Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 40 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 4. April 1981 Mautschranken. Hier wird ihm mitgeteilt, daß er nochmals 1.50 Schilling zu bezah- len habe, weil man sonst die Straße ohne Anzeige nicht verlassen darf. Eine Inter- vention bei der Tiroler Landesregierung gegen diese sonderbaren Zustände hatte keinen Erfolg. Kitzbühel. Freiwillige Feuerwehr. We- gen der nicht rechtzeitig einlangenden Be- willigung und infolge sonstiger Schwierig- keiten kann die sonst übliche Feuerwehr- Sylvesterlotterie heuer nicht abgehalten werden. Dafür wird am Sylvesterabend, 31. Dezember 1930, im Stadtsaal ein Sylvester-Rummel veranstaltet. St. Johann. Straßensperre. Laut Ge- meinderatsbeschluß vom 13. Dezember 1930 wird der Autoverkehr aller Art auf der Fieberbrunner Straße St. Johann in Tirol - Fieberbrunn wegen gänzlicher Nichteignung dieser Straße während der Wintermonate eingestellt. Fieberbrunn. E-Werk. Die neuerbaute 25.000-Volt-Leitung der Elektrizitätswer- ke Lechner von der Zentrale Fieberbrunn bis zur Zentrale Ellmau wurde am 16. De- zember 1930 in Betrieb gesetzt. Kitzbühel. Schutzhütte. Der Touristen- verein »Die Naturfreunde«, Ortsgruppe Innsbruck, hat auf der Hochwildalpe, 1562 m, zu Weihnachten 1930 eine Ski- hütte, benannt Wildalpe, errichtet. Die Hütte bietet für 20 Personen Unterkunft. Die Bewirtschaftung liegt in den Händen von Herrn und Frau Karlbauer. Für stär- keren Andrang ist durch die Instandset- zung von zwei Räumen auf der Hochwild- alpe vorgesorgt. Waidring. Schutzhütte. Am 28. Dezem- ber 1930 fand die Einweihung der Schutz- hütte auf der Steinpaßhöhe am Übergang von Waidring nach Reit im Winkel statt. Die neue Hütte ist modern eingerichtet, sie wird daher Sommer und Winter be- wirtschaftet. Johann Köck aus Mayrho- fen hat den Hüttenbau durchgeführt. Fieberbrunn. Todesfall. In Fieber- brunn wurde vor 50 Jahren der Schneider- meister und Oberschützenmeister Johann Mangele unter großer Beteiligung aus nah und fern zu Grabe getragen. Der Vetera- nenverein, die Schützen, die Freiwillige Feuerwehr und die Musikkapelle waren fast vollzählig am Begräbnis ihres werktä- tigen Mitglieds beteiligt. Auch die Schüt- zen von Kitzbühel und St. Johann haben je eine Abordnung mit Fahne gesandt. Herr Mangele war nicht nur ein treube- sorgter Familienvater und strebsamer Ge- werbetreibender, sondern auch ein werk- tätiger Bürger, der auf verschiedenen Ge- bieten mit Fleiß und Ausdauer wirkte, so als Zahlstellenleiter der Allgemeinen Krankenkasse, der Naturalbrandschaden- versicherung, als Oberschützenmeister, als Mitglied der Musikkapelle, als Ob- mann des Aufsichtsrates der Raiffeisen- kasse und als Mitglied des Gemeinderates. Kitzbühel. Sebastianikirchtag. Die Vor- stehung des Schützen- und Trachtenver- eins Kitzbühel ladet alle Mitglieder für den am Sonntag, 18. Jänner 1931, um 10 Uhr vormittags stattfindenden üblichen Sebastianikirchgang ein. Erscheinen ist vereinspflichtig. Treffpunkt 1/2 10 Uhr vormittags vor dem Rathaus. St. Johann. Verschiedenes. Während des Jahres 1930 starben hier 40 Personen, darunter auch einige Kinder. An Gebur- ten wurden 50 eheliche und 20 uneheliche gebucht. Wintersport. Der heurige Winter brachte einen überraschend guten Besuch. Alle Gasthöfe waren vollbesetzt und alle heizbaren Zimmer vergeben. Die Ange- reralm bietet jetzt nach ihrem Ausbau mit 20 Betten Unterkunft. Auch im Tale ist reges Leben. Schlittenfahrten, Eislauf beim Hotel Huber und Eisschießen sind an der Tagesordnung. Für Unterhaltung ist auch gesorgt. Im Cafe Rainer und im Hotel Huber gibt es nachmittags und abends Konzert und Tanz. Eine Grazer Theatergesellschaft spielt im Gasthof Bä- ren Volksstücke und sogar Operetten. Am Dreikönigstag wurde vom Wintersport- klub eine Skikjöringfahrt mit Autos nach Ellmau unternommen. Fieberbrunn. Volksbewegung. Im ver- gangenen Jahre (1930) wurden verzeich- net: 70 Geburten, gegen 41 im Vorjahr, 52 eheliche und 18 uneheliche, 35 Knaben und 35 Mädchen. Todesfälle waren 36, davon 11 Kinder, 4 tödlich Verunglückte. 