Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 32 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 16. Februar 1980 ein Bild der Arbeit des Pfarrgemeindera- tes gegeben und die Berichte der einzelnen Ausschüsse im vergangenen Arbeitsjahr vermittelt. Herr Fritz Randl hat als stellvertreten- der Vorsitzender des Verwaltungsaus- schusses den Vermögensbericht anhand der Kirchenrechnung des Jahres 1979 ge- geben, welche 14 Tage zur allgemeinen Ansicht im Pfarramt aufliegt. Er berich- tete auch über die abgeführten Kollekten und Spenden, sowie über den Stand des Kirchenrenovierungskontos, das keine Schulden aufweist, aber die Aufmunte- rung gab, das Werk der Kirchenrenovie- rung zur Vollendung zu bringen und es mit der Anschaffung der notwendig ge- wordenen Orgel zu krönen. Herr Carl Hofinger als Leiter des Reno- vierungsausschusses zeigte noch mit dem von ihm erstellten Schaubild die laufen- den Aufgaben in der Kirche, in der Gmailkapelle und Einsiedelei auf. Nachdem bereits 5 1/4 Stunden vergan- gen waren, führte uns Dekan Dialer mit seinen interessanten Farbdias durch die Geschichte und durch das kirchliche Jahr unserer Pfarre. Er begann mit dem Mit- telpunkt des Ortes, mit der Kirche, in ih- rem neuen Glanz, blendete aber auch eini- ge Bilder aus früheren Zeiten ein, wie sich die Kirche, Pfarrhof und Kooperatoren- stückl damals zeigten. Dann führte er uns durchs Jahr, ange- fangen mit bunten Faschingsbildern, Auf- nahmen von der Osternacht, von der Erst- kommunion, Visitation und Firmung und von Fronleichnam. Bilder von Hochzeiten, grünen, golde- nen und diamantenen, Veranstaltungen im Pfarrsaal (Konzerte, Altenehrungen, Jungscharfeiern, Bastelmarkt). Wallfahr- ten im Frühjahr und Herbst zu den ver- schiedenen Marienheiligtümern und Kunststätten. Erinnerungen an die letzten Dekane: Prälat Ritter, Dr. Reiter, Dekan Grander. Neben Bildern von der Antoniuskapel- le, Einsiedelei und Gmail fand die Niko- »Offenes Haus« Wahlkampfthema in St. Johann? Es gibt in St. Johann in Tirol einige hei- kle Themen, die in nächster Zeit durch die Gehirne der wahlwerbenden Gemeinde- parteien spuken werden. Erinnert sei nur an die Probleme öffentlicher Verkehr, Fahrradwege Überschwemmung durch Autos während der Saison, Fußgängerzo- ne, Umweltverschmutzung, Kanalisie- rung, Sportplatz, Förderung kultureller Aktivitäten usw. Auch die überaus wichti- ge Frage um ein OFFENES HAUS für St. Johann droht in die Wahlkampfgefechte miteinbezogen zu werden. Leider. Es ist kein Thema, daß »zerredet« werden soll- te. Vielleicht hat es aber auch den Vorteil, daß sich die Parteien bekennen müssen. lauskirche in der Weitau eine besondere Würdigung. Mit herbstlichen Bildern vom Ernte- dancfest und den winterlichen Festen wie Nikolaus, Anklöckln, Sternsingen runde- te sich das Jahr. Mit einer nächlichen Winteraufnahme unserer Kirche schloß dieser erlebnisreiche Rundgang durchs pfarrliche Leben. Damit war der offizielle Teil beendet. Bei einem Stehbuffet gab es noch anre- gende Gespräche, besonders anhand der aufgestellten Schaubilder, die die einzel- nen Ausschüsse erstellt hatten und die nun eine Woche in der Kirche aufgestellt sind für jene, die die Pfarrversammlung nicht besucht haben. Dekan Alois Dialer mit Bundespräsident Dr. Rudolf Kirchschläger. (Archivbild vom Besuch des Herrn Bundespräsiden- ten bei der Weihnachtsfeier in der Winter- steiler-Kaserne am 21. Dezember 1977 in St. Johann.) Sie