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Samstag, 23. Februar 1980 Kitzbüheler Anzeiger Seite 3 »Sateffitenstadt« Frieden-Stegerwiese braucht Kommunikationszentrum Für Kinderspielplatz und bessere Busverbindung • Kleines Veranstaltungszentrum notwendig 1 »Politischer Stammtisch« mit BM Brettauer Zum ersten »Politischen Stammtisch« im Gasthof Vordergrub begrüßte der Vi- zebürgermeister Georg Berger eine große Zahl von Bewohnern der »Unteren Schranne« von Kitzbühel. Dann hielt Bürgermeister LA. Hans Brettauer ein umfassendes Referat. Er bekannte sich eingangs dazu, den Informationsfluß zwi- schen Gemeindeverwaltung und Bürgern zu verbessern und erklärte, daß die bishe- rigen »Politischen Stammtische« auch zahlreiche Anregungen gebracht hätten. Er habe sich bemüht, dabei nicht die Par- teipolitik ins Spiel zu bringen, weil in der Gemeindearbeit das Zusammenarbeiten wichtiger als parteipolitische Auseinan- dersetzung ist, vor allem aber auch deswe- gen, weil es in den letzten Jahren im Ge- meindert eine gedeihliche Zusammenar- beit gegeben hat, in der alle Fraktionen mitarbeiten konnten. Auf dieses Klima des Vertrauens trotz oft verschiedener Standpunkte sei er als Führer der Mehr- heitspartei stolz. Bürgermeister Brettauer nahm zu ein- zelnen wichtigen Problemen Stellung. Wir bringen sie im Abriß. Umfahrung: Der enorme Durchzugs- verkehr zum Felbertauern ist den Bewoh- nern dieses Stadtteils bekannt, den sie lei- den darunter. Eine zusätzliche Sorge ist der Plöckentunnel. Er brächte den ganz- jährigen Schwerverkehr auf der Straße Kufstein—Felbertauern und umgekehrt. Auch bei denen, die nicht an der Straße wohnen, wären Beeinträchtigungen zu er- warten. Daher haben wir uns seit langem gegen den Plöckentunnel gestellt und wer- den weiter dagegen kämpfen. Kanalbau: Der Bau des Kanalnetzes läuft seit bald 30 Jahren. Kitzbühel ist an- deren Gemeinden weit voraus. Heuer wird im Bereich Ecking gebaut, ebenso in der Langau. Kläranlage: Die biologische Kläranlage im Himmelreich funktioniert leider nicht hundertprozentig. Die Geruchsbelästi- gung ist unbestritten. Ein inzwischen er- kannter Fehler ist das Einleiten von mög- lichst viel Oberflächenwasser in die Kanä- le. Wenn dies geschieht, funktioniert die biologische Kläranlage nicht mehr. Wir werden Experten beiziehen, vor allem aber Kanäle und Oberflächenkanäle tren- nen. Ein solcher Oberflächenkanal ist für den Bereich Hahnenkammparkplatz-- Kurhaus gebaut worden. Das Wasser kommt nicht mehr ins Kanalnetz. Felseneck: Die vorgesehene große Lö- sung der Bundesstraße kam leider nicht zum Tragen, alle anderen sind Ersatzlö- sungen. Die Gefahrenquelle konnte nicht beseitigt werden. Auch die »Schwarze Brücke« ist nicht mehr entsprechend. Der Neubau der Brücke wird vom Bund erwo- gen. Fußgängerunterführung St. Johanner Straße: Im Bereich Hofer-Billa entsteht eine echte Fußgängerunterführung, die man auch mit Kinderwagen benutzen kann. Für die Fußgänger sollte dann eine Gefahrenstelle entschärft sein. Auch zwi- schen Dewina und Hornbahnkreuzung wird vom Bund eine Unterführung ge- baut. Straße in der Siedlung Frieden: Als die Straße gebaut wurde, erklärte sich die Ge- nossenschaft nicht in der Lage, die gefor- derte Auskofferung zu machen. Deswe- gen wurde die Straße nicht übernommen. Derzeit wird die Siedlungsstraße von der Gemeinde geräumt und erhalten. Sie wird nicht nur ins öffentliche Gut übernom- men, sondern auch saniert werden müs- sen. Kinderspielplatz: Die Baugenossen- schaften und Gesellschaften verbauen den letzten Grundstreifen und daher gibt es in den Siedlungen nicht einmal einen Kin- derspielplatz. In der Stegerwiese hätten wir den Grund für eine Promenade ge- braucht, er wurde an die dort wohnenden Wohnungsbesitzer verkauft. Die neue Bauordnung sieht auch Kinderspielplätze vor. Walsenbachweg: Der Weg, allgemein auch als Hornstraße bekannt, weil er Zu- bringer zur Mautstraße ist, muß an