig das eigene Ziel, auf das ich mich vorbereite. Refrain: Die einen steh'n im Schatten, und die 5ipiderert steh 'n im Lich ', Man sieht nur die im Licht, die im 5.hatten sieht man nicht. Wie arrn sind die Behinderter.. Das kann der Gesunde nicht venstehen. Darum müssen wir uns mit ihne'i ver binden, zusammen und gemeinsam leben. 4
< Page 10 | Page 12 >
 
Kontakt
Tel.: +43 (0) 5356 6976
Fax: +43 (0) 5356 6976 22
E-Mail: info@kitzanzeiger.at
Virtuelle Tour
Rundblick - Virtual Reality
Werbung
 
Zurück Aktuelle Gemeinde Archiv Suchen