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Seite 22 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 25. April 1981 Mit Gunter Hampel Sensation in St. Johann Der KKK-Werkstätte ist es gelungen, für Donnerstag, den 30. April 1981, Gun- ter Hampel mit seiner »Galaxis-Dream- Band« nach St. Johann einzuladen. Hampel ist einer der führenden Jazz- musiker in Europa. Er wurde in Göttin- gen (BRD) geboren. In Hampels Adern fließt Musikerblut. Sein Großvater war Straßenmusikant und spielte 16 verschie- dene Instrumente. Hampel macht mit sei- nen Instrumenten, was er will: die Flöte spielt er perkusiv, das Vibraphon »bla- send«, auf der Baßklarinette gewinnt er Sound, für den man früher zwischen Bari- tonsax und Piccoloflöte ein halbes Dut- zend verschiedene Instrumente benötigte. Er ist ähnlich wie Thelonious Monk oder Miles Davis ein Musiker, der seine Instru- mente »gegen die Instrumente« spielt. Hampel sagt: »Die heutige Kunst. . . ruft zu Selbstentdeckung und Sichfinden auf. Es gilt, bereit zu sein zur Bewußtseins- erweiterung, zu den Schritten zum eige- nen Ich . . . in meiner Musik manifestiert sich eine höhere Lebensgemeinschaft, in der wir verpflichtet sind, das Leben zu schützen . . . Einige Musiker, mit denen Hampel spielt oder gespielt hat: Albert Mongels- dorf, Joachim Kühn, P. Favre, Toto Blanke, Anthony Braxton, usw. usw. Auch John McLaughlin hatte, damals noch völlig unbekannt, seinen ersten Job in Europa in einer Hampel-Gruppe. Er hat auch die Sängerin Jeanne Lee be- kanntgemacht. In der Ende März stattgefundenen Ta- gung des Tiroler Landtags standen Fragen des Föderalismus im Mittelpunkt der Be- Foto Antonia, St. Johann Jeanne Lee - voice. Gunter Hampel lbte lange Zeit in den USA. Er gab schon in der ganzen Welt Konzerte, ;o auch in Brasilien, Ar- gentinier., Chile, Peru, Bolivien, Mexiko, Kanada usw. Es sind schon ca. 20 Platten von ihm erhältich. Seine erfolgreichste Schallplatte ist wohl »Dances«. Die »Galaxis-Dream-Band« besteht aus folgenden Mitgliedern Gunter Hampel: vibraphon, bcl, fi, p, cl Jeanne Lee: voice Perry Robinson: ciarinet Thomas Keyserlin: aliosax, flute Martin Bues: drums, perc. ratungen, da der Bericht des »Instituts für Föderalismus in Osterreich zur Debatte standen. Darüber wurde in Presse und Rundfunk auch ausführlich berichtet. Als Sprecher seiner Fraktion führte LA Wal- ter Kantner unter anderem aus: Es gibt überall in Europa einen Trend zu mehr Föderalismus, das heißt, die Dinge dort zu erledigen, wo sie, auf Grund unmittel- barer Einsicht und Betroffenheit, am be- sten gelöst werden können. Dabei geht es nicht so sehr um einen »Vollzt.gsfödera- lismus«, der bürokratisch einfach die Kompetenzen etwa von einer bürokrati- schen Ebene (eines Wiener Ministerial- rats) auf die andere (eines Innsbrucker Hofrats) verlagert; entscheidend ist, was der einzelne Staatsbürger davon (an mehr Rechten und Mitbestimmung) hat. LA Kantner beurteilte die Tätigkeit des Instituts, dem der Innsbrucker Univ.- Prof. Pernthaler vorsteht, positiv; was den Bericht über die Lage des Föderalis- mus in Österreich anbelangt, übte er aller- dings die bekannte SPÖ-Kritik, daß Föde- ralismus keine Einbahnstraße vom Bund zu den Ländern sein kann und darf, son- dern daß vom Land a...s auch den Bezir- ken und Gemeinden mehr Autonomie ein- geräumt werden müßte. Kantner verlang- te auch, das berechtigte Forderungspro- gramm der Bundesländer 1976 endlich im Tiroler Landtag zu diskutieren. Grund- sätzlich positiv beurteilte Kantner auch die Absichten der Bürgerinitiative »Pro Tirol«; allerdings müßten einige rechtli- che Ungereimtheiten (wie die geforderte Finanz- und Schulhoheit der Länder) noch ausgeräumt werden. Was Bezirke und Gemeinden anbe- langt, übte LA Kantner vor allem (einhel- lig angenommene) Kritik an der Tiroler Raumordnung; kann es doch nicht ange- hen, daß sich das Land über einstimmige Empfehlungen der Bezirksraumord- nungskonferenz und die Beschlußfassung in den Kleinregionen hinweggesetzt und, wie auch kürzlich dem Bezirk Kitzbühel geschehen, die Förderungsmittel nach Gutdünken vergibt. LA Walter Kantner stellte in der März- Sitzung des Tiroler Hohen Hauses unter anderem nachstehenden Antrag, der auf eine moderne Landes- und Geschäftsord- nung hinausläuft - und so verhindern würde, daß z.B. sein im November ge- stellter Antrag gegen den Plöckentunnel- bau mit den Stimmen der Mehrheitspartei einfach 2 Jahre lang nicht behandelt wer- den kann. Antrag der Abg. Walter Kantner und Genossen: Der Landtag wolle beschließen: »Die Tiroler Landesregierung wird auf- gefordert, das Institut für Föderalismus- forschung zu beauftragen, einen Entwurf einer neuen Tiroler Landesordnung im Lichte der modernen föderalistischen und demokratischen Diktion und unter Aus- schöpfung des vom Bundesverfassungsge- setz gegebenen Gesetzgebungsspielraumes auszuarbeiten und diesen Entwurf allen Abgeordneten zur Kenntnis zu bringen.« Gemäß § 21, Abs. 3 GO wird bean- tragt, diesen Antrag dem Rechts- und Ge- meindeausschuß zuzuweisen. Begründung: Die Tiroler Landesord- nung ist veraltet. Wesentliche Gesichts- punkte, die einem demokratischen und föderalistischen Mindeststandard entspre- chen würden, sind nicht eingebaut. Nun- mehr ist in den anderen österreichischen Bundesländern eine Tendenz zu beobach- ten, die die Erneuerung der jeweiligen Landesverfassung zum Ziele hat. Burgen- land erhält in Kürze eine neue Landesver- fassung, Niederösterreich, Salzburg und Vorarlberg ziehen nach. Besonders kommt dabei zum Ausdruck, daß födera- listische Grundsätze verwirklicht werden sollen. Für Tirol ist es nun auch an der Zeit, seine Landesverfassung neu zu über- arbeiten. Gerade angesichts der neuen Präambel soll unsere TLO auf neue ver- fassungsrechtliche Grundlagen gestellt werden. Umweltschutz geht jeden an Tiroler Landtag: Grundsätzliche Aussagen von LA Kantner zum Föderalismus
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