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Samstag, 7. März 1981 Kitzbüheler Anzeiger Seite 3 Von Premieren, Demieren und anderen Sachen Otto Schenk diesmal unter dem Titel »Heiter bis wolkig«. Ein Alfred-Polgar-Abend Daß der allseits beliebte, fast schon überpopuläre Otto Schenk jährlich ein- mal nach Kitzbühel kommt, ist - so kann man wohl sagen - bereits Tradition. Daß er hier jedesmal, wie wahrscheinlich über- all, ein äußerst dankbares Publikum vor- findet, ist kein Wunder. (Er soll jedoch nach der Lesung das Kitzbüheler-Publi- kum besonders gelobt haben.) Daß der Handelskammersaal erstmals nicht voll war, ist gewiß ausschließlich dem Fa- sching zuzuschreiben. Aber es konnte ge- wiß kein Ball, kein Gschnasfest belusti- gender sein als diese Alfred-Polgar-Le- sung. Ja, Polgar, dieser Dichter hoher und höchster Intelligenz - auch vom Stil her; Dichter der kleinen Form, der Miniatur, der Form des typischen »Wiener Feuille- tons«, wie es z.B. auch Peter Altenberg pflegte; freilich, die feinnervige Art - nicht deftig »heiter bis wolkig« wie Pol- gar.. .: Diese umwerfenden Pointen; die- ser halbgrobe, aber nie ätzend verletzen- de, sondern eher handgreifliche Spott; seine Bonmots; die Umkehrung abgedro- schener, programmierter Sätze - etwa »Gesinnung im Haus erspart Talent!« (Schrullige Variation zur Axt im Haus ..); seine genialen Betrachtungen - über das zeitgenössische Theater (damals schon; Polgar starb 1955), über »Schwejk« Schenk hatte sein Publikum im Hand- umdrehen gewonnen. Vorgang: Er tritt auf, lächelt etwas lausbübisch und be- ginnt unmittelbar mit den Texten »Brief an den Verleger« (köstlich), das »Interview« (noch köstlicher), »Der un- bekannte Soldat« (am köstlichsten). Viel Gelächter über solche Philosophie und so viel Situationskomik. »Ein Triumpf mit Bogen« - gemeint der Arc de Triomphe - »kostet nicht nur viel Geld; er kostet auch viele Menschenleben!« - Weiter: »Wozu ist das Leben da« (Wieder Polgars umwerfende, aber nie verletzende Spötte- lei). »Wie macht der Winter froh« und was da Otto Schenk an »Theater« aufführte - sein Niesen, sein Husten, ja, selbst die behaupteten Frostbeulen - wirkten so überzeugend, daß man, hinein- gezogen in die Illusion, ihn beinahe be- dauerte. Überhaupt Schenk in dieser Le- sung: Einmal mehr konnte man die Viel- falt seiner Gesten, das große Repertoire seiner Gebärden, studieren - vom dro- hend erhobenen Zeigefinger bis zur gön- nerhaften oder wegwerfenden Bewegung, vom hilflosen Gestikulieren bis zum Schenkelschlagen, vom Händeringen bis zur snobistischen Gebärde alles da. Mit Kleinigkeiten - etwa einer überdehnten Sprechpause vor dem Wort »Ruhe« und überhaupt mit Pausen erreicht er ein Ma- ximum an Wirkung. Z.B. bei der folgen- den »Hasengeschichte« seine Hasenzäh- nemimik.) Dazu das »Bähmaggeln«! (Ge- schichten, die mit böhmischem Akzent zu sprechen sind, fehlen in seinen Lesungen nie!) Und was diesmal so angenehm be- rührte: Schenk, der sich besonders bei sei- ner Vorjahrslesung als »Blödler vom Dienst« gebärdete, erweckte diesmal den Eindruck vollendeten Komödiantentums. Der Vollständigkeit halber hier noch die restlichen Titel: »Natur und Kunst«, »Der Vorhang« (»Wenn sich der starre Vorhang hebt, verschwinden die Schau- spieler von oben nach unten!