Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 25. April 1981 Kitzbüheler Anzeiger Seite 31 ten und Kenntnisse vermittelt werden können. Als »erstmalig« gilt ein Ausbilden dann nicht, wenn in einem Betrieb, der auf ei- nen anderen Inhaber übergegangen ist, bereits einmal durch einen Rechtsvorgän- ger Lehrlinge ausgebildet worden sind (z.B. Umwandlung einer Kapital- in eine Personengesellschaft, Übernahme des vä- terlichen Betriebes). Ohne die rechtskräftige Feststellung, daß diese Voraussetzungen vorliegen, ist die Einstellung von Lehrlingen und der Abschluß eines Lehrvertrages bei sonsti- ger Strafsanktion unzulässig. Die Erlassung eines Feststellungsbe- scheides ist vom Lehrberechtigten bei der Lehrlingsstelle der für den Betrieb zustän- digen Landeskammer der gewerblichen Wirtschaft rechtzeitig zu beantragen. Rechtzeitig heißt, nach Möglichkeit in den Monaten April, Mai bis Mitte Juni ei- nes jeweiligen Kalenderjahres, auf jeden Fall vor Schulschluß (Formulare bei der Lehrlingsstelle und den Bezirksstellen er- hältlich). Das Feststellungsverfahren ist, ange- fangen von der Antragstellung über die Vornahme eines Lokalaugenscheines bis zum Eintritt der Rechtskraft des Beschei- des, sehr zeitaufwendig! Die Aufnahme eines Lehrlings ohne Vorliegen eines rechtskräftigen Feststellungsbescheides hat die Verweigerung der Eintragung des Lehrvertrages zur Folge. Nähere Auskünfte erteilen die Bezirks- stellen, die Fachorganisationen sowie die Lehrlingsabteilung der Kammer der ge- werblichen Wirtschaft für Tirol, Inns- bruck, Meinhardstr. 14, III, Stock (Tel.- Nr. 35651, Klappen 267, 263, 268, 271). Chronistenzeitschrift behauptet sich Der »Tiroler Chronist« ist mit der Nummer 4 in den 2. Jahrgang eingetreten. Das »Nachrichtenblatt für Chronisten und Betreuer von Heimatmuseen« wird vom Tiroler Kulturwerk herausgegeben und von den Tiroler Sparkassen tatkräftig gefördert. Die bewußt einfach gestaltete Zeitschrift wird auch bei der Sparkasse Innsbruck-Hall gedruckt. Die Herausga- be wurde im vergangenen Jahr dadurch möglich, daß einerseits die Sparkassen die finanzielle Seite abzudecken versprachen und andererseits sich der seinerzeitige ver- dienstvolle Leiter der Arbeitsgemein- schaft Tiroler Chronisten, Hofrat Dr. Eduard Widmoser, sich bereiterklärte, als ehrenamtlicher Schriftleiter zu fungieren. Die Zeitschrift trägt auch deutlich seine Handschrift und zeigt sein Bemühen, eine Tyrolensie zu schaffen, die in erster Linie Nachrichtenblatt für die Chronisten und Heimatmuseen ist, aber auch über den Tag hinweg Anregungen gibt und Lesens- wertes überliefert. Die Nummer 4 ist die bisher umfang- reichste geworden. Sie hat 48 Seiten. Auf den ersten Blick fällt auf, daß den Haupt- kapiteln passende und schmückende Titel vorangesetzt sind. Die Entwürfe stammen von der Kitzbüheler Grafikerin Evi Steidl- Kallbrunner. Sie hat der Zeitschrift die anfängliche Nüchternheit genommen, aber die einfache Linie beibehalten, die Herausgeber und Schriftleiter beabsichti- gen. Bindeglied der geistigen und kultu- rellen Einheit Tirols soll die Zeitschrift nach dem Wunsch des Schriftleiters sein - sie ist es geworden. In der 4. Nummer wird ausführlich und informativ über die Jahrestagung in Kuf- stein (Niederndorf), das Heimatmuseum auf der Festung Kufstein und das Mu- seum Tiroler Bauernhöfe sowie den Hei- matbund Hörtenberg-Telfs im vergange- nen Jahr berichtet, vorgestellt werden das in Aufbau befindliche Südtiroler Landes- museum für Volkskunde und das Bezirks- museum Schloß Bruck. Der Söller Chro- nist Jakob Zott zeigt das über den Bezirk Kufstein hinaus stark beachtete Beispiel einer Dorf-, Bild- und Zeitchronik. Be- richtet wird über »Früchte der Arbeit«, so das Gemeindebuch von Matrei in Osttirol und die vom Pfarrmesner Josef Sulzer in Burgstall geschriebene Kirchengeschichte. Der »Tiroler Chronist« wird sicher nicht betriebsblind. Immer stehen »Werk- stattbeiträge« von Praktikern im