werden ganz klar Stellung nehmen müssen, ob sie für oder gegen das Projekt »OFFENES HAUS« sind bzw. wann und wie sie es realisieren wollen. Die Wähler werden sich nämlich nicht mit vagen An- deutungen in dieser entscheidenden Ange- legenheit zufrieden geben, wenn sie zur Wahlurne schreiten. Denn immerhin geht's um nichts geringeres als um die Zu- kunft, um St. Johanns Jugend. Wir glauben, daß ein OFFENES HAUS, mit anderen Worten: ein Jugend-, Kultur- und Kommunikationszentrum, in St. Johann dringendst (!!) notwendig ist. Hier einige Punkte zur Begründung: Viele Jugendliche haben das Bedürfnis, sich mit Altersgenossen zu treffen. Wenn ihnen dazu von zu Hause z. B. aus räumli- chen Gründen keine Möglichkeit geboten wird, bleibt, ihnen im Winter meist nur die Diskothek oder das Gasthaus. - Ein OF- FENES HAUS ist ein Treffpunkt! Viele Jugendliche haben das Verlangen, etwas Kreatives zu schaffen. Sie wollen basteln, töpfern, Fotos entwickeln oder ähnliches. Die Schule in der heutigen Form bietet dazu noch kaum Gelegenheit. Sie ist einseitig auf Wissensvermittlung ausgerichtet. - Ein OFFENES HAUS ist eine Werkstätte! Viele Jugendliche wollen Verantwor- tung tragen für Umweltbereiche, die sie selber geschaffen haben. Sie wollen mit- entscheiden, bei Dingen, die sie selbst be- treffen.. Bisher bestimmen oft einseitig Eltern, Lehrer und Lehrherrn. - ein OF- FENES HAUS ist ein Ort, wo junge Men- schen Verantwortung zu tragen und Pflichten zu erfüllen haben! Viele.Jugendliche haben Probleme. Je- der Vierte ist alkoholgefährdet, viele sind drogengefährdet. Es gibt Schwierigkeiten mit zu Hause, mit dem Freund oder der Freundin, mit der Schule, mit dem Beruf. - Ein OFFENES HAUS bietet Helfer mit Erfahrung an! Viele Jugendliche haben noch kein Ge- fühl für den Umgang mit anderen Leuten. - Ein OFFENES HAUS bringt Selbster- fahrung! Viele Jugendliche wissen manchmal nicht recht, was sie mit ihrer Freizeit an- fangen sollen. - Ein OFFENES HAUS stellt ein Programmangebot! Ein Jugend-, Kultur- und Kommunika- tionszentrum bildet also für alle diese Ju- gendlichen eine Möglichkeit, sich zu einer selbständigen Persönlichkeit zu ent- wickeln, die Freizeit sinnvoll zu gestalten, Probleme zu überwinden und wichtige Lebenserfahrungen zu sammeln. Ein An- spruch, der heute von der Freizeitindu- strie (Fernsehen, Flipper-Automaten, Massentourismus) leider nur in geringem Maße erfüllt wird. Ein OFFENES HAUS soll helfen, negative Entwicklungen in un- serer Gesellschaft abzubauen und Talente zu wecken. Gründe genug, die ein Ju- gendzentrum für St. Johann notwendig machen. ANJZ Mitgliederversammlungen bei der ÖVP St. Johann Zur Vorbereitung der Gemeinderats- wahl 1980 in St. Johann in Tirol wurden bei mehreren Teilorganisationen Mitglie- derversammlungen abgehalten. In Vorbe- ratungen wurde der Vorschlag des ÖVP- Obmannes voll unterstützt, endlich auch in St. Johann mehrere Bünde auf eine Li- ste zu vereinen. Mit überwältigender Mehrheit be- schlossen die Mitgliederversammlungen im Jänner in demokratischer Weise, auf der gemeinsamen Liste der ÖVP-St. Jo- hann mitzuarbeiten und mit Dipl.-Ing. Ludwig Part! als Spitzenkandidat in die Wahlwerbung zu gehen. Der Arbeiter-, Angestellten- und Beam- tenbund, der Bauern- und der Wirt- schaftsbund sowie der Seniorenbund der ÖVP entschieden sich damit für das Ge- meinsame. Nicht Gruppenegoismus son- 1
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