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Bundesmusikkapelle V/akLring, Kapl1meister Hermann Schreder, beim Einmarsch zum Platzkonzert. Seite 6 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 28. März 1981 mütige Kommandant Oppacher sich mit dem größeren Teil seiner tapferen Streiter noch durchschlagen und über die Gebirge sich nach Pillersee zurückziehen; alle übrigen fielen als Schlachtopfer der feind- lichen Wut. Nun drang der Feind unter Verübung von Mordtat, selbst an Mutter und Kind, unter Plünderungen, Kirchenraub und Brandlegung schnell vorwärts, und schlug am 13. Mai im Unterinntal bei Wörgl den General Chasteler.« »Erst beim Anblick des Dorfes Waid- ring atmete die Brust freier«. Mit diesem Satz von J. J. Staffier, dem großen Lan- desbeschreiber des vergangenen Jahrhun- derts, niedergeschrieben nach einer Wan- derung durch das Tal der Strubache vom Pillersee nach Waidring, wenden wir uns der Zeit schon nach der letzten Jahrhun- dertwende zu. Aus der Zeit um 1910 ist ein Prospekt erhalten, der Waidringer als »klimatischen Kurort« zeigt. Später wur- de durch den Aufdruck »Wintersport- platz« und »Radiostation« die Wirkung noch erhöht. Schützenfest in Waidring. nach waren am 11. Mai zur Verteidigung des wichtigsten Passes nach Tirol höch- stens 300 Tiroler und von österreichi- schem Militär nur eine halbe Kompanie vom Infanterie-Regiment Hoheniche- Bartenstein und eine halbe Kompanie Jä- ger nebst 2 Sechspfindern und der niezu bestimmten Artiller emannschaft. vorhan- den. Indessen hatte der baierische General Wrede von dem französischen Mars cnall Lefebre aus Reichenhall am 10. Mai den Auftrag erhalten, über den Faß Strib in Tirol einzudringen. Wrede ließ den Paß sogleich untersuchen und fand, daß er we- der rechts noch links umgangen werden könne, sondern von vorne angegriffen werden müsse. Der Angriff wurde wirk- lich am folgenden Tage - Chris:i Him- melfahrt - frühmcrgens unternommen. Die kleine Besatzung wohnte um 5 Uhr der Feldmesse bei und bezog die angewie- senen Posten, die, ihrer Ausdehnung nach, von einer so geringen Mannschaft nur schwach besetzt werden konnten. Beim Anrücken des Feindes. welche die ganze Straße von Lofer bis an den Pa3 an- füllte, sandte der KommmandarLt Oppa- cher wiederholt einen Eilboten nach Waidring, und, um Munition zu ersparen, verbot er zugleich den Leuten früh er zu schießen, alsbis der Feind so nahe wäre, daß ihre Kugeln ihn leicht und sicher tref- fen würden. Dieselbe Vorsicht beobachte- te auch das Militär (Hinweis auf Dr. Rapp, Tirol im Jahre 1809, S. 232-234). Nun bestürmte der Feind den Paß mit ei- nem furchbaren Angriffe zuerst --:urch das Feuer zahlreicher Geschütze, und .herauf durch seine Infanterie, warc aber durch die beiden Sechspfünder und das BiJeh- senfeuer der Verteidiger mit dem Verluste vieler Leute zurückgeschlagen, und als er den Sturm das zweitemal wagte, ge- schah ihm das nämliche. Aber um 10 Uhr verstummten die zwei Kanonen jr. dem Passe; denn eine feindliche HauDitz- Granate war drei Schritte hinter den Ka- nonen n:edergefallen und gesprungen, wodurch 5 Kanoniere verwundet und 2 getötet wurden. Da ward cia dritter Sturm unternommen, aber auch cieser mißlang; denn herabrollende Steine und Bäume zerschmeterten die Anstürmenden. Schon dauerte der Kampf mehrere Stun- den; da wurden endlich die Kräfte der kleinen Besatzung erschöpft Man hatte nur .---re Kanone mehr. und viele Soldaten mit den meisten Kancriieren waren gefal- len; auch von den Tirolern mehrere getö- ret und verwundet, und die Verstärkung, die ihnen um 12 Uhr vn Johann Engl zu- eführt wurde, bestand bloß in 16 bis 20 Schürzen. Die Stadt Kitzbühel, von der Not m Strubpasse unterric niet, schickte zwar augenblicklich eine Kompanie unter Hauptmann Johann Gruber dahin ab; al- lein es war schon zu sDz. Nur durch die auß erste Anstrengung konn:e der helden- Klimatischer Kurort Waidring 781 m über dem Meere. Touristenstation und eine der ältesten wie beliebtesten Sommerfrischen Tirols für längeren Aufenthalt an der Salzburg- Tiroler-Reichstraße, je 15 km von den Bahnstationen St. Johann-Fieberbrunn und Hochfilzen der k. k. Staatsbahn ent- fernt. Eine der schönsten landschaftlichen Scenerien in den bayr.-tirolischen Alpen, da am Fuße der Steinberge (2520 m) un- mittelbar am Hochwalde gelegen und von mächtigem Hochgebirge umgeben. 5 Min. entfernt kristalklares Wildbad, Badehüt- ten, Fluß-, Sonnen-, Schwimmbad und Wannenbäder, warme Bäder, Hochquel- lenleitung, Hydranten, Gaslicht. Als Heilstätte für Krankheiten des Kehlkopfes, der Luftröhre, der Lungen,
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