Kitzbüheler Anzeiger

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Bundesmusikkape/je Si. Ulrich im Musikpavlli9n; links K.2pei'.'meisrer Richard Mitte- rer. Samstag, 14. März 1981 Kitzbüheler Anzeiger Seite 7 zestaatsmeister im Trickskifahren - hat er sich nun ganz dem Windsurfen ver- schrieben und ist auch schon in interna- tionalen Regatten erfolgreich. Ausgebil- det vom VOWS als Windsurfing-Instruk- tor ist Müller nun berechtigt, eine eigene Schule zu leiten. Es stellt sich nun die Frage, warum ge- rade der Pillersee? Nun, der Pillersee ist auf Grund seiner geringen Größe für den Schulungsbetrieb besonders gut geeignet. Der Lehrer hat jederzeit die Möglichkeit, den See zu überblicken, verschiedenste Gefahrenmomente können hier von vorn- herein ausgeschaltet werden. Auch wegen seiner geographischen La- ge empfielt sich der Pillersee als geeigne- tes Surfrevier. Eine ständige Nord-West- Strömung mit Durchschnittsgeschwindig- keit von 2 bis 3 Beaufort ermöglichen den idealen Schulungsbetrieb. Dieser »Bayeri- sche Wind«, wie er von den Einheimi- schen genannt wird, erreicht auch oft Stärken von 4 bis 5 Beaufort, was jedes Surferherz höher schlagen läßt. In der Windsurfingschule Pillersee ste- hen 10 Surfbretter zur Verfügung, ein Schüler, der einen Grundkurs belegt, braucht keine zusätzlichen Kosten zu fürchten, wenn er das Schulungsziel nicht in den als Durchschnitt angesetzten 2-3 Tagen erreicht; er kann so lange üben, bis er bei mittleren Winden auf dem Gerät si- cher ist. Inbegriffen im Grundkurs sind auch Neoprenanzüge bester Qualität und spezielle Surfschuhe. Begonnen wird am sogenannten Simulator, mit dessen Hilfe sich das Surfen schon an Land gut erler- nen läßt. Erfahrungsgemäß kommt der Schüler schon nach etwa einer Viertelstunde ins Fahren und hat schon am ersten Tag seine Freude am neu erlernten Sport. Alpenbad. Am 22. Dezember 1973 konnte das Alpenbad St. Ulrich eröffnet werden. Es entstand in nur zweijähriger Bauzeit. Es bietet ein 25-m-Sportbecken, ein Kinderplanschbecken und eine Ozon- anlage und ist für eine Gemeinde mit we- niger als 1000 Einwohnern eine unge- wöhnliche Investition. Sie war vor ande- ren Badeanlagen und konnte sich der Ent- wicklung, die alle derartigen Einrichtun- gen betroffen hat, nicht entziehen: Eine Notwendigkeit für einen aufstrebenden Fremdenverkehrsort, eine positiv aufge- nommene Einrichtung für die Jugend, aber eine dauernde finanzielle Belastung, in diesem Fall für den Fremdenverkehrs- verband. Im Jänner 1980 konnte der »Pillersee- Bote« über die Ausfinanzierung der kurz- fristigen Darlehen berichten: Seit Inbetriebnahme des Hallenbades St. Ulrich war es mit einem kurzfristigen Darlehen in der Höhe von 4 Millionen Schilling belastet. Dieser Umstand brach- te den FVV St. Ulrich in bezug auf den Hallenbadbetrieb immer wieder in finan- zielle Schwierigkeiten. Nachdem durch ei- nen Zuschuß vom Land Tirol eine Reduk- tion der Schulden auf 2 Millionen erreicht werden konnte, war es das Hauptziel des FVV St. Ulrich unter Obmann Seeber die- sen Restbetrag abzudecken. 