Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 28. März 1981 Kitzbüheler Anzeiger Seite 33 Zum Konzert von »Good News« in St. Johann in Tirol Besonders erwähnenswert ist die Tatsa- che, daß Osterreich bei dieser »Militär- meisterschaft« sowohl den ältesten Wett- kämpfer, Offiziersteilvertreter Heini Wailner aus St. Johann in Tirol als auch den jüngsten Teilnehmer, Wehrmann Alois Stadelober aus Oberösterreich stell- te. Es war dies wohl einer der Höhepunkte der Veranstaltung, wobei besonders die hervorragende Laufbestzeit der Osterrei- cher gegenüber den favorisierten Nord- ländern ein Lichtblick für die Osterreicher war. Leider verhinderten 2 Fehlschüsse, die in der Gesamtzeit zwei Strafminuten einbrachten, den Gesamtsieg der Osterrei- cher. Am Abend war vor dem Musikpavillon in St. Johann in Tirol die Abschlußzere- monie mit der Preisverteilung. In den Abschlußreden wurde besonders dem Veranstalter für die präzise Durch- führung aller Bewerbe gedankt. Auch diese Veranstaltung war wieder ein Beitrag zu einem friedvollen sportli- chen Wettkampf, zu dem sich Aktive und Betreuer aus neun Nationen zusammenge- funden hatten. Die im Rahmen dieser Abschlußzere- monie zu den Klängen der Landeshymne eingeholte C.I.S.M.-Fahne wurde von Oberstleutnant Matti Autio aus Finnland, dem Veranstalterland der nächsten C. 1. S.M.-Militärmejsterschaft vom Mili- tärkommandanten von Tirol, Divisionär Mathis übergeben. Ein Abschlußbankett im Speisesaal der Winterstellerkaserne, mit Ehrungen der mit verschiedenen Aufgaben betrauten Verantwortlichen, beendete die XXIII. internationalen Militärmeitersc haft en im Skilauf in St. Johann in Tirol und Kirch- dorf in Tirol. Der Samstag war die Rückreise der Teilnehmer und ihrer Begleitung vorbe- halten, wobei sich St. Johann nochmals im schönsten Winterkleid darbot. Aufsatzwettbewerb In diesem Jahr will der St. Johanner Jugendbeirat die Planung für ein Offenes Haus in St. Johann in Tirol abschließen. Es soll dies ein Treffpunkt vor allem für junge Leute werden. Wir bitten um Deine Wünsche, Vorschläge, Anregungen und Ideen für das Projekt in Form eines kurzen Aufsatzes. Anregungen: Warum ist ein Offenes Haus notwendig - nicht notwendig, wie stellst Du Dir das Offene Haus vor - nicht vor, welche Freizeitbereiche und -interessen soll ein Offenes Haus beinhal- ten - welche nicht. Die besten Aufsätze der verschiedenen Altersgruppen werden von einer Jury, dem Jugendbeirat, ausgewählt und mit Preisen belohnt. Abgabetermin ist der 4. April 1981 bei Klaus Burgstaller, Mitterndorf 4, St. Jo- hann. Das jüngstens in St. Johann abgehalte- ne Konzert ist wohl mit getrennten Mei- nungen zu Ende gegangen Die Jazz-Rock-Gruppe »Good News« gastierte am 21. März 1981 in der Aula des Bundesgymnasiums St. Johann. Die Besetzung während des größten Teils des Konzertes: Hois Beihammer - Schlag- zeug, Hans-Peter Lechner - E-Bass und Franz Prager - E-Gitarre und teilweise unterstützender Gesang. Einige wenige Auftritte hatte auch das neue Mitglied von »Good News«, der Gitarrist Franzi Kreuzmayr (früher »Air-Pi«). Abgesehen von der zu großen Lautstär- ke in einem leider zu kleinen und akku- stisch schlecht geeigneten Raum (dank der ehemaligen Verbindungen zweier Mitglie- der zur Schulleitung konnte man in St. Johann überhaupt einen Platz für diese Veranstaltung finden) überwiegt dennoch der positive Eindruck dieses Konzerts. Jeder Einzelne der Musiker stellte sich als Könner auf seinem Instrument vor, was sich in den »Soloparts« zeigte; die gu- te Harmonie innerhalb der Gruppe blieb praktisch immer erhalten. Musikalische Besonderheiten nicht in der üblichen Formation waren zum Bei- spiel ein