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Samstag, 2. Mai 1981 Kitzbüheler Anzeiger Seite 43 775.11 bis 757.38 m über dem Meeresspie- gel, von wo sich das Gelände bis zum der- zeitigen Bett des Gänsbaches auf 756.47 m senkt. Zieht man vom Punkt 757.38 m eine Waagrechte quer durch den Hügel in West-Ost-Richtung, dann erhält man ei- nen sehr guten Annäherungswert für die Höhe des allgemeinen Siedlungsbodens auf dem Hügel, an dessen Ostgrenze der Steilabfall zum »Gries« einen natürlichen Schutz bewirkte. Während des Hochmit- telalters aber mußte im Westen und Süd- westen ein Absetzen gegen das flache Vor- gelände durch einen Graben erreicht wer- den. Die verhältnismäßig steilen Abfälle im Norden und Osten des Siedlungshügels dürften keinen künstlichen Schutz benö- tigt haben, da sowohl der Gänsbach wie der Ehrenbach für ein natürliches Abset- zen vom Umgebungsgelände gesorgt ha- ben. Das heutige Nord-Süd-Profil läßt aber durch die Verbauung dieses Abset- zen nicht mehr erkennen. Es darf jedenfalls als besonderer Glücksfall bezeichnet werden, daß dieses kleine ungestörte Stück des ehemaligen Um den Kontakt mit den bäuerlichen Funktionären und Mitarbeitern zu vertie- fen und sich über die spezifischen Proble- me der einzelnen Ortsgruppen zu infor- mieren, nahm Bezirksbauernobmann LA Paul Landmann während der Wintermo- nate in allen Gemeinden an einer Orts- bauernratssitzung teil. Die Ortsbauernob- männer berichteten eingehend über die Arbeit in den Ortsgruppen und zeigten die vorrangigen Anliegen der Bauernschaft auf. Daran schloß sich jeweils eine offene Aussprache mit den Mitgliedern der Orts- bauernräte. Im Vordergrund standen in fast allen Ortsgruppen Fragen der Infra- struktur, wobei die Erschließung der Be- triebe ohne zeitgemäßer Hofzufahrt, die Erhaltung der Güterwege und die Schnee- räumung besondere Anliegen darstellten. Es wurde auch anerkennend hervorgeho- ben, daß immer mehr Gemeinden einen Großteil der Kosten für die entlegenen und extremen Bergbetriebe übernehmen und somit einen wertvollen Beitrag zur Erhaltung und Weiterentwicklung des ländlichen Raumes leisten. Nachdem nicht unbedingt die finanziell besser ge- stellten Gemeinden beispielgebend voran- gehen, ist es nicht nur eine Frage der not- wendigen finanziellen Mittel, sondern sicher auch eine Frage der Einstellung. Auch in Bezug auf eine gerechte Entschä- digung bei der Grundinanspruchnahme für Skiabfahrten, Langlaufloipen und Wanderwegen gibt es noch große Unter- schiede in den verschiedenen Gebieten. Seitens der Interessensvertretung wird man sich daher auch in Zukunft verstärkt um diese Frage bekümmern müssen. Ein urzeitlichen Siedlungsareals erhalten, aber auch gefunden werden konnte. Vor fast 50 Jahren habe ich - am Beginn mei- ner bergbauhistorischen Untersuchungen stehend - in Kitzbühel einen Vortrag über »Kitzbühel vor 3000 Jahren« gehal- ten. Das war damals ein Wagnis, weil man bloß auf Vermutungen angewiesen war und mehr interpolieren als referieren mußte. Nun, heute weiß man, wo dieses 3000 Jahre alte Kitzbühel gesucht werden muß, man weiß aber auch, wo es den mit- telalterlichen Stadtgraben gegeben hat, und daß »Kitzbühel« tatsächlich der »Hü- gel des Chizzo« ist, von dem man wohl annehmen wird dürfen, daß er nicht nur während der Urnenfelderkultur, sondern auch noch später besiedelt gewesen sein wird. Jedenfalls sollte man im Straßenbereich der Hinterstadt - besonders in dem Stück zwischen Brunnen und Jenewein- Haus - bei Erdarbeiten besonders vor- sichtig ans Werk gehen, da hier gute Aus- sicht bestünde, an die Spuren von Kitzbü- hels ältester Vergangenheit heranzukom- men. besseres Verständnis und eine engere Zu- sammenarbeit zwischen den Nutzungsbe- rechtigten und den Grundeigentümern und der Bezirkslandwirtschaftskammer wäre auf jeden Fall wünschenswert und ist sicher für alle Beteiligten vorteilhaft. Im speziellen