10 Verhandlungen mit cern Land Tirol brachten ein erfreuliches Ergebnis; das Land Tirol bezahl: die Hälf:e der noch bestehenden Außenstände, sofern die Ge- meinde St. Ulrich die restliche Million Schilling auftreiben kann und der Frem- denverkehrsverband den Badebetrieb in Hinkunft aus Eigenmitteln finanzieren kann. Auf Initiative von Bürger--nester Leo Schlechter konnte diese MilliDn Schilling flüssig gemacht werden Sie setzt sich zu- sammen aus: Werbever:rag mit der Berg- bahn Pillersee GmbH (300.000.—), Wer- bevertrag mit der Raika St. Ulrich (200.000.—), 300.000.— von der Gemein- de St. Ulrich aus einer Rücklage aus dem Jahr 1978, 100.000.— aus dem laufender. Überschuß sowie 100.000.— vom Frem- denverkehrsverband St. Ulrich aus Eigen- mitteln. Durch die beispielhafte Aktion ist es ge- lungen, die Bevölkerung der Gemeinde St. Ulrich vor zusätzlichen Belastungen in Fcrm von Erhöhung der Pflichtbeiträge zu verschonen. Europa-Loipe. Im Dezember 1973 er- öffnete der FVV St. Ulrich auch die Euro- pa-Loipe. Auf einer 7 km langen Strecke. die beim Alpenbad Pillersee beginnt und endet und nur 100 m Höherunterschiec aufweist, wurde eine zweispurige Loipe jr. Betrieb genommen. Heute sind derartige Einrichtungen selbsterstär.dlich, damal5 war es eine echte Attraktion. Der Lang- laufsport hat gerade im gesamten Piller- seegebiet auch unter den Einheimischer. einen ungewöhnlichen Aufschwung ge- nommen. St. Ulrich heute. Seine >Somniersitua- tion« beschreibt der FVV St. Ulrich so: St. Ulrich mit seinen 901) Einwohnern liegt am Ufer des Pille--sees, verfügt über 1700 Gästebetten und genagend gemütli- che Gasthöfe mit günstigen Preisen. Die landschaftlich sclriöne Lage im Son- nigen Tale am Fuße der L:'ferer Steinler- ge (2500 m) machen St. Ulrich zum Aus- gangspunkt herrlicher Wanderungen im Tale sowie für den Bergwanderer auf gut markierten Wegen zu den höher gelege- nen Almen und Hütten. Als Anreiz ist der Erwerb der St. Ulricher Wandernadel und Alpinnadel möglich. Hallenbad (25-m-Sportbecken, Sola- rium, Liegewiese, Kinderplanschbecken, Restaurant, großer Spielplatz in herrli- cher Natur für die Kleinen, Sportangeln, Ruderboote, Forstmeile, Minigolf, Kegel- bahnen, Tennisplätze, Sportschießen, Ausflugsprogramm mit Kleinbus und Ses- selli:'tfahrt auf die Buchensteinwand bie- ten sich zur Gestal:ung eines aktiven Ur- laubes an. Windsurfschule am Pillersee. ?latzkonzer:e, Tiroler Abende, Bau- erritlieater, Tanz-Cafs, Lichtbildervr- träge sowie eine Leihbibliothek sorgen für Unterhaltung. Und für den Winter Und im Winter gibt es Schnee in Hülle und Fülle. Fünf Schlepplifte und eine Doppelsesselbahn erschließen das Skigebiet Pillersee. Au- ßerdem einheitliches Liftsystem mit Berg- bahn Fieberbrinn und Wochenskipaß Schneewink[ (55 Lifte). Herrlichste Langlar.floiren iurch tief- verschneite Wälder von fünf, acht und neun Kilometern, 20 Kilometer präparier- te Winterwanderwege. Skischule - Kin- dersl.ukurse - Skikindergarten - Lang- laufschule. Die Entwicklung als Fremdenverkehrs- or: zeigen einige Zahlenverglei.che: Jahr Sommer Win:er gesamt 1949 4.890 7 4.97 1950 6.626 5 6.€31 1955 19.132 131 19.263 1956 25.034 101 25.135 1957 26.935 459 27.304 1958 33.023 483 33.506 1.939 33.170 1.097 37.267
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