Archiv Viewer
Ausgabe im Vollbild öffnen
Zurück zur Übersicht
Kammerchor Mentlberg in der Stadtpfarrkirche Kitzbühel,- rechts Dirigent Dr. Eduard Hofbauer. Samstag, 25. April 1981 Kitzbüheler Anzeiger Seite 13 Eine Lanze für Hugo Distler Kammerchor Mentlberg, Innsbruck, sang die »Choralpassion op. 7« Hugo Distler ist, zumindest für den Eingeweihten, ein Name, der sowohl den Liebhaber als auch den Chor-Fachmann geradezu elektrisiert - wirkte er doch (Distler schied mit 34 Jahren freiwillig aus dem Leben, zerbrochen an der Verfe- mung im Nazi-Deutschland) nachhaltig auf die Entwicklung der Chormusik nach 1945. Die »Choralpassion nach den vier Evangelisten«, op. 7, ist, wie die niedrige Opuszahl anzeigt, ein verhältnismäßig frühes Werk und zugleich - für damals - eines der besonders »verdächtigen« (In den Augen der Machthaber!). Kein Wun- der: harmonische Kühnheiten, Quart-und Quintrückungen, Sekundreihungen und »amerikanische Synkopen« ... Ausdruck von »Entartung«. Man hörte und sah of- fensichtlich nicht die primär dienende Ge- bärde (oder wollte sie nicht hören, sehen). Wir Heutigen aber merken überdeutlich und mit Freude das Pendeln der Distler'schen Diktion zwischen Diesseits und Jenseits - die Grenzüberschreitun- gen. . .‚ spüren, wie die »Schallmauer der Welt« gleichsam durchbrochen wird. Dieses tiefe, kunstvolle, herrliche Jahr- hundert-Werk fand am 11. April 1981 in der Pfarrkirche Kitzbühel im Kammer- chor Mentlberg einen nahezu idealen Klangkörper und eine hörenswerte Wie- dergabe. Dr. Eduard Hofbauer, der Diri- gent, verstand es jedenfalls beachtlich, die Aussagen Distlers auf weite Strecken hin richtig nachzuzeichnen (Vielleicht - aber dies ist persönlicher Geschmack - manchmal im Tempo allzu stark einge- bremst mit vereinzelt wohl zu großen Pausen. Die Ausstellung des Chors auf den Stufen des Presbyteriums und der So- listen auf der Kanzel wäre noch logischer, wenn es einen dritten Bezugspunkt gäbe.). Distlers Werk - und besonders diese Pas- sion - verlangt sehr viel Verständnis, stellt an das Publikum hohe Anforderun- gen; hoch und zuhöchst gefordert sind aber auch Chor und Solisten. Daß es sich um ein sehr schwieriges, und zugleich großartiges Werk handelt, zeigte sich be- reits in den ersten Takten des Eingangs- chores (»Deine Passion will ich bedenken .«)‚ zeigte sich weiters in den Chören Nr. 4 (»Bin ich's, Herr?«) und Nr. 11 (»Wäre dieser nicht ein Übeltäter . . .«)' zeigte sich besonders im wirkungsvollen Fugato »Wir dürfen niemand töten!« (Chor 12); dann in einem der komposito- risch originellsten Abschnitt »Kreuzige ihn!« (Chor 15) . . . auch in Choral 7 (» ... bis auch ich, der Erden müd', schei- den werd' vom Leben.«); schließlich in Chor 20 (»So steig er nur vom Kreuz. . .«) mit seinen kühnen Modulationen Dann noch im Schlußchoral »Jesu, dir sei Lob!« - Die Gestaltung einer reinen A-capella- Komposition von solcher Länge (nahezu eine Stunde) gehört naturgemäß zum Schwierigsten, was einem Chorleiter auf- erlegt werden kann. Hier durchzuhalten Die reiche Polyphonie Distlers ver- langt ein gewaltiges Maß an Konzentra- tion, und diese lieferten sowohl der Diri- gent als auch die Chormitglieder. Die So- listen Wolfgang Mayr (Tenor), Karl Te- stor (Bariton) und Gottfried Trenkwalder (Baß) konnten sich, nach anfänglichen leichten Indisponiertheiten, vor allem der beiden letzteren - es war an diesem Tag die zweite Aufführung (nach Innsbruck) - erfreulich steigern, was sich auf die ge- samte Situation im Sinne größerer Raf- fung und Geschlossenheit günstig aus- wirkte. Der Klang des Chores wohltuend austariert; keine Schrei-Register - die rechte Mischung! Man darf wirklich glücklich sein, die Gelegenheit nicht versäumt zu haben, die- se in Osterreich selten aufgeführte, ja, so- gar sträflich vernachlässigte Passion in Kitzbühel hören zu dürfen. H. Bonatti KTC Tennis Club Kitzbühel 7' Wieder Tenniskurse mit V ® Konrad Staudinger Mit Beginn der Tennis-Freiluftsaison hat auch Tennislehrer Konrad Staudinger seine Tätigkeit im Tennisstadion Kitzbü- hel an der Kapser Brücke, also beim Ten- nis Club Kitzbühel wieder aufgenommen. Konrad Staudinger, staatlich geprüfter Tennislehrer hat auch heuer wieder die beliebten Kurse ausgeschrieben. Einmal gibt es Kinderkurse (für Anfän- ger und Fortgeschrittene), wobei bis zu 8 Kinder in einem Kurs zusammengefaßt werden. Die Kurse gehen über 10 Stunden und kosten pro Kind nur 5 400.—, wobei Platz, Lehrer, Ballwurfmaschine, Schlä- ger und Bälle (auch Anfänger) im Preis inbegriffen sind. Dadurch ersparen sich die Eltern unter Umständen unnütze Aus- gaben: nämlich, wenn ein Kind zunächst sehr interessiert ist, dann aber die Freude verliert. Hätte man nun Schläger und Bäl- le bereits gekauft, wären die Ausgaben umsonst gewesen. Übrigens werden aus den Kinderkursen durch den Tennis Club Kitzbühel jeweils die talentiertesten Buben und Mädchen herausgesucht und in die Förderungs- gruppe des Vereins aufgenommen. Die Eltern sind daher herzlich eingela- den, ihre Buben und Mädchen anzumel- den und an einem Kurs teilnehmen zu las- sen. Aber auch für Erwachsene gibt es Kur- se für Anfänger und Fortgeschrittene, wobei diese Kurse als Mittag- resp. Abendkurse abgehalten werden, um allen Berufstätigen die Chance zu bieten, daran teilzunehmen. Bei den Erwachsenen be- steht ein Kurs aus 4 Personen, er gehl über 10 Stunden und kostet pro Person S 600.— (Kurs, Platz, Schläger etc.). An- meldungen ' für alle Kinder und Erwachse- nenkurse sind im Sekretariat des Tenni5 Club Kitzbühel, Tennisstadion an der Kapser Brücke, täglich von 8-12 und 14-19 Uhr möglich. Selbstverständlich werden Anmeldungen auch telefonisch unter 4320 entgegengenommen. Ebensc erteilt Tennislehrer Koni Staudinger auch Einzelstunden für Anfänger und Fortge- schrittene. Alle Anfragen werden gern un- ter Tel. 4320 beantwortet. Wie in jeder Sportart, so ist es auch im Tennis am besten, das Spielen unter ei- nem staatlich geprüften Tennislehrer, alsc einem Fachmann, zu erlernen. Und Koni Staudinger ist in Kitzbühel der einzige ge- prüfte Tennislehrer.
< Page 13 | Page 15 >
< Page 13 | Page 15 >