Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 2 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 9. Februar 1980 angenehmen Aufenthalt, einen schönen Renntag und den Organisatoren viel Er- folg. Die Willkommensgrüße gelten nebst den Rennläufern auch den Damen und Herren der Presse; des Rundfunkes und des Fernsehens. Ihre Arbeit erzeugt Brei- tenwirkung und Nachwirkung, ihre Mit- teilungen über die Massenmedien haben dazu beigetragen, daß der Koasalauf heu- te bereits einen würdigen Spitzenplatz in- nerhalb des nordischen Kampfsports in Osterreich einnimmt und darüber hinaus zu einer vielbeachteten Sportveranstal- tung in Europa und Übersee geworden ist. Wir grüßen mit einem Ski Heil und wünschen allen Damen und Herren einen schönen und erlebnisreichen »Koasalauf- Tag«. Der FVV-Obmann Der FVV-Direktor Kommerzialrat Dr. Josef Ziepl Wolfgang Hagsteiner In der 72. ordentlichen Sitzung des Kitzbüheler Gemeinderates legte Bürger- meister LA Hans Brettauer dem Gemein- derat eine Resolution vor, die vor einigen Wochen als sichtbares Zeichen der Geg- nerschaft Kitzbühels gegen die Plöcken- untertunnelung gefordert worden war. Nach der Vorlage des Textes durch Bür- germeister Brettauer kam es zu einer sehr sachlichen Debatte. Dabei verwies GR Dr. Otto Wendung darauf, daß nicht alle Kärntner Gemeinden für den Ausbau des Plöckenpasses und damit für das Anzie- hen von Schwerverkehr sind. Dort sind die Fremdenverkehrsgemeinden dagegen. Man sollte die Gemeinden in Kärnten, Salzburg und Tirol sammeln, die gegen den Bau sind. Vizebürgermeister Dipl.-Vw. Michael Horn befürwortete die Resolution. Man wisse, daß etwa der Finanzminister ein Gegner des Straßenprojektes ist. Es muß klar zum Ausdruck kommen, daß die Ge- meinden des Bezirke' Kitzbühel den Aus- bau der Straßenverbindung Triest— Plöcken—Felbertauern—Bezirk - Kitz- bühel—München ablehnen. Deswegen wird die Stadt den Bezirkshauptmann Oberrat Dr. Höfle bitten, das Thema bei einer Bürgermeisterkonferenz zu behan- deln. Nach durchwegs positiver Stellungnah- me zum Inhalt der Resolution erfolgte der einstimmige Beschluß der Resolution an die Bundes- und Landesregierung: Die Bundes- und Landesregierung wer- den dringend ersucht, den geplanten Bau eines »Plöcken-Tunnels« zu verhindern. Laut amtlicher Information hat der Bund mit dem Bundesland Kärnten be- Politischer Stammtisch mit Bürgermeister Hans Brettauer Die Reihe »Politischer Stammtisch« mit Bürgermeister LA Hans Brettauer wird wegen der Offenheit, mit der gespro- chen wird, und wegen der Vorrangigkeit der Sachprobleme von vielen Mitbür- gern geschätzt. Daher hält Bürgermeister Hans Brettauer am Freitag, 8. Februar, 20 Uhr, im Gasthaus Vordergrub einen weiteren »Politischen Stammtisch<. ab. Dazu sind insbesondere die Bewohner der angrenzenden Gebiete von der St. Johan- ner Straße bis zum Walsenbachweg, vom Achenweg bis zu den Siedlungen Frieden und Stegerwiese herzlich eingeladen, ebenso aber auch die »Stammtischbesu- cher« aus anderen Teilen der Stadt. Die Veranstaltung ist frei zugänglich. Der Bürgermeister ladet herzlich ein. reits einen Vertrag für den Bau des »Plöcken-Tunnels« geschlossen. Nachdem die sogenannte »Alemagna« sicherlich nicht mehr gebaut wird, besteht der dringende Verdacht, daß mit dem Ausbau des Plöckentunnels und weiterer Straßenbaumaßnahmen in Richtung Felbertauern—Kitzbühel eine »Ersatz- Alemagna« geschaffen werden soll. Aus Presseberichten über Verkehrstagun- gen ist bekannt, daß Italien und die Bun- desrepublik Deutschland den Bau des »Plöcken-Tunnels« für den Transit