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Seite 10 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 28. März 1981 Abschließend sei zu bemerken, daß das Freizeitzentrum Waidring nicht kosten- deckend arbeiten konnte (Lohnkosten) und daher das Gesamtprojekt für einen Fixpacht mit Auflagen des FVV Waidring verpachtet wurde. Die Bauzeit für das Freizeitzentrum im Jahre 1977 betrug nur sechs Monate. Die Eröffnung war am 17. 12. 1977. Das Freizeitzentrum Waidring wurde inzwischen ein Mittelpunkt des Bezirkes Kitzbühel für Sonderveranstaltungen, Sonderfahrten etc. (Holland Intern, führt z. B. die wöchentlichen Langlauftage und Schauabende im Winter und die Wander- tage im Sommer durch). Das Freizeitzen- trum Waidring kann als beste Investition für den Fremdenverkehrsort Waidring be- trachtet werden, das von öffentlicher Hand errichtet wurde. Das Angeböt des Freizeitzentrums: Sauna/Solarium Massage Tennis Automatenraum Kegelbahnen Restaurant Veranstaltungssaal mit 400 Plätzen Die Situation des Fremdenverkehrs in Waidring im Vergleich mit der Landwirt- schaft: 1970 gab es 78 rinderhaltende Betriebe, 1980 (gerechnet jeweils im August) nur mehr 64. Im Jahre 1964 gab es 47 Gewerbebetrie- be, 1973 schon 72 und im August 1980 91, davon 37 Beherbergungs- und 15 Gastbe- triebe. Mit Stand 28. 2. 1981 wiesen die 37 Gewerbebetriebe insgesamt 948 Betten auf, die 118 Privatzimmervermieter boten 833 Betten an, die Bauernhöfe (46) insge- samt 399 Betten und die 17 Vermieter von Ferienwohnungen hatten darin insgesamt 135 Betten im Angebot. Die Nächtigungsziffern: Jahr Winter Sommer Gesamt 1950 171 5436 5.607 1955 2.102 14.699 16.801 1956 2.350 27.681 30.031 1957 2.448 36.930 39.378 1958 3.037 41.748 44.785 1959 2.962 47.285 50.247 1960 3.184 47.982 51.166 1961 3.715 59.973 63.688 1962 4.660 73.824 78.484 1963 3.616 74.401 78.017 1964 5.185 79.748 84.933 1965 7.588 86.109 93.697 1966 7.225 96.691 103.913 1967 8.488 81.565 90.053 1968 8.430 94.125 102.555 1969 11.257 94.682 105.939 1970 12.064 107.125 119.189 1971 11.490 122.599 134.089 1972 11.490 145.647 157.137 1974 168.287 1975 204.641 1976 214.255 1977 225.298 1978 249.450 1979 250.390 1980 271.176 Im Jahre 1974 wurde Waidring als »schönstes Dorf Tirols« ausgezeichnet. Der heutige Hauptslogan in der Werbung heißt: Waidring - ein Dorf zum Verlie- ben. Ein hart erarbeitetes Programm und eine Verheißung für die Zukunft. H.W. Mit diesem Beitrag ist die Vorstellung der 19 Mitgliedsverbände der Vereinigung der FVV Kitzbüheler Alpen abgeschlos- sen. Ein weiterer Beitrag wird sich mit der Entstehung und der Entwicklung des Ge- bietsverbandes befassen. Diese Serie war ein Beitrag zur Heimat- kunde des Bezirkes Kitzbühel, wobei Ge- schichte und Gegenwart in Wort und Bild dargestellt wurden. Sie war nur durch das Verständnis der Heimatzeitung »Kitzbü- heler Anzeiger« möglich, der dafür auf- richtig gedankt sei. Wertvollste Unterstüt- zung gaben trotz einer hektischen Saison- arbeit die Fremdenverkehrsverbände der Kitzbüheler Alpen, die Texte und Bilder bereitstellten. Zahlreiche Bilder stammten aus dem Archiv Martin Wörgötter. Auf annähernd 70 Textseiten, die fast 90 Bilder aus Geschichte und Gegenwart aufwiesen, sollte der Nachweis erbracht werden, daß der Fremdenverkehrsraum des Bezirkes Kitzbühel historisch gewach- sen ist. Vor allem sollte sein großes An- wachsen in den letzten Jahrzehnten darge- stellt werden. »Fremdenverkehr« ist in diesem Bezirk nicht eine Wirtschaftsspar- te wie andere auch, sondern nur durch die Zusammenarbeit von Gewerbebetrieben, Landwirtschaft und Privatzimmervermie- tern sowie die vielen einheimischen Mitar- beiter als dominierender Wirtschaftsspar- te geworden und zu halten. Jeder Versuch einer Darstellung des Be- zirkes Kitzbühel führt auch zur