großartiges Duett von Schlag- zeug und Bass (Hois - Hans-Peter), ein Man merkt den Jeunesse-Konzerten na- türlich an, daß sie österreichweit, teils so- gar europaweit geplant sind. Hier kann das Management einen ganzen Fächer von Möglichkeiten, vor allem beste Quali- tät zu erschwinglichem Preis bieten. So war auch das 4. Konzert in St. Johann ei- ne Ensemble- und Programmperle - mit Frieder Meschwitz, einem allürenlosen, feinfühligen Dirigenten . . . (man kannte Meschwitz bereits als Pianisten - beglei- tete er doch im Vorjahr Oskar Czerwen- kas Liederabend ))Unvorbereitet«). Dann ein Kammerorchester, dessen fein abge- stimmter, nicht zusehr saftiger Klang her- vorragend zu den Programmpunkten paßte . . . Schließlich Musikstücke nicht nur mit Seltenheitswert, sondern auch voll von Schönheiten, locker hingepinselt, unbekümmert hineingemalt in unsere hektische Zeit. Schon die ersten Sätze - Folgen aus Johan Helmich Romans »Drottningholm- Musik« (1744) - eine Freude zu hören. Wer kennt schon Werke dieses schwedi- schen Komponisten? Impressionen stei- gen auf: gepuderte Perücke bei Hofe, Reifrockdamen, aber doch eher frei von steifem höfischem Zeremoniell. Noch mehr Freude - dies war deutlich (teilweise erfolgreicher) Versuch zu zweit am Schlagzeug (Hois - Franz P.), beglei- tet vom Bass, und eine Eigenkomposi- tion, solo an der akkustischen Gitarre, mit der sich Franzi Kreuzmayr als neues Mitglied vorstellte. Diese Einlagen und die auflockernden Zwischenbemerkungen von Franz P. und Hans-Peter hätten ei- gentlich die Atmosphäre verbessern müs- sen. Doch wie in unseren Breitengraden scheinbar üblich, kam es nicht zu ekstati- schen Freudenaus- und Nervenzusam- menbrüchen, sondern es wollte einfach keine Stimmung aufkommen. Liegt es in der unterkühlten Mentalität des Tirolers oder im Nichtverstehenwollen von Jazz, der gelungen zu Rock verarbeitet wurde, oder einfach daran, daß Kreativität (nur Eigenkompositionen!) weniger Zustim- mung findet als Sturheit im Nachspielen von Werken bekannter Gruppen? Abschließend wäre noch zu sagen, daß die Konzerte von »Good News« dem- nächst verstärkt durch die Medien (Ver- anstaltungskalender in Rundfunk und Presse) angekündigt werden sollten, zu- mal sich diese vier wirklich guten Musiker mehr Publikum und Erfolg als bis deto verdienen würden. ef8ljg spürbar - zeigte das Publikum am an- schließend gespielten Oboen-Konzert Nr. 1 von Ludwig August Lebrun, einem ge- bürtigen Mannheimer (18. Jhd.). Sym- phonisch breite Einleitung - es kündigt sich ein interessantes Werk an. Und die Introduction hält, was sie verspricht. Ein virtuoses Stück - Lebrun war selbst aus- gezeichneter Oboist - aber die Virtuosi- tät nie Selbstzweck. Und der Solist, Alf Nilsson: er spielte mit vornehmstem Ton in schöner weitbogiger Phrasierung Verdienstvoll, daß die Musikwissenschaft doch immer wieder einmal zu Unrecht vergessene Werke aus dem Dornröschen- schlaf weckt! Ungemein herzlicher Ap- plaus für den Solisten, das Werk, den Di- rigenten, das Orchester. Nach der Pause eine Symphonie des 18jährigen Mozart, A-Dur, KV 201. Ein sequenzartiges Thema von zwingender Strahl- und Formkraft im 1. Satz. Es gibt Dinge, auf die man sich - bei allem Wis- sen - immer neu konzentrieren muß: z.B. auf die unerhörte Meisterschaft des jungen Meisters. Dieses Schon-fertig-sein, wenn andere erst beginnen! Schließlich Meschwitz auch als Kompo- nist, und zwar eines Melodrams nach der Christus-Legende »Das Rotkehlchen« Schön wie eine Raffael-Madonna 4. Jeunesse-Konzert in der Reihe - Kammerorchester der Stockholmer Philharmonie Johanna von Koczian als Mitwirkende
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