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Samstag, 23. Mai 1981 Kitzbüheler Anzeiger Seite 13 Schuhmachenneister Hans Uberall 80 Jahre Bruder Hans ist 80 Jahr, 65 Jahr war er ohne Unterlaß am Schusterstuhl, fleißig war er schon in der Schul. Seine goldene Hochzeit liegt schon weit zurück. Er selbst ist ein seltenes Stück Gemeinderat, Vizebürgermeister, Schauspieler, Schütze, Feuerwehrmann. Skisportler, Preisträger ein prima Vater, Meister und Kolpingsohn. Wer ihn fit kennt, is fit von da, den zehnfachen Großpapa. Von uns vier Buben der zweit, war er der Tüchtigste bei weit. Heut, zum 80. Wiegenfeste wünschen wir Dir (von allen Schönen) das Allerbeste. Und noch viel gesunde Jahr dazu, in Fried, Freud und guter Ruh. Bruder Edi Der Schuhmachermeister in Ruhe Hans Überall vollendete am 18. Mai 1981 in körperlicher und lebensfroher Frische sein 80. Lebensjahr. Wir gratulieren. Der in seinem wohlverdienten Ruhe- stand zufriedene und originelle Kitzbühe- ler Schuhmachermeister Hans Überall kann an seinem 80. Geburtstag auf eine recht lange, handwerkliche Lebensrunde zurückschauen. Am 18. Mai 1901 in Kitz- bühel geboren als Sohn des Franz Überall und der Maria, geb. Frick. Sein Vater starb am 3. September 1943 im 80. Le- bensjahr. Hans Überall, aufgenommen vorigen Sonntag, beim » Viererwatter« im Hotel Tiefenbrunner. Hans Überall wurde in seinen Kinder- und Jugendjahren unter den damaligen Zeitverhältnissen nicht verwöhnt. Er hat als guter so nebenbei die harte Arbeit ken- nengelernt und ist dann als fleißiger Schu- sterlehrling in das handwerkliche Berufs- leben hineingewachsen. Hans Überall hät- te eigentlich Bäcker werden sollen, aber besondere Umstände, Ausbruch des 1. Weltkrieges usw., haben ihn doch wieder in die Schuhmacherwerkstätte des Vaters zurückgeführt. Die Lernjahre waren auch keine weichen Herrenjahre. Aber dann gings hinaus als Geselle in die Störarbeit bei guter Bauernkost. Besonders gerne er- zählt heute der Gewerberentner Überall von seinen erreignisreichen Wanderjahren in den österreichischen und deutschen Ländern. Der »Handwerksbursch« ge- hörte in der damaligen Zeit in das geselli- ge Berufsleben. Hans Überall hat nach seinen Gesellen- jahren in Kitzbühel am 18. Februar 1927 die Meisterprüfung für das Schuhmacher- handwerk mit sehr gut bestanden. Er war dann von 1946 bis 1965 in der Bezirksin- nung der Schuhmacher und als Mitglied des Landes-Innungsausschusses tätig. Sei- ne verdienstvolle Innungsarbeit wurde in einer Ehrenurkunde vom 16. März 1967 mit Dank und Anerkennung honoriert. Am 29. Mai 1932 wurde Hans Überall zum Ehrenmitglied des Katholischen Ge- sellenvereins Kitzbühel ernannt. Der aktive Schuhmacher- und Innungs- meister Hans Überall fand aber auch in außerhandwerklichen Vereinen kamerad- schaftlichen Kontakt. Er gehört seit 1918 der Stadtfeuerwehr Kitzbühel an. Bis zu seinem 70. Lebensjahr zählte er noch bei bestimmten Einsätzen zum Aktivstand. Als Reservist fühlt sich Überall heute noch als Patriot des Hl. Florian. Hans Überall ist weiters seit 1925 Mitglied der Schützengilde Kitzbühel. Er war zwar kein Meisterschütze, aber nach seinen Grundsatzidealen ein treues Mitglied im Tiroler Schützenwesen. Auch beim Ski- klub Kitzbühel kann Hans Überall seine Mitgliedschaft ein halbes Jahrhundert (Eintritt 1932) nachweisen. Als