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Seite 2 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 30. Mai 1981 Fortsetzung von Seite 1 Hinter unsrer Staditür (Volkslied) Der Kuckuck (Bert Breit) Ja, die Fischer toan fischn (Volkslied) Is a Zeit (Norbert Waliner) Wann der Mond so schön scheint (Volks- lied) Kimmt schön hoamli die Nacht (Wasti Fanden) Unter Donner und Blitz (Oskar Strauß) Schlager-Potpourri Ich hab mich so an dich gewöhnt aus »My fair Lady« (F. Loewe) Geht's Buam, gemma hoam (Volkslied) Es wirken mit: Der Männergesangsverein »D' Engels- berger« aus Hopfgarten - Leitung Her- bert Mitterwallner Das Doppelquartett des »Oswald-Mil- ser-Chores« aus Mils - Leitung Helmut Moser Der »Singkreis Oberndorf« - Leitung Elmar Moser Der Oberndorfer Dreigesang Streichquartett (Edith Becker, Ria Pfeil, Frau Scheldt, Elmar Moser) Flötentrio (Irmgard Schwarzl, Angeli- ka Vorhofer, Walter Elsässer) Trio (Rosmanie Gasteiger, Ria Pfeil, Elmar Moser) Die Bevölkerung ist zu dieser Veran- staltung herzlichst eingeladen. Eintritt frei! Freiwillige Spenden zugunsten des The- rapiezentrums Oberndorf der Lebenshilfe erbeten. Michael Eppensteiner 60 Jahre Der Zimmermann und Saisonangestell- te der Kitzbüheler Bergbahnen, Michael Eppensteiner, vollendete am 19. Mai 1981 in voller Arbeitsaktivität sein 60. Lebens- jahr. Der Jubilar wurde 1921 in Fieberbrunn geboren, verbrachte dann seine nicht sehr sonnigen Kinder- und Jugendjahre unter den damals schlechten Zeit- und Arbeits- verhältnissen bei Landwirten und in ver- schiedenen Betrieben in Bischofshofen und Mühlbach/Hochkönig. Den 2. Welt- krieg überlebte der Soldat Eppensteiner in der 6. Gebirgsdivision im russischen Kampfabschnitt der Eismeerfront. In den Nachkriegsjahren war der arbeitssame Heimkehrer Eppensteiner im Zimmerer- Handwerk in den Kitzbüheler Baumei- sterbetrieben Stampfer, Auderieth und Widmoser tätig. Damit konnte er sich sei- ne Lebensexistenz aufbauen, ein schönes Eigenheim errichten und den Traum für sein Frau Berta - eine dauerblühende Gartenanlage - realisieren. Michael Eppensteiner war und ist auch in seinem Freizeitleben nicht untätig. Fr trat mit einem gesunden Grundsat :edan- ken im Jahre 1962 der Schützenkompanie Kitzbühel bei. In den bald 20 Schützen- jahren konnte Eppensteiner bei Aus- rückungen und kameradschaftlichen Ak- tivitäten zum verläßlichen und bekenntnis- treuen Kern der Kompanie zugeordnet werden. Der Bund der Tiroler Schützen- kompanien hat seine Mitarbeit im Schüt- zenwesen durch die Verleihung der bron- zenen Verdienstmedaille gewürdigt. Die Schützenkompanie hat den jungen Jubi- lar mit einem gravierten. Zinnteller zum 60. Geburtstag gratuliert und die kame- radschaftlichen Glückwünsche für noch viel aktive Schützenjahre übermittelt. Kitzbüheler Wandertip Bei den wilden Fräulein Das Panorama ist geradezu einzig in seiner Art. Während im Süden die eisge- krönten Gletscherfürsten ihre strahlenden Häupter zum Himmel emporstrecken und uns einen imposanten Einblick in die Re- gion des »weißen Todes« gestatten, zeigen im Norden, Westen und Osten die Kalk- gebirge, das Steinerne Meer, die Loferer Steinberge, der Kaiser, das Sonnwend- joch und die Zillertaler Berge ihre ehernen Scheitel. In anmutiger Abwechslung lu- gen aus der Tiefe die grünen Täler von Nordtirol, wie um das hehre Alpenbild zu ergänzen. Der geneigte Leser weiß bereits, daß wir eine alte »Platte« aufgelegt haben. Das Vorstehende hat Josef Steiner in seinen »Wanderungen in den Kitzbüheleralpen - Im Banne des Kaisers« 1898 bei Martin Ritzer drucken lassen. Folgen wir seiner Schilderung weiter: Nachdem