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Samstag, 18. April 1981 Kitzbüheler Anzeiger Seite 17 Erfolg unseres »Paris«-Vortrages - Freie »au pair«-Stellen Freundschaftsklub Kitzbühel LIueitMaImaison itlif (H.P.). Paris ist und bleibt ein Zauber- wort, das über Generationen hinweg nichts von seiner Anziehungskraft ein- büßt: Das bewiesen die vielen Zuhörer, die am 3. April den großen Kurssaal der Arbeiterkammer füllten und unter denen sich zu unserer Freude auch viele junge Leute befanden; das bestätigte aber auch der eindrucksvolle Vortrag von Herrn Prof. Tibor Lichtfuß vom Französischen Kulturinstitut Innsbruck. Hier vermittelte ein glänzender Kenner in feinsinniger und humorvoller Weise seinen Eindruck von den berühmten Sehenswürdigkeiten der Seine-Metropole. Der lebhafte Beifall be- wies, wie dankbar die Zuhörer und -seher seine Ausführungen aufnahmen. - Wir hoffen sehr, Herrn Prof. Lichtfuß in nicht zu ferner Zeit wieder bei uns begrü- ßen zu können. Unsere »au pair«-Mädchen-Aktion ge- winnt immer mehr an Umfang. Neue In- teressentinnen melden sich bei uns - an- derseits bekommen wir aus Frankreich Stellen angeboten, die möglichst rasch be- setzt werden sollen und teilweise Voraus- setzungen verlangen, die nicht von allen Bewerberinnen erfüllt werden. Grund- sätzlich wäre zu sagen, daß fast überall soviel französische Grundkenntnisse ge- wünscht werden, daß von Beginn an eine Basisverständigung möglich ist. Mäd- chen, die solche Grundkenntnisse erwei- tern und ausbauen möchten, können wir zurzeit folgende Stellen anbieten: Familie in Chatou (Vorstadt in Paris), bestehend aus älterer Dame mit leicht behindertem Sohn (33 Jahre, sehr nett), der in einem Spezialinstitut in Ruei1 arbeitet und dort auch verpflegt wird Bedingungen: Führerschein, da der unge Mann jede zweite Woche täglich nach Rueil und zurück ge- bracht werden muß. Außerdem soll das Mädchen Frühstück für 3 Perso- nen bereiten und am Vormittag leich- te Hausarbeit verrichten. Eine Zugeh- frau für die grobe Arbeit ist vorhan- den. Genügend Freizeit zum Besuch der Sprachkurse und freier Tag zuge- sichert. Taschengeld monatlich ca. 2100 S sowie eine Monatskarte für al- le Verkehrsbetriebe. - Diese Stelle könnte jederzeit vergeben werden. Ende Juni fährt die Familie allerdings in Urlaub, würde aber nach ihrer Rückkunft das »au pair«-Mädchen sofort wieder aufnehmen. Französi- sche Vorkenntnisse erwünscht. Familie in Carriire a. Seine (Vorstadt von Paris): Eltern berufstätig, 2 klei- nere Kinder 4- und 6jährig und 2 älte- re aus 1. Ehe, die alle zur Schule ge- hen. Bedingungen: das 4jährige ist um 12 Uhr von der Schule abzuholen. Das Mädchen soll für sich und das Kind ein einfaches Mittagessen berei- ten und nachmittags das Kind be- treuen, ev. dessen Sachen bügeln. Die übrigen Kinder sind anderweitig ver- sorgt. Fahrradfahren unbedingt er- forderlich, da das Haus von Schule und Bahnhof weiter entfernt liegt. Die grobe Arbeit besorgt eine Zugehfrau, das Abendessen wird von der Haus- frau zubereitet. Vormittag (zum Kurs- besuch) und Abend (ab 20 Uhr) sowie Samstag und Sonntag nachmittag sind frei. Taschengeld S 3000.