Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 4 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 2. Februar 1980 Reinhalteverband Großache Vom Planungsverband zum Bauverband • Vorschlag für die Bauabwicklung und Kostenverteilung. Der Beginn der Tätigkeit des »Reinhal- teverbandes Großache - Teilverband Nord« geht auf das Jahr 1974 zurück. Am 15. Februar 1974 fand bei der Bezirks- hauptmannschaft Kitzbühel unter dem Vorsitz des damaligen Bezirkshauptman- nes Hofrat Dr. Hans v. Trentinaglia die erste Besprechung statt. Bei dieser Bespre- chung wurde der Planungsverband Süd, betreffend die Gemeinden Kitzbühel, Au- rach und Jochberg, behandelt. Hofrat Dipl.-Ing. Alfons Schlorhaufer vom Amt der Tiroler Landesregierung sprach dabei über den Zweck der von Dipl.-Ing. Gerhard Kirchebner vorgeleg- ten Studie. Die Ausarbeitung dieser Ab- wasserstudie erfolgt deshalb, um der Reinhaltung der Großache und deren Zu- bringer einen Schritt näher zu kommen. (Forderung der bayerischen Staatsregie- rung bei allen Gesprächen mit der Tiroler Landesregierung). Zur Trassenführung erklärte Dipl.-Ing. Kirchebner, daß im Bereich der Stadt Kitzbühel ein Sammelkanal über den Ost- sammler ab Traunsteinerdurchlaß— Langaukanal und dann entlang der Paß- Thurn-Straße in die Gemeindebereiche von Aurach und Jochberg geführt werde. An der Grenze zwischen Aurach und Jochberg ergibt sich folgende Situation: Die Besiedlung von Jochberg reicht bis an die Südgrenze von Aurach; ebenso reicht die Besiedlung von Aurach bis zur Süd- grenze von Kitzbühel. Eine eigene Kläran- lage von Jochberg müßte daher im Gebiet von I-Iechenmoos errichtet werden, so daß sich jedenfalls eine Verquickung dieser beiden Gemeinden ergäbe. Die anwesenden Bürgermeister, für Kitzbühel Hermann Reisch, für Aurach Josef Aufschnaiter und für Jochberg Ar- tur Larcher, erklärten, daß eine Beschluß- fassung über die Aufteilung der Kosten für den Planungsverband Kitzbühel— Aurach—Jochberg bis nach den Gemein- deratswahlen zurückgestellt werden müs- se. Nach einem Gedächtnisprotokoll vom 17. Juli 1975 ist zu entnehmen, daß zu dieser Zeit an die Bildung von drei Ver- bänden gedacht war. Verband: Kirchberg—Kitzbühel— Gundhabing—Reith und Going. Verband: Kitzbühel—Aurach— Jochberg. Verband: Oberndorf—St. Johann— Kirchdorf—Erpfendorf. Dabei erklärte Hofrat Payr, daß die Förderungsbedin- gungen gegenüber dem Wasserwirt- schaftsfonds gegenüber jenen von Einzel- anlagen wesentlich günstiger sind. Es sei auch möglich, den Gesamtverband in mehreren Etappen zu gründen. Die Befragung der Gemeindevertretun- gen durch den Vorsitzenden Dr. Rudisch ergibt, daß sämtliche sieben vertretenen Gemeinden einem Planungsverband grundsätzlich zustimmen. Bürgermeister Hans Brettauer, Kitzbühel, wirft jene Fragen auf, die sich bei einer Einbezie- hung der bestehenden Anlagen von Kitz- bühel in die Verbandsanlage ergeben. Am 14. Oktober 1977 fand unter dem Vorsitz von Bezirkshauptmann Dr. Hans- Heinz Höfle die konstituierende Ver- bandsversammlung des Verbandes zur Planung der Reinhaltung der Großache statt. Die Satzungen wurden von den anwe- senden Verbandsmitgliedern einstimmig angenommen. In weiterer Folge wird die Wahl der Verbandsorgane aus der Mitgliederver- sammlung vorgenommen. Die Wahl brachte folgende Ergebnisse: Obmann Gemeinderat Hans Emba- cher, Kirchdorf. Obmännstellvertreter Gemeinderat Friedhelm Capellari, Kitzbühel; Vor- standsmitglieder: Bürgermeister Andreas Mariacher, St. Johann, Gemeinderat An- dreas Hagleitner, Kirchberg, und Ge- meinderat Wolfgang Resch, Jochberg. Schlichtungskommission: Bürgermei- ster Michael Nothegger, Kirchdorf, Bür- germeister Herbert Noichl, Kirchberg und Dr. Erich Grienke, Bezirkshauptmann- schaft Kitzbühel. Rechnungsprüfer: Vizebürgermeister Hans Golser, Oberndorf. Für den Obmann Hans Embacher stellt Bürgermeister Nothegger in der Gemein- dekanzlei Kirchdorf den erforderlichen administrativen Apparat zur Verfügung. Bei der Mitgliederversammlung vom 28. November 1977 unter dem Vorsitz von Obmann Gemeinderat Hans Emba- cher wurde mit 12 Stimmen beschlossen, das Planungsbüro Dipl.