ihrer Industriegüter verlangen und massiv mit- finanzieren wollen. Sie werden von der Felbertauern A.G. unterstützt, die durch vermehrten Ver- kehr die Mauteinnahmen erhöhen will, die in den letzten 3 Jahren ohnedies infol- ge stärkeren Verkehrs gestiegen sind. Die Verbindung Triest—Plöcken—Felber- tauern—süddeutscher Raum ist gegen- über den andern Nord-Südverbindungen um über 100 km kürzer und der Regie- rungsassessor für Verkehrsfragen der Provinz Friaul hat kürzlich gerade unter Hinweis auf diesen Umstand den raschen Bau des »Plöcken-Tunnels« für den Gü- tertransfer gefordert. Es handelt sich also nicht um die Ver- besserung des Touristenverkehrs, wie im- mer wieder beruhigend behauptet wird. Vermehrter Verkehr und vor allem Gü- tertransit wären im klassischen Fremden- verkehrsgebiet der Bezirke Kitzbühel und Kufstein untragbar, würden dem Frem- denverkehr schwersten Schaden zufügen und damit den wirtschaftlichen Lebens- nerv dieser beiden Bezirke zerstören. Skitip der Woche Nach Schneelage Talsen-Bärenbadkogel An diesem Wochenende erreichen die Semesterferien den Höhepunkt. Für die Ostösterreicher. gehen die »Energiefe- rien< zu Ende, für die Schüler im westli- chen und südlichen Osterreich gibt es an diesem Samstag das Halbjahreszeugnis. Abgesehen davon ist nun der Zeitpunkt für das kräftige Anziehen der Saison. Für den Skifahrer, der sich dem An- sturm entziehen will, bietet sich das Ge- biet Jochberg—Talsen—Bärenbadkogel an. Seit dem Umbau des Lifts Wagstätt 1 auf eine Doppelsesselbahn (1440 Perso- nen stündliche Förderleistung) gibt es dort praktisch keine Wartezeiten mehr. Auch die zweite Sektion zieht den Skifah- rer rasch hinauf. Als kleine, aber wesent- liche Verbesserungen erkennt man beim ersten Skifahren die günstigere Ausstiegs- stelle beim Doppelsessellift und die »Schernbichlumfahrung«. Es ist zwar kei- ne Rennabfahrt, aber eine schneesichere Umfahrung, wenn man zur Talstation zu- rückfahren will. Die meisten zieht es wie- ter zu den Liften Talsen und Bärenbadko- gel. Ihre hohe Förderleistung verhindert Wartezeiten. Wer nicht bis zur Resterhö- he weiterfahren will, hat mit Talsen-Bä- renbadkogel ein abwechslungsreiches Ge- biet vor sich. Der Parkplatz in Jochberg ist zwar er- weitert worden, trotzdem ist aber die An- fahrt mit dem Skibus zu empfehlen. Wer nicht unbedingt zur Spitzenzeit zurück- fahren muß - ein wenig früher oder etwas später sind Busse nicht überfüllt - ent- geht einem leider offenbar sonst unum- gänglichen Streß. Eine Überlegung wert »Durch die Skikanten werden die jungen Forstpflanzen meist so schwer beschädigt, daß nicht nur Wachstumshemmnisse eintre- ten, sondern oft nach dem Absterben der Pflanzen Neuaufforstungen notwendig werden. Auf diese Weise entstehen in den Wäldern (Tirols) jährliche Schäden in Millionenhöhe. Abgesehen davon, daß durch diese Beeinträchtigung die Wieder- bewaldung zumindest verzögert und da- mit die Lawinen- und Vermurungsgefahr vergrößert wird, sind diese Schäden auch dem Waldeigentümer nicht zumutbar. Im Forstgesetz 1975 steht zu lesen, daß die Benützung von Forstkulturen (bis sie eine Höhe von 3 m erreicht haben) für Er- holungszwecke nicht statthaft ist. Die Be- schädigung von Jungpflanzen ist mit har- ten Strafen belegt, bis zu 30.000 Schilling Verwaltungsstrafen.« (Das grüne Argu- ment, Belangsendung der Landwirt- schaftskammer vom 30. 1. 1980. Gemeinderat der Stadt Kitzbühel Resolution gegen Plöckentunnel einstimmig beschlossen .....................m..u....................
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