4 starben im Krankenhaus in Wörgl. Trauungen waren 16. St. Johann. Schützengesellschaft. Am 19. Jänner 1931 fand im Gasthof Post ei- ne Ausschußsitzung der Schützengesell- schaft zwecks Neuwahl eines Oberschüt- zenmeisters statt. Anstelle des verstorbe- nen Oberschützenmeisters H. Uhrmann wurde Alois Gundolf gewählt. Kitzbühel. Skilauf. Der Skilehrer der Skischule Kitzbühel eröffnete heuer (1931) die 23. Abfahrt vorn Hahnen- kamm. Eine Abfahrt, die als halsbreche- risch bezeichnet wird. Lackner fuhr direkt an den Seilbahnständern entlang herab, wo der obere Teil eine Steilheit von 55 Grad aufweist. Ich als Kenner bezeichne diese Leistung an die Grenze des Möglich- sten und glaube, daß Lackner als bester Steher der Zeit gilt. H. W. Kirchberg. Kaiswirt Josef Fuchs gest. Am 21. Jänner 1931 starb in Kirchberg in seinem 50. Lebensjahre der bekannte Kalswirt Josef Fuchs. Mit ihm schied ein biederer Charakter aus diesem Erdenle- ben. Als viel belesener Mann war er auch nie verlegen in lustiger oder ernster Gesell- schaft. Fuchs nahm auch lebhaften Anteil an allen Belangen, die den Heimatschutz betrafen. Die Beerdigung gestaltete sich zu einer für Kirchberg selten gesehenen Trauerkundgebung, an der insbesondere die Männerwelt aus weitester Umgebung zahlreich teilgenommen hat. Der Vetera- nen- und Kriegerverein mit Fahne gab dem Kriegsgenossen das letzte Geleit, die Musikkapelle und die Feuerwehr, deren langjähriger Kommandant und Komman- dantstelivertreter er war, nahm mit vielen auswärtigen Feuerwehrkameraden an der Beerdigung teil. Bezirks-Feuerwehrkom- mandantsteilvertreter Hans Hirnsberger aus Kitzbühel sprach am offenen Grabe Dankesworte an den toten Kameraden. Josef Fuchs war auch im Gemeinderat tä- tig und wirkte überaus eifrig mit, wo es galt, gesunden Fortschritt in der Gemein- de mit den vorhandenen Mitteln in Ein- klang zu bringen. St. Johann. Auszeichnung. Der Bun- despräsident hat dem Direktor Josef Gapp, Oberlehrer in Ruhe, in Würdigung seiner auch im Ruhestandsverhältnis er- worbenen Verdienste taxfrei die Goldene Medaille für Verdienste um die Republik Osterreich verliehen. Westendorf. Straßenkonkurrenz. Bei der Versammlung der Brixentaler-Stras- senkonkurrenz am 24. Jänner 1931 in Wörgl, Gasthof »Neue Post«, wurde die Neuwahl der Amtsführer vorgenommen. Zum Obmann wurde der Vertrauensmann der Gemeinde Westendorf, Gemeinderat Neuschmid, gewählt. Zum Stellvertreter der Gemeinderat Höckner der Gemeinde Brixen im Thale und zum Kassier Korn- merzialrat Josef Müller, Bürgermeister von Hopfgarten. Kitzbühel. Gemeinderat. Der Gemein- derat hielt am 30. Jänner 1931 unter dem Vorsitze von Bürgermeister Carl Planer seine 21. Sitzung ab. Der Schützengilde wurde als endgültige Ablöse für den Schießstand am Schattberg eine Partie Rundholz im Ausmaß von 80 Festmeter überlassen mit der Bedingung, daß aus diesem Teil keinerlei weitere Ansprü- che gestellt werden dürfen. Zur Erbauung der Klobensteinerstraße (Kössen - Schleching) wurde von der Landesregierung eine Zwangskonkurrenz gebildet und hätte demnach die Stadtge- meinde 14% der Interessentenkosten zu bezahlen (ca. 16.000 S). Gegen diese Zwangsvorschreibung hat nun der Ge- meinderat bei der Landesregierung Ein- spruch erhoben. Kitzbühel. Fahrverbot. Der Gemeinde- rat von Kitzbühel-Stadt hat in seiner Sit- zung vom 30. Jänner 1931 beschlossen, den Verkehr für Auto und Motorräder in der Schlossergasse zu verbieten. Dieses Verbot erstreckt sich auch auf den Teil der Malinggasse von der Einfahrt zum Grandhotel bis zur Gerberei Mair. Das Befahren der Malinggasse von der Schatt- berggasse bis zum Grandhotel ist für alle Fahrzeuge erlaubt.
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