-Ing. Kirchebner, Innsbruck, mit der Ausarbeitung des Pro- jektes zu beauftragen. Hofrat Payer machte die Mitgliederversammlung dar- auf aufmerksam, daß die Planungskosten förderungswürdig sind und somit zu den Baukosten zählen. In einer weiteren Ausschußsitzung wur- de beschlossen, das Projekt durch mittels eines Werksvertrages von Dipl.-Ing. Kirchebner und Dipl.-Ing. Schwarz (Vill- ach) gemeinsam erstellen zu lassen, wobei ausdrücklich erklärt wurde, daß Dipl.-Ing. Kirchebner (Innsbruck) feder- führend zu sein habe. Bei der Ausschußsitzung am .9. Mai 1978 wurde von Dipl.-Ing. Pesta vom Amt der Tiroler Landesregierung eine ein- gehende Stellungnahme abgegeben, insbe- sondere über die Vor- bzw. Nachteile ei- ner oder zweier Anlagen. Dipl.-Ing. Pe- sta: »Der Planungsverband umfaßt das Ge- biet von Kirchberg, Reith, Kitzbühel— West, Going, Oberndorf, St. Johann und Kirchdorf. Zum Vergleich kommt eine Lösung, die für das genannte Gebiet eine einzige Klär- anlage in Erpfendorf für ca. 106.000 Ein- wohnergleichwerte vorsieht mit einer Va- riante, bei der zwei Kläranlagen zur Aus- führung kommen sollen und zwar: eine Abwasserbeseitigungsanlage für 35.000 Einwohnergleichwerte für die Siedlungs- gebiete von Kirchberg, Kitzbühel—West, Reith und Going mit dem Standort unter- halb von Going an der Reither Ache und eine weitere Kläranlage für 70.000 Ein- wohnergleichwerte für die Gemeinden Oberndorf, St. Johann und Kirchdorf auf dem Gemeindegebiet Kirchdorf an der Großache (unterhalb von Erpfendorf). Das Ergebnis des Kostenvergleichs zeigt, daß bei Berücksichtigung von Bau- und Betriebskosten die beiden untersuchten Varianten gleichzusetzen sind und somit von der Kostenseite her keinem der beiden Lösungsvorschläge eindeutig der Vorzug gegeben werden kann. Vom Kulturbauamt angestellte Überle- gungen hinsichtlich der durch die Lösun- gen zu erwartenden Einwirkungen auf die Vorfluter hinsichtlich des angestrebten Gewässerschutzes weisen jedoch eindeutig auf die Großlösung mit einer einzigen Kläranlage am unteren Rand des besiedel- ten Planungsraumes an der Großache. Infolge der gegebenen Wasserführun- gen der Vorfluter an den vorgesehenen Einmündungsstellen ergibt sich, daß auf Grund des Verhältnisses des biologisch gereinigten Abwassers zur Vorflutwasser- menge beim Stanglwirt in Going die unbe- dingt anzustrebende Gewässergüte II kei- neswegs erreicht werden kann. Es wird daher empfohlen, die Ausarbeitung der Projekte in Richtung »Großlösung« vor- nehmen zu lassen. Bei einer späteren Ausschußsitzung sagte Dipl.-Ing. Pesta, daß die Auffas- sung vom Amt der Tiroler Landesregie- rung eine Großkläranlage wäre. Dieser Meinung schlossen sich auch die Vertreter der beteiligten Gemeinden an. Bürgermei- ster Michael Nothegger, Kirchdorf, for- derte, daß die Großkläranlage so weit hin- unter kommt. Bezirkshauptmann Dr. Hans-Heinz Höfle wies darauf hin, daß bei einer Großkläranlage der Zuschuß ca. 70 Pro- zent, bei Kleinkläranlagen aber nur 60 Prozent betrage. In der folgenden Ab- stimmung wurde einstimmig der Groß- kläranlage der Vorzug gegeben. (Aus- schußsitzung vom 24. Mai 1978) Zur Ausschußsitzung am 15. Jänner 1979 berichtete Obmann Hans Embacher von der Klärgruben-Besichtigungsfahrt nach Bayern und von der Aussprache mit den Anrainern von Erpfendorf. Von den Erpfendorfern wird der Standort abge- lehnt. Das Gesamtprojekt liege vor und wäre reif zur Eingabe. Die nächste Aufgabe des Planungver- bandes ist die Einberufung einer Vollver- sammlung zur Gründung des Bauverban- des. Der Vertreter der Stadtgemeinde Kitz- bühel, Gemeinderat Friedhelm Capellari
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