sich das Auge an den herrli- chen, farbenreichen Bildern ergötzt hat, ruhen wir auf dem Bänklein vor der Ka- pelle ein wenig aus und erzählen uns so manche Sage, welche noch heute im Mun- de des Volkes über diesen Aussichtsberg kursiert. Am westlichen Fuße des Horns finden wir eine vom dichten Laubgebüsch verdeckte Felshöhle. Diese war einst von einem Urwald umgeben. Riesige Ahornen und Ulmen standen hier dicht aneinander gedrängt, aber die Kulturaxt hat den herr- lichen Waldbestand mehr als wünschens- wert gelichtet. Immerhin ist aber die er- wähnte Grotte im Sommer in ein idylli- sches Halbdunkel gehüllt und wilde Epheukränze zieren die umliegenden Fel- sen. Vor langer Zeit haben hier während des Sommers die »wilden Fräulein« ge- haust. Sie erfüllten den Hain mit magi- schem Zauber. Beim Tagesgrauen, sowie zur Abenddämmerung erklangen ihre wunderbaren Gesänge, gewürzt mit dem Balz der Nachtigallen. Die Bäuerinnen der Umgebung hatten eine große Ehr- furcht vor diesen Wesen und brachten ih- nen ganze Körbe voll Butter, Honig und Eier. Auch um Mitternacht gemolkene Städt. Musikschule Kitzbühel: Schülerkonzerte Am Donnerstag, den 4. Juni 1981, um 19 Uhr, findet in der Aula der Mädchen- volksschule das Konzert der Klasse Anton Mitterer (Akkordeon, Blockflöte, Posau- ne u. Bass) statt. Alle Eltern und Freunde der Musik- schüler sind dazu herzlichst eingeladen. Die Leitung der Musikschule Milch wurde von ihnen verehrt. Selbstver- ständlich verschmähten die Feen auch ir- dische Genüsse nicht und sie erwiesen sich sogar dankbar. Oft raunten sie den Bäue- rinnen, ihre liebesdurstigen Töchter be- treffend, ein profetisches Wort in das Ohr. Aber auch über die künftige Wirt- schaft der Söhne wurden die Mütter ein- gehend unterrichtet. Einer alten Barmer-Großbäuerin profe- zelten sie: »Mütterle, Müttenle! Nicht mehr lange wird es dauern, so wird es zu Bar- men nur mehr zu Bärmele heißen.« Als um die Mitte des vorigen Jahrhunderts (gemeint ist das 18. Jahrhundert) sich in der weiten Welt ein Umschwung der alten Sitten und Einfalt bemerkbar machte und in verschiedener Herren Länder kritische Philosophen auftauchten, war es aus mit den Dämmerungsaccorden unserer Feen. Heute erblickt der Wanderer am steilen Felsen die öde Grotte, die er erklettern könnte, um einige Fledermäuse zu ver- scheuchen. So haben sich die Zeiten geän- dert. Lassen wir es mit dieser Bemerkung einmal sein und wenden uns der Gegen- wart zu, die immerhin wieder fast 85 Jah- re von dem vorgelegten Text abgerückt ist. Wer die »wilden Fräulein« am Kitzbü- heler Horn suchen will, soll sich entspre- chend rüsten. Der Verfall der alten »Ein- falt« ist vermutlich soweit fortgeschritten daß es besser ist, nicht mehr lange zu su- chen. Unser zeitgemäßer Wandertip für der Frühsommer 1981 lautet: Auffahrt zurr Kitzbüheler Horn, Rundsicht genießen iiber Alpenhaus absteigen zur Kaiserpro- menade, auf dem Weg nach Hagsteir bleiben und gelegentlich etwas steil, abe in reizvoller Landschaft in die Stadt ab steigen. Vermutlich wartet am Hornbahn Farkplatz schon das Auto für die Heim fahrt. Fahrplan: Kitzbüheler Hornbahnen al 2.. Mai täglich in Betrieb (bis 11. Okto br). Bergfahrten ab der Talstation un 815 Uhr und mindestens halbstündlicl von 9 bis 17 Uhr, Weiterfahrt zum Gipfe (oder zum Alpenhaus) um 8.30 Uhr un von 9.20 bis 17.20 Uhr mindestens halb stündlich. Wer auch ins Tal fahren will, hat zu: Bergfahrzeit mit einer der großen Gon deln auch Gelegenheit zur Talfahrt. Vor der Mittelstation aus sind Talfahrten al 9.30 Uhr zu jeder halben Stunde bis 17.3 Uhr.
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