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Das »Swnglwirts- Trio«, rechts Voksrnusikreferent von Radio Tirol, Peter Moser, der die Darbietungen für eine Sendung aufzeichnete. ••uuu••••uu••uuu•u•uau••uu••uuu•uuuu• Seite 2 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 16. Mai 1981 Fortsetzung von Seite 1 Mitterhigl-Hausmusik) anerke:inende Worte an die Veranstalter und an alle Mitwirkenden. Als Festgabe des Frem- denverkehrsverbandes erhielten die Mit- glieder der Mitterhögl-Hausmusik einen Städt. Musikschule Kitzbühel Schülerkonzerte Am Donnerstag. den 14. Mai 1981, um 19 Uhr, findet in der Aula der Mädchen- volksschule das Konzert der Klasse Rose- marie Gasteiger (Klavier und Blockflöte) statt. Alle Musikfreunde sind dazu herz- lich eingeladen. Die Leitung der Musikschule Kitzbüheler Wandertip Kniepaß Nahe beim südlichen Stadtthor zweigt eine Gasse rechts ab, führt in gerader Li- nie zum Schattberg, macht dann eine scharfe Kurve und wir gelangen in mäßi- ger Steigung, auf sogenanntem Trainier- weg zur obengenannten Einsiedelei. Be- sonders als Morgenspaziergang wäre diese Partie sehr zu empfehlen. Wenn am Sonnber sich das erste Grau der Morgen- dämmerung zeigt und im Thale noch d:e Nebelstreifen lagern, ist es eine wahre Lust in e:hter Bergesfrische dahinauf zu wandern. In malerischer Einsamkeit liegt das Kirch:ein mit seinen Nebengebauden da, und der herrlichste Ausblick über Berg und Thal lohnt unsere Mühe. Über d:e Entstehung der Einsiedelei er- zählte der Tiroler Dichter Christian Zinnteller mit Gravierung. Hagsteiner be- zeichnete das heutie Jubiläumskonzert als sehr wertvoll für die Volkskultur, die sich bei Möglichkeit immer wieder in den Dienst des Fremdenverkehrs stellt. Schneller in »Scizzen und Culturbilder aus Tirol« (1877): »Ein ehrsamer Kitzbüheler Bürger und Hutmacher Namens Fr. Stitz gerieth im Jahre 1735 auf einer Reise nach Kärnten in Gefahr von Strolchen erschlagen zu werden und gelobte, wenn es ihm gelingen sollte, zu entrinnen, nach Maria Zell zu wallfahrten, von dort ein Marienbild heimzubringen und eine Einsiedelei zu er- richten. Er wurde gerettet und that, wie er gelobt hatte. Auf den Knien :utschend trug er von einer großen Volksmenge be- gleitet das Bild von Kitzbühel weg zur ausersehenen Stelle auf dem Schattberg. Als er eine kurze Strecke davor ermattet zu Boden sank, rief ihm das Volk zu, er solle »paß knien«, worauf er sich aufraff- te und das Ziel mit äuLerster Anstrengung seiner Kräfte glücklich erreichte. Das heißt dem Himmel wahrlich gut deutsch Wort halten, wer möchte es ihm nach thun? Doch nicht Stitz selbst, sondern einer seiner Gesellen, der jr der ehrlichen Ar- beit ein Haar gefunden hatte, blieb als der erste Einsiedler auf dem Schattberg. Zur Zeit des großen Volkskaisers Josef des II. lebte dort ein alter ehrwürdiger Klausner, welcher sich eifrig mit dem Ju- gendunterricht beschäftigte und zu wel- chem aus weiter Ferne die Leute mit ihren Anliegen herkamen. Nachdem derselbe in den 90er Jahren selig gestorben war, blieb die Einsiedelei bis 1810 unbewohnt. In der Zwischenzeit nahm sich ein reicher Bauer der Kapelle an und hatte seine besondere Freude daran, die C-ottesmutter recht schön zu kleiden. Nachdem dieselbe je- doch mehrmals von Frevlerhand beraubt worden war, wurde ihm die Sache zu bunt und er redete einstmals dem Holzbilde folgendermaßen zu: »Du Moid', i sag dir's, wenn du dir dein G'wand noch amol steal'n laßt, kaf' i dir g'wiß koans mear«! Der letzte Einsiedler auf Kniepaß soll ein ehemaliger Grenadier aus dem Pinz- gau gewesen sein. Er kam eben von einer Wallfahrt aus Rom zurück und hatte ei- nen großen Vorrath von hl. Gebeinen, Kreuzsplittern, Erde und dergleichen Din- ge mitgebracht, durch deren Verkauf an leichtgläubige Bauernweiber er sich ein ganz ansehnliches Vermögen erwarb. In seiner Zelle stellte er einen mit Moos gefüllten Sarg, das sogenannte Bußbett zur Schau, in welchem ein großer Stein als Kopfkissen diente. Ein umsichtiger Berg- beamter hatte jedoch wunderbarerweise beobachtet, daß der Stein von mehrjähri- gen Spinnweben umzogen war, obwohl der Einsiedler behauptete, jeden Freitag in diesem Sarge zu schlafen. Bald mußte dieser Schlaumeier die Ein- siedelei und den Stadtbezirk, wo er sich ein Haus gekauft hatte, verlassen und seitdem stand die Klause lange Zeit leer, bis sie zu einer Wirtschaft umgewandelt wurde. Die Stadtgemeinde hat eben nach den gemachten Erfahrungen die Wald- bruderpoesie satt bekommen und wird es keinem Bewerber mehr gestatten sich in der verwaisten Einsiedelei eine »unfehlba- re Leiter zum Himmel« aufzustellen. Ein Gang zum Ehrenbach Wasserfall ist überaus lohnend ja sogar im Winter, wo er zu Eis erstarrt, pittoreske Bilder und Gestalten zeigt. Der Lage nach sollen einst die Bauerndirnen der Umgegend in der Sylvesternacht hiehergewandelt sein, um aus dem Spiel der Natur ihr Zukunfts- bild zu combiniren. Ein anderer Weg führt uns fast eben in die Ehrenbachschlucht, wo die Gesteins- art des erzreichen Schattberges zu Tage tritt, wo die »Norgelen« ihr Wesen trei- ben, darum geneigter Leser wage dich nicht zu tief in den Wald hinein, du könn- test auf eine »Irrwurzn« treten und gar nicht mehr nach Hause finden, wie es ein- mal einem Bergknappen ergangen ist. Diese Darstellung über die Einsiedelei Kniepaß, in der auch geschichtliche Wahrheit zu finden ist, entstammt dem Büchlein »Im Banne des Kaisers - Wan- derungen in den Kitzbüheler Alpen« von Josef Steiner (Verlag Ritzer, 1898). Hahnenkammbahn in Betrieb Die Hahnenkammbahn nimmt am Samstag, den 16. Mai, den Betrieb nach dem Sommerfahrplan auf. Fahrten sind zur vollen Stunde von 8 bis 17 Uhr. Mit- tagspause von 12 bis 13 Uhr, Zwischen- fahrten zur halben Stunde, bei Andrang keine Unterbrechung der Fahrten. Letzte Fahrt um 17.30 Uhr. Im Sommer gibt es zahlreiche Tarifbegünstigungen. Wander- vorschlag am Hahnenkamm: In der Son- ne spazieren gehen, das erste Frühjahr er- leben, Abstieg über die Seidlalm.
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