Kitzbüheler Anzeiger

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Der Markzp.'a!z von St. Johann, damals Adolf-Hitler-Platz benanrt, mit Maibau,n vor der Pfarrkirche. Samstag, 7. März 1981 Kitzbüheler Anzeiger Seite 7 der französischen Truppen belastet. Als aber im Herbst 1953 die beschlagnahmten Hotels endlich frei wurden, setzte ein An- schwellen des Fremdenverkehrs ein, wie es früher nie der Fall war. Der Bau der Standseilbahn auf die Angereraim (eröff- net 1953) krönte diese Entwicklung. Die Nächtigungszahl hatte 1947 nur 8161 betragen, stieg bis 1953 auf 33.873 und erreichte im ersten vollen Friedens- jahr 1955 72.431 und überschritt damit die Werte aus der Zwischenkriegszeit. Er- ster Obmann des Verkehrsvereins war von 1949 bis 1954 Karl Zobler. War auch die Besatzungszeit ein Hemmnis, so wurden doch weitreichende Maßnahmen - etwa mit dem Bau der Standseilbahn unter maßgeblicher Mitwirkung der Gemeinde - begonnen. Den wirtschaftlichen Auf- schwung kennzeichnet die Tatsache, daß von 1947 bis 1955 insgesamt 187 Neubau- ten errichtet wurden. Zu Beginn der Aufschwungphase wur- de 1954 Felix Madl Obmann des Verban- des, der damals noch Verkehrsverein hieß. Er leitete u.a. die Aktion »Ruhebän- ke«, bemühte sich um Spazierwege, eine Wanderkarte, um die Blumenschmuck- wettbewerbe, erzielte mit seinem Plakat »Wintermärchen« internationale Erfolge, drückte 1957 den Bau des Harschbichllifts durch (die Mitglieder mußen nun den vierfachen Pflichtbeitrag aufbringen) und war maßgeblich an dem Beschluß betei- ligt, das alte Schwimmbad an die Gemein- de zu übergeben. Das war eine Grundvor- aussetzung für das Erholungszentrum, das in St. Johann schon gebaut wurde, als andere Orte noch nicht einmal darüber diskutierten, wie man die Gäste durch in- frastrukturelle Maßnahmen zu längeren Aufenthalten bringen könne. Die Statistik zeigt den Aufstieg des Or- tes von einem zu einem der ersten Frem- denverkehrsorte in Tirol: Jahr Winter Sommer 1950 2.169 9.829 1955 16.089 55.819 1956 19.719 58.318 1957 28.288 84.045 1958 44.134 87.265 1959 62.421 107.450 1960 74.208 111.310 1961 97.721 141.742 1962 114.698 170.378 1963 119.507 191.437 1964 121.525 200.694 1965 151.014 212.760 1966 162.975 227.133 1967 170.287 224.046 1968 179.641 248.168 1969 194.719 273.587 1970 223.444 337.260 1971 223.434 369.780 1972 206.035 358.911 1973 227.766 387.000 1974 236.733 402.000 1975 285.059 416.154 1976 305.339 414.665 1977 305.318 389.423 1978 321.986 382.306 1979 299.479 389.444 1980 316.107 390.000 Die Entwicklung des Bett enstandes: 1957 1380 1960 1789 1963 2529 1966 35l 1969 4225 1972 5184 1975 59, 1 1 - 19,78 22 1978 6220 1930 . 6485 Im Jare 19.50 wurden folgende Be- triebsformen ausgewiesen: 12 HoteLs 14 Gas:iöfe 6 AlperLgasthöfe 15 Halbpensionen 52 Frerndenheime 113 Priva:zirnmervermie:er 23 Bauernhöfe 72 Apr artementvermieter Die ALsiast'.ir.g der Betriebe verbesserte sich bei den Gewerbebetrieben auf zuletzt 124,25 Tage, bei den Privatzimmern be- lufi er sich (1980) auf 89,39 Tage. Dem F1 V St. Johann muß bescheinigt wercen, daß er zusammen mit anderen in- itativen Kräften immer wieder Veranstal- tungen aufgezogen hat, die internationale Beachtung fanden. D:e besten Beispiele aflir sind der Weltcup der Seniorenrad- fahrer irr Sommer und der Kcasalauf (Z:eleinlauf nach 72 km in St. Johann). Beide Veranstal:ungen können nur durch ir.e grobe Zahl an freiwilligen Funktio- nären und Mitarbeitern aufrechterhalten und weiter ausgebaut werden. Den Veran- staltern von St. Johann ist der Mut zum Risiko ni:h: abzusprechen. Die Abhal- :ung ein internationaen Reittrniers, die Durchführung international besetzter Flugfeste, das seinerzeitige »Hine:nsprin- gen« in den Langlauf und die Bereit- schaft, internationale ?artnerschaften eir..zugehen, sind Beispiele dafür. Der Fre mderLverk ehrsverband unterstützt zahlreiche Aktivitäten und fördert Veran- :altungen, die für Gäste und Einheimi- che Attraktionen sind. Als erster Ort des 3erks verfügt St. Johann über eine Sommerrodelbahn. die Gäste aus nah und fern anzieht. Im Jahre 1972 wurde in einer Selbstdar- stellung des Verbandes erklärt: St. Johann is: ein Zwei-Saisonen-Ort und durch seine Lage an der bayerischen Grenze ein beliebtes Ausflugsziel des Großraumes München- Stuttgart, sodaß kaum eine längere Ze:t als eineinhalb Mo- nate zwischen der Winter- und der Som- mersaison liegt. Der Ort verfügt über 5100 Be::en, von derLen über 60 Prozent in gewerblichen Betrieben untergebracht ist. Die Wintersaisori dauert vom 1. De- zember bis 1. April. Wegen der schneesi- cheren Lage bestens bekannt (Nordhärige). Das Bergbahnunternehrnen verfügt über 1. Standseilbahn (2 Sektionen), 1 Gondelbahn, 3 Sessellifte, 2 Schlepplifte und einen weiteren Sessellift im Bau. Die momentane Beförderungszif- fer der Lifte und Bahnen ist 4570 Perso- nen erso nen pro Stunde. Sommersaison: 1. Mai bis 31. Oktober. Einrichtungen: Freischwimmbad, Tennis- plätze, Sauna, Minigolf, Reitstaj, Fitneß- anlage, Bergs:eigersebule, Klet:ergarten. Sport- und Segelflugplatz, Gästekinder- garten, Sommer-Winter- B-Trabrennbahn (in Bau). Frequenz: St. Johann in Tirol zählt zu den bekanntesten Urlaubsorten Tirols und liegt in der NachTigungszahl gemäß an der 5. Stelle. Winter- und Scmmersai- son halten sich in den Nächtigungen unge- fähr die Waage. St. Johann arbeitet momentan mit aller.. großen Reisebürcs zusammen (61 Büros:' und ist in allen Reisebüroprospekten be den größeren Or:er zu finden. Durch den Aufschwung des Ortes ist das vor 6 Jahren erbaute Freizeitzentrum zu klein geworden. Dadurch sahen sich der Fremdenverkehrsverband und die Ge- meinde gezwungen, auf demselben Area. (4 ha Eigenbesitz der Gemeinde) eines der heutigen Zeit entsprechendes Erholungs- zentrum zu erstellen und es an die alter- Anlagen lten Anlagen anzuschlie3en. Nach den Plänen
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