Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 1() Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 23. Mai 1981 13 Prozent der Landwirtschaftsbetriebe im Maschinenring Maschinen- und Betriebshilfering Kitzbühel 12 Jahre alt • Neuwahlen Zur 13. Hauptversammlung des Ma- schinen- und Betriebshilferings Kitzbühel konnte Obmann Stadtrat Georg Berger den Landesgeschäftsführer Ing. Felix Rathgeb und seinen Mitarbeiter Fachleh- rer Ludwig Pischl, Bezirkssekretär Ing. Josef Wörgötter und zahlreiche Mitglie- der begrüßen. Er berichtete eingangs, daß es in Tirol nicht mehr gelingt, neue Ringe zu gründen, die bestehenden Maschinen- ringe aber sehr gut arbeiten. In Kitzbühel gehören fast alle Bauern dem Maschinen- und Betriebshilfering an. Dazu kommen Mitglieder aus den Nachbargemeinden und einzelne Interessenten, die zwar nicht Mitglieder sind, aber der Zielsetzung posi- tiv gegenüberstehen. Für die Bauern gibt es zur Einkommensverbesserung drei Möglichkeiten: Höhere Produzentenprei- se, Mehrproduktion oder Senkung der Produktionskosten. Da die Produzenten- preise »politische« Preise sind (zum Un- terschied von den meisten anderen Prei- sen), ist keine Hoffnung auf eine Verbes- serung der Situation für die Bauern aus diesem Titel. Ein Mehrproduktion würde nicht nur Mehrarbeit bringen, sondern auch die Gefahr, daß die Preise schlechter werden. Es bleibt daher nur die Möglich- keit, die Produktionskosten zu senken. Einer der bisher besten Wege dazu ist der Maschinenring. Im vergangenen Arbeitsjahr verlor der Maschinenring Kitzbühel das Ausschuß- mitglied Peter Putzhuber, »Goinger Hof«. Putzhuber ist nach Osttirol verzo- gen. Der Obmann dankte ihm für seine Mitarbeit und überbrachte den Mitglie- dern von einem Besuch die besten Grüße. Zu Beginn seines Tätigkeitsberichts leg- te Geschäftsführer GR. Peter Hechenber- ger den Finanzbericht vor, der nach dem Bericht der Rechnungsprüfer einstimmig genehmigt wurde. Hechenberger gab der Freude über die reibungslose Zusammen- arbeit im Ring Ausdruck. Die Größe des Kitzbüheler Maschinenrings ermöglicht die Uberschaubarkeit. Im vergangenen Jahr war durch das extrem nasse Som- merwetter der Arbeitseinsatz sehr schwer zu planen, doch konnte man mit dem Er- gebnis zufrieden sein. 12 Mitglieder waren nur als Arbeitgeber, 15 nur als Arbeitneh- mer und 27 in beiden Funktionen betei- ligt. Im Grünlandbereich ist bei den kurz- fristigen Einsätzen für den einzelnen nicht viel zu verdienen, eher geht es um die alte Form der Nachbarhilfe in einer erneuer- ten und zeitgemäßeren Form. Der Umsatz in einem Grünlandgebiet kann nie das Ausmaß eines Ackerbaugebietes errei- chen. Die Abrechnungen wurden exakt und rasch gemacht. Eine große Hilfe für den Ring stellt die Telefondichte dar. 56 der 58 Mitglieder sind dem Telefonnetz angeschlossen, innerhalb der letzten Jahre ist eine bedeutende Ausweitung möglich geworden. Die Betriebshilfe wurde 1980 nur in zwei Fällen beansprucht, sie wird dankenswerterweise auch von der Stadt- gemeinde unterstützt. Der Gesamtumsatz von 58 Mitgliedsbetrieben belief sich auf 5 482.000.—. Abschließend wünschte Ge- schäftsführer Hechenberger, daß im Ma- schinenring Kitzbühel weiter so zusam- mengearbeitet wird. Er legte auf Grund verschiedener anderer Tätigkeiten nach 12 Jahren die Funktion zurück und dankte für die Zusammenarbeit. Er sprach den besonderen Dank der Landesgeschäfts- führung und der Bezirkslandwirtschafts- kammer aus. In Zukunft wird mehr Bera- tung beim Maschinenkauf notwendig sein. Obmann StR. Berger dankte dem Ge- schäftsführer für die Arbeit des letzten Jahres und bedauerte den wohlüberlegten Entschluß, die Geschäftsführung