Skisport- ler hat er noch 1933 bei den Klubmeister- schaften einen Preis gewonnen. Dem Kol- pingverein Kitzbühel gehört Überall seit seinem 17. Lebensjahr an. Auch im öffentlichen Leben war Mei- ster Überall eine arbeitsame Kraft. Er ge- hörte in der schweren Nachkriegszeit von 1945 bis 1950 dem Kitzbüheler Gemeinde- rat an und zwar im ersten Jahr als Vize- bürgermeister. Diese Funktion legte er wegen Arbeitsüberlastung zurück und der Gemeinderat genehmigte seine Enthe- bung; an seine Stelle trat der damals in Kitzbühel wirkende St. Johanner Archi- tekt Valentin Kerschbaumer. Hans Über- all verblieb im Gemeinderat bis zu den Neuwahlen im März 1950. Der heute 80jährige Hans Überall hat 1927 als junger Schuhmachermeister ge- heiratet. Aus dieser glücklichen Ehe konnten zu seinem Geburtstag zwei tüch- tige Kinder dem guten Vater und zehn En- kelkinder dem lieben Opa mit herzlicher Freude gratulieren. Aber auch sehr viele Freunde und der große Bekanntenkreis des immer humor- vollen Jubilars werden ihm alles Gute, viel Herzenssonne und vor allem die Ge- sundheit für seinen geruhsamen Lebensa- bend wünschen. Stefanie Gruber Bundessiegerin In Wien fand der Bundesentscheid ds 31. Berufswettkampfes der kaufmärr.i- schen Jugend Osterreichs statt, der von der Arbeiterkammer u. der Gewerkschaft der Privatangestellten veranstaltet wurde. Die Kaufmännische Berufsschule K:tzb.j- hel war erstmals mit zwei Teilnehmerb- nen vertreten. Stefanie Gruber (Büro- kaufmannslehrling bei Fa. Fritz Huber KG, Kitzbühel) war Landessiegerin der 1. Schulstufe, Margareta Krimbache: aus Kirchberg (Bürolehrling der Fa. Sportalm Ges.m.b.H., Kitzbühel) war Landessiege- rin der 2. Schulstufe. Der Bundesentscheid fand in Wien statt. Er war mit einem einwöchigen Auf- enthalt verbunden, bei dem auch mehrere Besichtigungen und ein Theaterbesuch eingeplant waren. Neben der Preisvertei- lung war ein Empfang durch den :-Ier:n Bundespräsidenten der Höhepunkt der Woche. Da Berufsschuldirektor Leo Tschurtschenthaler in der gleichen Zeit als Vertreter Tirols an einem Semina- teil- nahm, konnte er die Teilnehmerinnen am Bundesentscheid besuchen und als erster von dem ungewöhnlichen Erfolg erfah- ren: Stefanie Gruber wurde Bundessiege- rin, Margareta Krimbacher erreichte den 2. Platz. Beide können am Europawert- kampf der kaufmännischen Jugend teil- nehmen, der heuer im Burgenland ausge- richtet wird. Der Tiroler Erfolg wurde beinahe durchschlagend, weil auch der Sieger der 3. Lehrgangsklasse aus Tirol kommt. Für die Kaufmännische Berufsschule Kitzbühel, die in den letzten Jahren mehr- mals eine Bundessiegerin bei diesem Be- werb stellen konnte, ist das heurige Er- gebnis ein besonderer Erfolg. Die Heimatzeitung beglückwünscht die erfolgreichen Bürolehrlinge, ihre Lehrfr- men und die Schule und wünscht für den Europawettbewerb alles Gute. Seniorenbund Tiroler Rentner- und Pensionistenbund Ortsgruppe Kitzbühel P B Wandergruppe aktiv Reith-Boden ist die Ausgangssta:ion für die Wanderung der Seniorengruppe am Dienstag, den 26. Mai 1981. Von dort aus wird unter der Führung von Frau Ro- sa Hofer zum Bichihof gewandert. Abfahrt mit dem Postauto ab Bahnhof Kitzbühel um 12.10 Uhr, ab Rathaustor um 12.20 Uhr. Die SeniorenwandergrLp- pe ladet zum Mitmachen herzlich ein. 01 1
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