«), »Der Mensch sieht gerne zu«, die heiter boshaf- Meis Karl Der Betriebsinhaber der Gartengestal- tung und Natursteinverlegung Karl Noichl feierte in seinem Eigenheim in Reith bei Kitzbühel im Familien- und Schützenkreis in voller Arbeitsaktivität die Vollendung seines 60. Lebensjahres. Karl Noichl wurde in Jochberg am 26. Februar 1921 geboren, verbrachte in sei- ner Geburtsgemeinde seine arbeitsamen Jugendjahre, lernte aber als junger Front- soldat im 2. Weltkrieg den harten Ernst des Lebens kennen. Der Heimkehrer Noichl trat im Herbst 1945 in die Osterr.-Bundesgendarmerie ein, absol- vierte die Grundausbildung und verrichte- te in verschiedenen Aufgabenbereichen unter den damaligen Sicherheitsverhält- nissen, zuletzt am Gendarmerieposten Erpfendorf pflichtbewußt Exekutiv- dienst. Eine längere Krankheit zwang ihn, den Gendarmeriedienst aufzugeben. Nach seiner gesundheitlichen Wieder- genesung hat Karl Noichl mit viel Fleiß und harter Willenskraft seine Lebensexi- stenz aufgebaut und für seine auch ar- beitssame Familie ein schönes Eigenheim geschaffen. Karl Noichl nimmt sich neben seiner beruflichen Alltagsarbeit als Gartenge- )iger! Foto Toni, Inh. Rothbacher, Kitzbühel. ten Aphorismen »An den Rand geschrie- ben«, »Die Dernire« - Polgar'sches Ge- genstück zur »Premiere«; niemand be- schreibt sie, klagt er — außer eben Pol- gar. Schließlich noch der »Traktat vom Herzen« - paradoxe Aussagen über das Herz an Hand -von Redensarten - und »Unterhalte dich gut«. Lachstürme! Der Polgar-Abend wird zum Polter-Abend. .. Daher gleich zwei Draufgaben - das wehleidig vorgebrach- te »Frühlingsrauschen« und »Geflügelte Worte«. Hugo Bonatti und stalter und Natursteinverleger auch für den tatkräftigen Einsatz des Tiroler Schützenwesens noch viel Zeit und pflegt den kameradschaftsverbindenen Kontakt mit seiner Stammkompanie Kitzbühel, der er als Gründungsmitglied (21. Juni 1959) angehört. Für besondere Verdienste in diesem Traditionskörper wurde Zugs- führer Karl Noichl am 8. Novenber 1975 mit der »bronzenen Verdienstmedaille« des Bundes der Tiroler Schützenkompa- nien ausgezeichnet. Karl Noichl zählt nach wie vor bei allen Ausrückungen und Arbeitseinsätzen zu den bekenntnistreuen und tatkräftigen Aktivisten der Schürzen- kompanie, Kitzbühel, Schützenhauptmann Dr. Otto Wend- ling hat im familiären Rahmen der Ge- burtstagsfeier, dem Schützenidealisten Karl .Noichl die Glückwünsche der Kom- panie überbracht, ihm als Präsent einen gravierten Zinnteller überreicht und für die kameradschaftliche Treue und aktive Mitarbeit im Innenleben der Schützen- kompanie Kitzbühel Dank und Anerken- nung ausgesprochen. Naturfreunde Kitzbuhel Langlaufmeisterschaft Am Sonnag, 8. März 1981, findet die Langlaufmeisterschaft statt. Start um 14.30 Uhr bei der Langlaufhütte »Maur- ach«, unter der Squashhalle. Klassen: Kinder, Schüler 1 und II, Jugend 1 und II, Damen und Herren, Damen AK und Her- ren AK 1, II und III. Bei jeder Klasse müs- sen 3 Teilnehmer sein, sonst erfolgt die Wertung in der nächst höheren. Kinder, Schüler 1 weiblich 2 km, Schü- ler 1 und II, Jugend 14 km und die übrigen Klassen 8km. Meldungen bis Sonntag 10 Uhr bei Sieglinde Wessner, Tel 3033 Nerngeld Kinder und Schüler 20.—; die übrigen 40.— Schilling. Minutenstart. Der Veranstalter übernimmt keine Haf- tung. Jedes Mitglied ist durch den Verein unfall- bzw. haftpflichtversichert. 1er der Gartengestaltung Schützenzugsführer Noichl ein vollaktiver 6(
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