einer Engstelle verbreitert werden. Die Verbrei- terung erfolgt mit finanzieller Hilfe des Besitzers der Mautstraße. Busverbindung: Die Busverbindung von der Siedlung Frieden und von der Ste- gerwiese in die Stadt und retour ist im Sommer unzureichend, auch wenn durch- gehend der Postbus verkehrt. Der Sozia- lausschuß des Gemeinderates arbeitet an einer Seniorenkarte für Busse und städti- sche Einrichtungen. Man wird im Interes- se der älteren Leute und der Hausfrauen zu einem Arrangement mit dem Linien- konzessionär kommen müssen. Und das schon für den heurigen Sommer. Wildbachverbauung: Die Achenver- bauung wird von der Flußbauverwaltung im Bereich Kitzbühel-Nord als abge- schlossen erklärt. Das sogenannte »Filzer- bach!« wird aber noch auf einige hundert Meter mit einem Steinwurf ausgebaut. Das ergibt nicht nur Sicherheit für die Zu- fahrt nach Filzen und für den Spazierweg, sondern auch für den Bereich Siedlung Frieden. Beim Ausbau des »Mühlauer- bachls« auf der anderen Talseite werden auch die Bundesbahnen beteiligen. Der Walsenbach bereitet uns noch Sorgen, auch wenn er verbaut ist. Der obere Wal- senbachgraben ist ein »Saugraben« mit sehr vielen lockeren Einhängen. Man wird trotz der fünfzigjährigen Sicherheit, die nach der Verbauung an sich gegeben sein sollte, frühzeitig weitere Baumaßnahmen urgieren müssen. Kindergarten: Nach einer Analyse ent- schloß sich der Gemeinderat, weil es im Wahlprogramm aller Gruppen gewesen war, für den Bereich Frieden-Stegerwiese einen Kindergarten zu planen und zu bau- en. Vizebürgermeister Georg Berger konnte zu einem kolanten Preis ein Grundstück erwerben. Bei der Bauver- handlung zeigte sich, daß die Anrainer aus der Stegerwiese zum Teil gegen einen Kindergarten in diesem Gebiet sind. Ich bin froh, daß wir den Grund gekauft ha- ben. Er wird derzeit als Spielplatz ge- nützt. Einen Kindergarten kann man vor- aussichtlich im Bereich Hintergrub bau- en, wenn gegenüber der Wildbachverbau- ung die entsprechenden Sicherheiten gege- ben werden können. Die Frage »Kinder- garten« ist nicht aufs Eis gelegt. Man wird die Notwendigkeit nochmals erheben. Al- lerdings ist darauf hinzuweisen, daß de Kindergarten in der Stadt unterbelegt ist und dort noch Kinder aufgenommen wer- den können. Möglicherweise ist die Füh- rung eines eigenen Kindergartenbusses zielführender und hilft den Frauen mit kleinen Kindern mehr, weil die Wegzeiten weitgehend entfallen könnten. Kinderspielplatz: In der Stegerwiese ist derzeit ein Kinderspielplatz. Für die grö- ßeren Kindern ist dies ein Erfordernis, wenn rundum nichts als Häuser sind. Ge- gen die Mehrheit der Bevölkerung wird b diesem Stadtteil kein Bauvorhaben der Stadt gemacht. Kommunikationszentrum: Die Bauge- sellschaften hatten verständlicherweise nur das Ziel, »Satellitenstädte« zu bauer. Sie erhielten nur für Wohnbauvorhaben die notwendigen staatlichen Finanzschüs- se, um die Baukosten für den Mieter oder Nutzungsberechtigen zu senken. Einmal war im Frieden eine kleine Kapelle ge- plant. Heute ist der Grund längst verbau:. Wenn wir in diesem Stadtteil bauen, dann wird nicht nur ein Kindergarten entste- hen, sondern ein kleines und bescheidenes Zentrum. Dort sollen gelegentlich Gottes- dienste abgehalten werden können, aber auch eine Gemeinschaftsfeier, eine Sied- lerversammlung oder ein Nähkurs. Ein solches Kommunikationszentrum ist eine Aufgabe der Stadt, gegenüber den vielen Bewohnern dieses Bereiches, der hinsicht- lich der Verbindung zum Zentrum einfach schlecht bedient ist. Bericht wird fortgesetzt Heimatmuseum Kitzbühel. An Wo- chentagen von 9 bis 12 Uhr geöffnet! Es befindet sich im ehemaligen Bergamtsge- bäude (Getreidekasten), Hinterstadt 32, dem Haus der Österreichischen Bundes- forste In drei Stockwerken werden die Walde-Gemäldegalerie, das Skimuseum und die urzeitlichen Funde des Bergbaues vor 3000 Jahren gezeigt.
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