Frage, warum es noch immer keine »Bezirkskun- de« dafür gibt. Hoffentlich wird das Vor- haben nicht nur grundsätzlich in abseh- barer Zeit realisiert, sondern von einem Kenner verfaßt, der seinerzeit bereit war, diese schwierige Aufgabe zu übernehmen: Hofrat Dr. Eduard Widmoser. Für die vielen freundlichen Hinweise und die Unterstützung bei dieser Serie, vor allem aber für die geneigte Aufnahme bei den Lesern danke ich herzlich. Hans Wirtenberger Freundschaftsklub Kitzbühel Rueil-Malmaison »Paris« Vortrag von Prof. Tibor Lichtfuß in der Arbeiterkammer Kitzbühel. Veranstaltet vom Freundschaftsklub Kitzbühel - Rueil-Malmaison. Wie bereits angekündigt, ist es uns ge- lungen, Herrn Prof. Tibor Lichtfuß vom Französischen Kulturinstitut in Innsbruck dazu zu gewinnen, seinen bekannten und fast schon berühmten Lichtbildervortrag über »Paris« auch in Kitzbühel zu halten. Zeit und Ort: Freitag, den 3. April 1981, 20 Uhr im Großen Kursaal der Ar- beiterkammer Kitzbühel, im Gries. Seit Jahren betreut der Vortragende von Innsbruck aus Fahrten des Tiroler Landesreisebüros in die Hauptstadt Frankreichs, die jedesmal gleich nach ih- rer Ankündigung ausgebucht sind, sosehr schätzt man sein profundes Wissen und die feinsinnige und liebenswürdige Art, dieses seinen Zuhörern zu vermitteln. Wir hoffen, daß alle, die sich für Paris und seine Schönheiten interessieren, vor- an natürlich die Mitglieder unseres Klubs und besonders die Teilnehmer unserer nächsten Fahrt nach Rueil-Malmaison sich die Chance nicht entgehen lassen wer- den, auf so hervorragende Weise über ein- ne der berühmtesten Städte der Welt in- formiert zu werden. Eintritt frei, freiwillige Spenden zur Deckung der Unkosten erbeten! Ewiges Leben Die Energie, die sich in einem Weizen- kern verborgen hält, ist dieselbe, die jeder Art von Leben zugrundeliegt. Wenn so ein Körnchen in der Erde begraben wird, weigert es sich, still und leblos zu bleiben. Es spring an einem Ende auf und beginnt sogleich zu atmen und Nahrung aufzu- nehmen. Seine Wurzeln bohrt es in die Tiefe und seinen Stamm richtet es in die Höhe. Bald kommt dann die Zeit, da das Grün der Pflanze über dem Boden er- scheint, bezaubernd anzusehen und köst- lich zu berühren. Ein hohler Halm, ein Wunder der Architektur, bildet sich, ein Halm, der sich im Winde wiegen mag. Ganz oben aber, auf der höchsten Spitze des Halmes, da wachsen allmählich jene kleinen Körnchen, die, wenn sie in die Er- de fallen, diesen wunderbaren Kreislauf immer wieder erneuern können, für ewige Zeiten. Plötzlich wird dieser Kreislauf unter- brochen. Ein Mann erscheint mit einer Sense und der Leidensweg des Körnchens beginnt. Es wird herzlos enthauptet, mit harten Schlägen gedroschen, zwischen schweren Steinen gemahlen, mit rohen Händen geknetet, im glühenden Ofen ge- backen, mit scharfem Messer zerschnitten Lnd mit unbarmherzigen Zähnen zer- malmt. Aber siehe! Trotz dieses scheinbar mannigfachen Todes, die Lebenskraft des Körnchens ist keineswegs vernichtet. Durch das tägliche Brot gerät sie in den Blutstrom des Menschen, gibt ihm Kraft Lnd Gesundheit, gibt ihm Energie zu den- ken und zu arbeiten. Auf diese Weise wird er befähigt, nachzudenken über die Pro- bleme des Lebens und Sterbens, nicht nur tber die eines Menschen, sondern viel- leicht sogar über die eines Weizenkörn- chens selbst. Wenn das Leben, das in einem so klei- ren Körnchen verborgen liegt, so erfolg- reich einer Vernichtung widerstehen kann, wie könnte jemand so töricht sein, zu glauben, daß das menschliche Leben mit dem Tode plötzlich und endgültig er- löscht sei? Gleich, ob wir in der Bibel oder im Buch der Natur blättern, das Prinzip des Weiterlebens nach dem Tode ist über- all deutlich erkennbar. Paul. v. Hevesy, Kitzbühel
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