Mittel- punkt. Diesmal ist aus Oberösterreich ei- ne Anleitung zum Anlegen einer Fami- lien-, Haus- oder Ortschronik enthalten. Aus der Gemeinschaft des Tiroler Kultur- werks werden die Erwachsenenschulen mit dem Jahresbericht 1980 durch Hofrat Dr. Erich Enthofer und der aktuelle Stand der Tiroler Dorfbildungswochen durch Ing. Hans Schermer vorgestellt. Als die Frage des Erscheinens einer ei- genen Chronistenzeitschrift in Tirol dis- kutiert wurde, engagierten sich die Vertre- ter des Unterlandes ganz besonders. Sie konnten nicht nur mit dem Schriftleiter einen der Ihren stellen, sondern arbeiten nun auch sehr aktiv. Der Schriftleiter selbst stellt seine Feder durch das Chro- nisten-ABC, durch Buchbesprechungen und durch die Bearbeitung einer kulturhi- storisch interessanten Fortsetzungsserie in den Dienst einer Aufgabe, die sich erfreu- licherweise den verantwortungsbewußten Gemeindemandataren immer deutlicher zeigt. Der »Tiroler Chronist« ersetzt keine praktische Kleinarbeit im Dienst der Ge- meinden, aber er erleichtert sie und gibt durch die Zusammenschau Mut und Auf- trieb. H.W. Mittersill und Saalbach im Blickpunkt der Rinderzüchter Vor 85 Jahren gründeten weitschauen- dc Männer in Uttendorf die ersten Pinz- gauer Viehzuchtgenossenschaft des Lan- des Salzburg, der 1897 Stuhlfelden und 1902 Mittersill folgten. Die Züchter aus Saalbach entschlossen sich 1921 zu diesem Schritt und können somit auf ein 60jähriges Bestandsjubi- läum zurückblicken. Diese Tatsachen waren der Anlaß am Samstag, den 2. Mai 1981 in Mittersill und am Samstag, den 9. Mai in Saalbach je eine Jubiläumsrinderschau mit folgen- dem Programm abzuhalten: bis 8.30 Uhr Auftrieb der Ausstellungstie- re, 9 Uhr Beginn des Preisrichtens, 13 Uhr Schaubesprechung durch Tierzuchtdirek- tor Dipl.-Ing. Franz Schlemmer, anschlie- ßend Preisverteilung. In Mittersill werden 170 Rinder der Rassen Pinzgauer und Fleckvieh und in Saalbach 85 Pinzgauer Rinder zur Schau gestellt. Die Ergebnisse der Vorschauen lassen erwarten, daß beide Ausstellungen einen sehr interessanten Einblick über den Stand der Rinderzucht der genannten Ge- biete geben werden. Darüber hinaus findet in Mittersill am 2. Mai um 20 Uhr noch ein großer Züch- terball im Sporthotel Kogler statt. Alle Bevölkerungskreise und insbeson- dere alle an der Rinderzucht Interessierten sind hiezu herzlichst eingeladen und kein rinderzüchtender Bauer sollte diese bei- den Jubiläumsausstellungen versäumen. Sortenversuche in Tirol (LLK). - In Tirol werden jährlicn 70-80 verschiedene Sorten von Kultur- pflanzen auf Versuchsflächen von insge- samt sechs Hektar durch die Landesland- wirtschaftskammer geprüft. Die Pflan- zenzüchtung bringt jedes Jahr neue Sor- ten auf den Markt, von denen man sich ei- ne Verbesserung bei der Qualität, im Er- trag oder weniger Krankheitsanfälligkeit erwartet. Diese Sorten stammen fast aus- schließlich aus anderen Vegetationsgebie- ten; es ist daher notwendig, sie unter Wachstumsbedingungen, wie sie in Tircl herrschen, zu prüfen. Allein bei den Kartoffeln testete die Landeslandwirtschaftskammer im letzten Jahr auf ihren Versuchsbetrieben in Igis, Telfs und Rinn acht neue Sorten, wobei der Schwerpunkt bei frühen und mittel- frühen Sorten lag. Weiters wurden 1980 vier Weizensorten, zwei Sommergersten, fünf Silomais- und sechs Körnermaissor- ten neu in die Versuche aufgenommen. Die Getreidearten werden auf Qualität, Korn- und Strohertrag geprüft, bei den Maissorten ist neben dem Ertrag der Rei- fezeitpunkt von großer Bedeutung. Bevor die Neuzüchtungen in den Han- del kommen, werden sie drei bis vier Jah- re geprüft, damit man auch die Witte- rungseinflüsse berücksichtigt. Die Ver- suchsergebnisse werden statistisch ausge- wertet. Nach einer positiven Prüfung wer- den in den einzelnen Bezirken Schauver- suche angelegt, damit sich der Bauer an Ort und Stelle vom Wert der Neuzüchtun- gen überzeugen kann.
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