Kitzbüheler Anzeiger

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St. JaKob in Haus, Seehö/w: 855 m; Fläche: 961 ha; Ei'lwG/lner: 470 - die klein:e Ge- ineind der Region 23 Pi'/ersee Seit---36 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 4. April 1981 sogar 77% ein Telefon. Das entspricht in beiden Bereichen fast genau dem Bezirks- durc rischnitt. Zusammenfassend kann über die Land- wirtschaft im Pillerseegebiet gesagt wer- den: »Laut einer Untersuchung der Tiroler Handelskammer aus de-r Jahre 1973 be- findet sich die Region 23 beim Pro-Kopf- Einkommen der Bevölkerung im Mittel- feld des Bezirks Kitzbühel. Diese relativ günstige Situation ergibt sich aber nicht nur über die landwirtschaftliche Produk- tion. Diese könnte bei den heutigen Preis- Kosten-Verhältnissen und den erschwer- ten Umweltbedingungen in der Reg--on das Volkseinkommen nicht sehr postiv beeinflussen. Welche Auswirkungen sich aus der Tat- sache, etwa für die Zukunf: des Fremden- verkehrs, ergeben könnten, ist sicherlich Und eines Tages kam eine Eiriadung nach Kitzbühel. Ob die sieben :n London 14 Tage singen und tanzen wolten? Vor Londons vornehmster Gesellschaft!? In dem exklusiven Club? Die Tiroler Burschen steckten die Kp- fe zusammen und lasen immer wieder die Einladung. Wenige Tage darauf fuiren die sieben Kitzbüheler mit ihren roten Westen, mit dem Tiroler Adler drauf, nach London und tanzten und saugen 14 Tag lang in dem vDrnehmsten englischen Club, wo ihr Auftreten zu einer wahren Sensation wur- de. e:ngehender Überlegungen wert. Man darf nicht vergessen, daß die heutige Kul- turlandschaft - aLs wichtigste Vorausset- zung des blühenden Fremdenverkehrs - großteils aus einer Zeit stammt, wo der Landwirtschaft genügend Arbeitskräfte zur Verfügung standen und die Bearbei- tung des Bodens, im Verhältnis zu ande- ren Berufszweigen, immerhin ncch mehr lohnte.« Herbert Jordan im ORF Die zweite Besprechung der zwe Ton- bandkassetten »Brixrnoiarisch uichi- gspitzt, aufgschniedn und dalogn.:< und »Brixntoiarisch gliabb', gacht und tracht« erfolgt am Samstag, 4. April 1981, in der Sendereihe »Von Kustein - :)is Salurn«, 16.3C bis l Uhr, Lokalpro- gramm (Tirol und Vorarlberg). Englands König lernt die deutschen Volkstänze Man überhäufte die >KitzbüheL Tyrole- ans und Jodellers« mit Angeboten, aber die sieben waren nicht herüber gekom- men, um Geld zu erdienen, sondern um für ihr Land zu werben, und die Bur- schen, die den Kampf gegen den Kc.n- junkturritrer :n der Lederhosen durchzu- führen bestrebt waren, ließen sich keines- wegs von dem rauschenden Erfolg ihres ersten Auftretens blenden, sondern iehr- ten wieder in ihre Heimat zurück, um ih- ren Berufen nachzugehen und wei:erhin ihre Lieder zu sammeln. »Wir ham unser Arbeit«, erklärte der Toni, »und die geht vor«. Durch Zufall erfuhr der Prinz of Wales von den Kitzbühelern und entschloß sich, die wackeren in ihrer Heimat zu besu- chen. Man veranstaltete gerade einen klei- nen Tanzabend, als der englische Kron- prinz, in dessen Begleitung sich nur der Adjutant befand, in die Konditorei Prax- mair eintrat. Der hohe Gast setzte sich oh- ne weiteres zu den Burschen, die den Tanz auf ihrer Zither begleiteten, und lauschte den schneidigen Klängen, in dessen Rhythmus sich die sauberen Paare dreh- ten. Als der Landler zu Ende war und die Diandln und die Burschen sich g'schamig zurückziehen wollten, winkte sie der Prinz zu sich heran und flüstere ihnen zu, daß er auch diese Volkstänze lernen möchte. Nicht lange dauerte es, da tanzte der Prinz Eduard einen »Boarischen«, ge- nau so wie die Burschen in ihrer schmucken Tracht. Man hatte ihm ge- zeigt, wie man einfach ein Diandl um die Mitte nimmt und rundherum wirbelt, ja selbst das »Abklatschen« hatte man dem Fürsten beigebracht. Die Stimmung unter den Bauernburschen und ihren Diandln riß den Prinzen voll und ganz mit. Er er- lebte in diesem urwüchsigen Kreise die schönsten Stunden seines Lebens, wie er immer wieder an diesem Abend und auch später beteuerte. Der Kronprinz bemühte sich sogar, den Tiroler Dialekt zu erler- nen, und er freute sich, wenn er einige Brocken der harten Berglersprache nach- sagen konnte. »Jetzt sing's mir a oans!« meinte der Prinz. Ohne zu zögern stellten sich die sie- ben Burschen im Halbkreis auf und ließen die lustigsten Schnaderhüpfeln erklingen, die sie bei den Holzknechten und Senne- rinnen gehört hatten. Es waren saftige Liadln dabei, die der hohe Gast allerdings nur zum Teil verstand, aber die ihm in der Melodie so gut gefielen, daß er darum bat, man möchte sie ihm in die Sprache seiner Heimat übersetzen und »auf eng- lisch« vorsingen. Was sein Adjutant auch versuchte, soweit dies möglich war. Und das hat ihm so gut gefallen, daß er bei sei- nem Abschied an dem Praxmair Toni im Tiroler Dialekt die Worte richtete: »Buam kimmts zu mir nach London!« Das ließen sich die sieben Kitzbüheler nicht zweimal sagen. Zum zweitenmal tra- ten die Tiroler die Fahrt an, die sie dies- mal auf drei Monate festhalten sollte. Schon bei der Ankunft wurden die Bur- schen in ihren roten Westen mit den blitz- blanken Talerknöpfen und dem leuchten- den Tiroler Adler umjubelt. Sie waren schon vor ihrer Ankunft Ge- sprächsstoff der Engländer, die darüber unterrichtet waren, daß kein anderer wie der Prinz of Wales die wackeren Kitzbü- heler aufgefordert hatte, zu kommen, und daß diese Burschen es waren, bei denen der Thronfolger den »Buarischen« tanzen gelernt hatte. Die größten englischen Zei- tungen brachten spaltenlange Artikel über die »Kitzbüheler Tyroleans and Jodel- lers«, und überall sah man Bilder von die- sen hochstämmigen, sonnenverbrannten Berglern. »Max und Prax« vor 50 Jahren in Traunstein Zum Volkslieder-Preissingen von Toni Praxmair und Max Oberlindober - Kitzbühel Nationalsänger in London - Rettung uralten V0lksgutes Fortsetzung aus Nr. 12 4
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