landwirtschaftlichen Be- reich wurden von den Funktionären die neuen Qualitätsbestimmungen bei der Milch, die noch offenen Härtefälle im Zu- sammenhang mit der neuen Milchmarkt- ordnung, die Streichung der Exportzu- schüsse beim Abhofverkauf von Nutz- und Zuchtrindern und die z.T. starken Erhöhungen der neuen Einheitswerte vor- getragen. Nach eingehender Beantwor- tung der aufgezeigten Fragen gab der Be- zirksbauernobmann einen Überblick über besonders aktuelle agrarpolitische Schwerpunkte und Fragen der Landwirt- schaftsförderung. Zur Diskussion vor- dringlicher sozialpolitischer Forderungen stellte Landmann klar, daß nur durch die zielstrebigen Verhandlungen des österr. Bauernbundes eine Verbesserung des Ver- rechnungssystems in der Bauernkranken- versicherung erreicht werden konnte. In einem Dringlichkeitskatalog des Bauern- bundes wurden erst neuerlich ein Mutter- schaftsgeld für die Bäuerinnen, eine Ver- besserung der Unfallrenten, eine gerechte- re Bewertung des Ausgedinges und die Verringerung des Selbstbehaltes beim Krankenhausaufenthalt gefordert. Landmann dankte abschließend für die interessanten Beiträge und dankte den Bauernbundfunktionären für ihre kon- struktive Arbeit in einer engen Zusam- menarbeit mit der Bezirksleitung des Ti- roler Bauernbundes. Wenn auch noch vie- le offene Fragen und Probleme anstehen, so gelingt es dem Bauernbund und der Kammer als Interessensvertretungen doch immer wieder Erfolge für die Bauern- schaft zu erzielen. Sta. Alpi-Obmann Ök.-Rat Alois Kronthaler 60 Jahre Am 14. April beging Alpi-Obmann Ök.-Rat Alois Kronthaler seinen sechzig- sten Geburtstag. Der langjährige Bürger- meister der Tiroler Gemeinde Erl, Ök.-Rat Kronthaler, kann auf ein ereig- nisreiches und von vielen Ambitionen aus- gefülltes Leben zurückblicken. Neben sei- ner Tätigkeit im öffentlichen Leben) der Gemeinde, hat sich Ok.-Rat Kronthaler vor allem im genossenschaftlichen Be- reich einen ausgezeichneten Namen ge- schaffen. Seit dem Jahre 1967, als Ök.-Rat Kronthaler (nach dem Kitzbühe- 1er Bürgermeister Hermann Reisch, gest. 1. Jänner 1980) Obmann des Tiroler Sen- nereiverbandes wurde, steht e an leiten- der Position im Absatzbereich für Milch- produkte aus den Alpenländern. Mit der Fusion der beiden Verbände Salzburger Käserei- und Molkereiverband und Tiro- ler Sennereiverband wurde Ok.-Rat Kronthaler zum Obmann der Alpi Milch- industrie gewählt und füllt dieses Amt bis zum heutigen Tage mit großer Sorgfalt und Zielstrebigkeit aus. Er vertritt die In- teressen der Alpi-Milchindustrie in ver- schiedenen regionalen und Bundes- Organisationen der österreichischen Raiffeisenbewegung als auch bei anderen milchwirtschaftlichen Einrichtungen. Sei- ne tiefe Verbundenheit zum bäuerlichen Leben hat ihm auch unter seinen Berufs- kollegen große Erfolge beschert. Ok.-Rat Kronthaler ist vor allem durch seinen dau- ernden Ruf nach genossenschaftlicher Einheit ein exponierter Kämpfer für die Idee Raiffeisens geworden. Viele Organi- sationen, wie der Tiroler Bauernbund, der Tiroler Gemeindeverband, die Raiffeisen- verbände Salzburg und Tirol, der Öster- reichische Raiffeisenverband usw., haber das Wirken von Ök.-Rat Kronthaler mit hohen Auszeichnungen gewürdigt. Das Land Tirol hat ihm für seine gro- ßen Leistungen im Kommunalbereich und für die Tiroler Bauernschaft im Jahre 1977 das Verdienstkreuz des Landes ver- liehen. Köche in Wels erfolgreich Am Eröffnungstag der Welser Messe 1981 wurde der Bundeslehrlingswettbe- werb für Köche und Kellner gestartet. Drei Kochlehrlinge aus unserem Bezirk konnten Goldmedaillen erringen und zwar Burkhard Pederivaund Meinhard Holzer, beide aus Going und beide Tages- beste sowie Hubert Heigenhauser, Kirch- berg. (Aus Tirols gewerbliche Wirtschaft vom 18. April 1981.) Wir gratulieren! Funktionärsbesprechungen des Tiroler Bauernbundes
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