— mo- natlich. Gute französische Vorkennt- nisse werden verlangt. Sehr nette Familie im Departement Vesniet (gehört zur Umgebung von Paris) mit 4 Kindern. Hier ist die Mut- ter zu Hause und das Mädchen müßte ihr nur während 2 Stunden am Vor- mittag behilflich sein, dafür erhält es Kost und Quartier, jedoch nichts be- zahlt, ist aber vollständig frei und un- abhängig. Diese Möglichkeit, in Frankreich Französisch zu lernen, ist in Deutschland sehr beliebt und die Familie blickt bereits auf eine 10jährige Erfahrung dieser Art zu- rück. Da man im Haus Deutsch spricht, sind keine sprachlichen Vor- kenntnisse erforderlich. Sollte sich jemand für eine dieser 3 An- gebote interessieren, so würden wir Sie bitten, sich möglichst umgehend bei uns zu melden und Kopien von Schulab- schlußzeugnissen und Bestätigungen über besuchten Sprachunterricht, sowie zwei Lichtbilder vorzubereiten. Anfragen und Auskünfte täglich ab 18 Uhr unter Tel.-Nr. 05356/45 86. Magister Konrad Vogl zum Gedenken Am 4. April 1981 starb der Apotheker in Ruhe Magister Konrad Vogl im 90. Le- bensjahr. Seine Verabschiedung fand am 6. April in der Stadtpfarrkirche zum hl. Andreas statt. Der Verabschiedung wohn- ten auch die Fahnenabordnungen der Schützenkompanie, des Kaiserjägerbun- des und des Kameradschaftsbundes bei. Konrad Vogl wurde am 26. November 1891 in Kitzbühel geboren. Der Verstor- bene hat die Entwicklung Kitzbühels von der Sommerfrische zum internationalen Wintersportort miterlebt. In seiner Jugend gehörte er zu den er- sten Kitzbüheler Skifahrern und hat als Angehöriger der Bilgerietechnik viele Skiabfahrten in Kitzbühel und der enge- ren und weiteren Umgebung erstmals be- fahren. 1914 rückte er zum 1. Tiroler Kai- serjägerregiment ein, machte als Leutnant die Kämpfe und Rückzüge in Galizien mit, wurde mehrfach wegen Tapferkeit ausgezeichnet, kam 1915 als Oberleut- Mag. Konrad Vgl. Fc.o: Herta Walch, 1977 nant an die Südfroiit und konnte 1918 glücklich in die Heimat zurückkehren. In kürzes:er Zeit legte er seine Prüfungen als Magister der Pharmazie ab und über- nahm dann von seinem Vater die Apothe- ke in Kitzbühel, die seit 185C im Besitz der Familie Vogl ist Der erste seines Geschlechtes in Kitzbü- hel, war Alois Wolfgang Vogl, geboren am 9. Mai 1823 in Schwaz. Alois Vogl hatte in Wien das Studium der Pharmazie absolviert und war 1848 an den Studen- tenunruhen beteiligt gewesen. Alois Vogl leitete die Apotheke bis zu seinem Tode am 21. Juni 1898. Sein Sohn Alois Josef, geboren am 10. März 16. in Kitzbühel, war nicht nur ein bege:sterter Apotheker, sondern widmete sich in seiner Freizeit auch der Kunst. Er war ein nicht unbe- gabter Amateurmaler. Er starb am 11. Mai 1942. (Siehe Stadtbuci Kitzbühel, 4. Band, Otto Kos:enzer, »Das Gesundheits- wesen in Kitzbühel«.) Unser Konrad VogI war ebenfalls ein tüchtiger Apotheker, aber auch ein Mine- raloge, Vorgeschichtsfors•:her (er grub u.a. mi: Univ.-Prof. Oswald Menghin auf der bronzezeitlichen Siedlung der Kelchal- pe), Kunstgeschichtler und Landwirt, der seinen Hof Mauring am Sonnberg jahr- zehntelang selbst bewirtschaftete. Trotz seines hohen Alters betätig: er sich als Fi- scher und als Gärtner .ind verfolgte in voller geistiger Rüstigkeit bis ans Lebens- ende die Zeitgeschirhte. Die Apotheke übergab er 1967 seinem Sohn Oswald Gerhard Maria Vogl, der am 7. Juli 1930 in Kitzbühel geboren wurde und in Inns- bruck sein Pharmazies:udium absolvierte. r. Ohne Hauch geht's auch.
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