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Der Burgschatz der Falkensteiner Der »F&kenstein«. Seite 40 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 14. März 1981 Im hintersten Winkel des Spertentales soll in alter Zeit eine Burg gestanden sein, deren Bewohner als Raubri:ter gefürchtet waren. Angesichts des Schauplatzes werden Bruchstücke von Mär und Sage lebendig und zaubern uns einen wundervollen Rei- gen mär rhenhafter Gestalten, bis wir, wieder wach geworden, resigniert sehen müssen, daß alles eitel nichts ist. Es lohnt sich aber, die Sagen dieser Plätze zu wissen, es liegt so reine Schön- heit in den Mären, die in den Gehirnen des Volkes spuken, darum: »Es war einmal ein lasterhafter Stamm- herr der Falkensteiner, der viel Mord, Raub und Vielweiberei trieb. Da kam ein fremdes Volk, das dem sündhaften Raub- ritter nach dem Leben trachtete. Er vergrub seine Edelsteine und sein Gold im Walde und entfloh, während der Feind d:e Burg erstürmte. Da der Feind den Ritter nicht fand, raubte und plün- » Wer sich dem Rauschgift einmal voll verschrieben hat, wird aus dieser Ein- bahnstraße nicht mehr herausfinden!« Diese für Eltern so alarmierende Feststel- lung traf vor kurzem der Drogenexperte Dr. Emil Leucht vom Landeskriminalamt Bayern bei einem Vortrag in Kufstein. Dieser Sctz birgt schlicht und einfach eine menschliche Katastrophe: Der Konsum von Rauschgift kann in kurzer Zeit Kör- per und Geist zerstören. Und das bei Menschei, die vieifach das zwanzigste Le- bensjahr noch nicht erreicht haben. Was dann? Die Konsequenz daraus: Vorbeu- derte er alles. Die Bauern zerfielen und bald war nur mehr das zu sehen, was heu- te noch zu sehen ist. Die Kunde von dem vergrabenen Schatz aber blieb lebendig. Alle hundert Jahre stieg über dem Platz, an dem der Schatz verg-aben lag, eine baue Flamme auf, die gespenstisch leuchtete. Wenn ein .unges reines Mädchen dem Lichte an einer bestimmten Nacht beharr- lich nachgeht, kann es Schätze bergen, daß es ein Leben lang reich ist. Und es war ein junges, armes Liebes- paar, das so gern geheiratet hätte. Da hör- te das Mädchen vorn Schatz der Falken- steiner, da das Mädchen rein war, taten sich die Schatzkammern auf und das Mägdlein nahm die kostbaren E&lsteine mit, so viel es nur tragen konnte. Dann heirateten die beiden und lehten in Glück und Freuden. (Nach einem Manuskript von Hans Filzer, Kitzbühel) gen, vorbeugen und nocheinmal vcrbeu- gen! Im R'hmen der Aktion »Jungsein ohne Drogen« wendet sich d.e Junge Ö VP des Bez1rke3 Kitzbü hei daher speziell an die Eltern, weil sie in der Regel die ersten sind, die die Drogengefahr erkennen soll- ten. Der folgende Beitrag von Manfred Reicher, Leiter der Entwöhnung'station KIT 0'K9ntak!, Information, Therspie,), soll ihnen dabei helfen. Immer wieder fragen mich Eher, wo- ran sie erkennen können, ob ihr Kind dro- gengefährdet ist oder gar schon Drogen konsumiert. Es gibt viele Symptcme, die auf Drogenkontakt schließen lassen, die aber noch nicht unbedingt zwingend Fol- ge einer nicht mehr aufzuhaltenden Sucht sein müssen. Eines muß klargestellt werden: Gefähr- det sind grundsätzlich alle Jugendlichen, besonders aber jene, die sich schon als Kinder mit sich, der Umwelt und der Ge- sellschaft schwer zurechtfanden. Speziell in der Pubertät macht jeder Jugendliche eine Phase der Aufsässigkeit und Labilisie- rung durch, die sich bis zu agressivem Verhalten und Zurückziehen von den El- tern steigern kann. Gespräche und Diskussionen, die nicht zum Disput werden, sind zwischen Eltern und Heranwachsenden schwierig gewor- den, dabei wären sie der wichtigste Kon- takt in dieser für beide Teile schwierigen Phase. Der Jugendliche ist - oft für die Eltern allzu plötzlich - kein Kind mehr und er- wartet eine Gleichstellung mit dem Er- wachsenen. In diesem schwierigen Lebensabschnitt entsteht die Neigung zu Träumereien, der Wunsch nach einer hei- leren und besseren Welt, ein Hang dazu, sich treiben zu lassen, was dann allgemein als Gammelei registriert wird. Diese für die Eltern oft unverständli- chen Verhaltensweisen sind an sich nicht krankhaft. Treten sie aber massiv und langanhaltend auf, sind schon berechtigte Gründe zur Sorge gegeben. Es ist ungemein schwer, in den Jugend- lichen die Aufmerksamkeit und das Inter- esse für ihre eigenen Probleme zu wecken, besonders, wenn es sich um Nikotin-, Alkohol- und Dorgenkonsumenten han- delt. Gründe zu ernster Sorge um eine Ge- fährdung, oder schlimmer, gar schon we- gen des Konsums »weicher« Drogen wie Haschisch, Marihuana und LSD sind ge- geben, wenn Sie folgende spezifische An- zeichen und Verhaltensweisen entdecken: gerötete Augen, verschleierte, ver- größerte Pupillen; Reizhusten verbunden mit einer lau- fenden Nase (können auch trügeri- sche Anzeichen sein!); eine auffallende Wesensverände- rung; langsame Sprechweise, oder auch übertriebener Redefluß. Unkonzen- triertheit verbunden mit einem miß- trauischen oder auch haltsuchenden Blick; allgemeine Apathie, unterbrochen durch starke Stimmungsschwankun- gen, z. B. Wechsel von einer eher be- drohlichen Ruhe zu aggressivem Verhalten; Entwicklung auffälliger Durst- und Hungergefühle; starkes Zurückziehen vom familiä- ren Geschehen; eine unerwartete Albernheit, Kind- lichkeit, Verspieltheit - ihr Kind ist nicht mehr normal ansprechbar; mystische Tendenzen mit Kerzen- licht und Verdunkelung der Räum- lichkeiten; Jungsein ohne Drogen Wie erkenne ich, daß mein Kind Kontakt zu Drogen hat?
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