abzuge- ben. Hechenberger ist als junger Bauer in die Arbeit hineingekommen und hat sich voll bewährt. Nicht zuletzt ist ihm der ausgezeichnete Kontakt zum Landesver- band zu danken, dem er als Vorstands- mitglied angehört. Diese Funktion wird Hechenberger weiter ausüben. Als neue Mitglieder wurden Peter Wid- moser, Seereith; Hans Schroll, Hinter- kogl; und Sebastian Hochkogler, Ober- tann (Kirchberg) einstimmig aufgenom- men. Damit verfügt der Ring über 60 Mit- glieder. Die Neuwahlen, bei denen Ing. Wör- götter den Vorsitz führte, bestätigten ein- hellig den seit 12 Jahren tätigen Obmann Stadtrat Georg Berger. Zum Stellvertreter wurde Jakob Filzer, Waldhof, gewählt. Bisher hatte diese Funktion Ortsbauern- obmann Toni Oberhauser, Unterleiten, der zum neuen Geschäftsführer bestellt wurde. Dem Vorstand gehören weiterhin Josef Feller, Alpenhof, und Toni Lau- cher, Exenweid, sowie der bisherige Ge- schäftsführer GR. Peter Hechenberger, Unterbrunn, an. Rechnungsprüfer wur- den Hans Hechenberger, Erb, und Hans Obernauer jun., Malern. Bezirkssekretär Ing. Wörgötter erinner- te an die Aufbauarbeit im Bezirk. Kitzbü- hel war nach der Kelchsau der zweite Ring. Nun gehören 13 Prozent aller und 17 Prozent aller rinderhaltenden Betriebe im Bezirk einem Maschinenring an. Die Telefondichte, ursprünglich bei 10 Pro- zent, konnte auf 80 Prozent erhöht wer- den. In einigen Gebieten, z. B. in Kössen, ist der Bau eines Wählamtes Vorausset- zung für neue Telefonanschlüsse. 1970 gab es in Kitzbühel 28 Mitglieder, die ei- nen Umsatz von 5 60.000.— erzielten, nunmehr gibt es 58 Mitglieder mit einem Umsatz von 5 482.000.— (1980). Die Kammer freut sich über die Entwicklung, er selbst deswegen besonders, weil er sei- nerzeit unter den Betreibern von Ringen war. Kitzbühel war bahnbrechend, wofür Ing. Wörgötter besonders dem Geschäfts- führer Hechenberger dankte und dessen Ausscheiden bedauerte. Nach der Besprechung der Arbeitstari- fe, die einstimmig gebilligt wurden, sprach Landesgeschäftsführer Ing. Rath- geb. Er verwies auf die Tatsache, daß 1600 Bauern in Tirol Mitglied eines Ma- schinenringes sind und versuchen, die Ko- sten des Maschinenkapitals zu senken, um ein höheres Einkommen zu erzielen. Die Maschinenringe ergeben keinen An- spruch, das alleinseligmachende Mittel zu sein, verstehen sich aber als Alternativor- ganisation, die das macht, was die Bauern immer getan haben und tun mußten, nämlich sich gegenseitig zu helfen. Ing. Rathgeb dankte dem Vorstand und vor allem dem aktiven Mitarbeiter Peter Hechenberger im Landesvorstand. Er ver- sprach die weitere Unterstützung der Landwirtschaftskammer und meinte ab- schließend, daß sich die oft schwierige Ar- beit für den Bauernstand lohnen wird. Obmann Berger erklärte abschließend, daß das langsame Vordringen der Maschi- nenringe in einer Konsumgesellschaft, die »Sparer« nicht fördert, verständlich sei, dies aber die Mitglieder nicht abhalten wird, weiterhin zusammenzuarbeiten. Als verfehlt bezeichnte er es, wenn für eine Maschineninvestition Grund verkauft wird, denn das sei eine Investition auf Ko- sten der Substanz. Abschließend dankte er nochmals besonders dem scheidenden Geschäftsführer Hechenberger für die Zusammenarbeit und die Leistungen. Der neue Geschäftsführer Toni Oberhauser stellte sich vor und erbat die weitere Zu- sammenarbeit. H.W. Die Führung des Maschinenrings, von links: Geschäftsführer Anton Oberhau- ser, der bisherige Geschäftsführer und Landesvorstand GR Peter Hechenberger, Obmann Stadtrat Georg Berger und der neue Obmannstellvertreter Jakob Filzer. Bild: Werner Nessizius Umweltschutz geht jeden an
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