Kitzbüheler Anzeiger

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Von links: Dipl.-Ing. Josef Riegler, Landeshauptmann Eduard Wailnöfer, Präsident Ing. Alois Derfler und Dr. Alois Leitner. Alpenbild, F. V. Habermüller, Innsbruck 1491111111 la 91111 l ei 0 fit ei 110 ei leg ei la 18114441 la ei l of de tat ei aale ei Igel §to Mal Plazierungsw 00 ünsche bei Inseraten werden nach Möglichkeit berücksichtigt. Wir übernehmen hiefür aber keine Gewähr! Seite 38 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 14. März 1981 die betriebswirtschaftlich kalkulierten Milchpreise nicht durchgesetzt werden, der Viehpreis bleibt seit Jahren gleich und die Betriebsmittel sowie die sonstigen Le- benshaltungskosten laufen den Bauern im Vergleich mit dem eigenen Einkommen davon. Ein Hauptübel ortet der Bauernbund in der zwiespältigen Haltung der Bundesre- gierung. Direktor Riegler: »Hier wird mit zweierlei Maß gemessen! Bei den Milch- preisverhandlungen wurde die Kalkula- tion der Präsidentenkonferenz für eine Erhöhung um 58 Groschen für den Erzeu- ger zwar anerkannt, aus volkswirtschaftli- chen Gründen aber nur 25 Groschen zuge- standen. Bei den Stickstoffwerken aber nimmt man die im Alleingang um 20 Pro- zent erhöhten Preise, die sogar über der Kalkulation liegen, einfach hin.« Riegler hat auch aus dem Bereich der Sozialversi- cherung ein Beispiel zur Hand: während »die Witwerpension, die Milliardenbeträ- ge kostet« kommen soll, habe man für ein Mutterschaftsgeld für die Bäuerinnen, das nur 80 Millionen koste, kein Geld. Vor dem Hintergrund der Naviser Bergwelt und in einem der alten Bauern- höfe diskutierte die Bauernbundführung eine Reihe zielführender Maßnahmen. Ganz im Vordergrund steht die Entwick- lung vernünftiger Handelsbeziehungen mit der EG. Fast das gesamte Außenhan- deispassivum Osterreichs in der Höhe von 90 Milliarden Schilling stammt vom Han- del mit der EG. Die Bemühungen der Bundesregierung sind noch zu wenig. »Mit dem nötigen Nachdruck muß die Gleichstellung der Landwirtschaft zu schaffen sein!«, war die Meinung der Bauernbundfunktionäre. Weitere Forde- rungen sind die Bereitstellung ausreichen- der Mittel für den Rinderexport im Ver- hältnis von 2:1 zwischen Bund und Land, die Anerkennung des Österreichischen Zuchtviehes durch die EG, die Erhöhung des Nutzviehkontingentes, eine bauern- freundliche Handhabung des Richtmen- gensystems seitens des Landwirtschafts- ministeriums, die Entlastung der extre- men Bergbauernbetriebe vom zusätzli- chen Absatzförderungsbeitrag, gesonder- te Aufstockung der Einzelkontingente in Härtefällen, die Anpassung des Käsemin- destpreisabkommens, Abgeltung der übermäßigen Preissteigerungen bei Die- selöl, die Erhöhung des pauschalierten Vorsteuerabzuges von 8 auf 9 Prozent und die weitere Kostenentlastung der Bergbauern bei Errichtung und Erhaltung der Infrastruktur. »Wir wollen nicht als ewig unzufriede- ne Forderer auftreten«, stellte der Bau- ernbund fest, »haben aber als gewählte Bauernvertreter die Aufgabe, den bäuerli- chen Menschen für ihre harte Arbeit ein gerechtes Einkommen zu sichern und die gesamte Bevölkerung auf die Konsequen- zen aufmerksam zu machen, sonst wäre die Erzeugung gesunder Nahrungsmittel und die Erhaltung einer schönen Kultur- landschaft nicht mehr gewährleistet!« LHStv. Prior für Förderung des Volksschauspieles Der Kulturschilling, der eine Abgabe der Rundfunk- und Fernseherteilnehmer darstellt, beträgt heuer S 17,183.000 S. Dies gab im Rahmen der Landespresse- konferenz vom 25. Februar 1981 der Kul- turreferent der Tiroler Landesregierung, LHStv. Prof. Dr. Fritz Prior, bekannt. Mit diesen Mitteln soll, so Prior, in erster Linie ein weiterer Abbau der regionalen Unterschiede gewährleistet und ein Aus- bau von Kulturräumen wie Büchereien vor allem auf dem Lande fortgesetzt wer- den. Nicht eine erzwungene Fremdver- pflanzung von kulturellen Vorstellungen und Aktivitäten sollte maßgebend sein, sondern vielmehr sollte die Kultur aus dem Menschen selber kommen. Kultur und Bildung sollten auf dem Sektor der Schule und der Erwachsenenbildung ei- nen hervorragenden Platz einnehmen, so- daß Schule, Bildung und Kultur ineinah- der verwachsen können. »Ich bin schon ein bißchen stolz, daß Tirol in der Verwirk- lichung dieses Vorhabens an der Spitze liegt«, meinte LHStv. Prior schmunzelnd. Einen weiteren Schwerpunkt in der Kul- turarbeit sollte die Breitenwirkung und die Gemeinschaftsbildung einnehmen. So konnte im Laufe der letzten Jahre das Musikschulwesen im Lande ausge- baut werden. Auch die Festwochen der al- ten Musik konnten durch das vor wenigen Tagen neugebildete Kuratorium für Fest- wochen der alten Musik weiter entwickelt werden. Bei der denkmalpflegerischen Arbeit wird vor allem die Kapellen- und Fassadenaktion gefördert. Sodann konn- te LHStv. Prior mit einer Überraschung für Volksspielfreunde aufwarten: Im Sommer sollen in Hall »Die 7 Todsün- den« und der »Totentanz« von Kranewit- ter über die Bühne gehen. Prior tritt für stärkere Betonung des Tiroler Volks- schauspieles auf gehobener Ebene ein. Zudem will der Landeskulturreferent den Kulturpluralismus in unserem Lande gewährleisten, da er von einer Kultur- zwangsbeglückung nichts hält. Der Kul- turschilling sieht u.a. für kulturelle Akti- vitäten in den Bezirken S 300.000.— vor, die wissenschaftlichen Publikationen sind mit S 1,108.000.— beziffert, für die Lite- ratur sind 1,097.000 S vorgesehen, das Ausstellungswesen erhält S 1,040.000.—, die bildende Kunst und Denkmalpflege S 1,815.000.—, das Bühnenwesen S 1,040.000.—, die allgemeine Musikförde- rung S 3,500.000.—, das Sängerwesen S 720.000.—. Die Volkskultur wird mit S 855.000.— und die Erwachsenenbildung mit S 1,300.000.— gefördert. Für die all- gemeine Kulturförderung sind 900.000 S vorgesehen. LPD: Dr. Heinz Wieser
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