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Die hohe Geistlichkeit im Festzug; vorne die Ministrantenbuben. Seite 4 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 30. Mai 1981 Zum »Herrgottstag« in Waidring Erzbischof Dr. Karl Berg; ihm strömten die Herzen der Waidringer zu. Vor 600 Jahren erfolgte die urkundli- che Festlegung eines sonntäglichen Got- tesdienstes in Waidring durch den Pfarrer von Kirchdorf, »Ich, Hans der Lipp«, Weißer Sonntag 1381. Aus liesem Anlaß feierte Seelsorge und Gemeinde Waidring am 25. und 26. Mai 1981 den »Herrgotts- tag«. Am Samstag, 25. Mai, fand im Jugend- raum eine Ausstellung von Gegenständen aus Kirche und bäuerlichem Leben als Kulturzeugen der Vergangenheit statt. In der Kirche zelebrierte Pfarrer Alfons Schneider den Vorabend-Gottesdienst mit dem Jugendchor und im Pfarrheim war dann der Festakt für die Jugend. Die Frei- wLlige Bergrettung brannte im sogenann- ten »Gsand«, unterhalb des Seehorns, die Zahl 600 mit einem Kreuz ab. Der stellv. Ortsleiter Norbert Schwaiger mit 24 Berg- rettungsmännern waren bei diesem Berg- feuer eingesetzt. Das Feuerbild war 180 m hoch und 110 m breit; insgesamt wurden 590 Fackeln verwendet. Der Sonntag begann mit der Begrüßung von Erzbischof Dr. Karl Berg auf dem Kirchplatz durch Pfarre, Gemeinde und aller Vereine. Den Festgottesdienst zelebrierte der hohwürdigste Herr Erzbischof Dr. Karl Berg in Konzelebration mit dem Waidrin- ger und Kirchdorfer Pfarrer. In der Pre- digt wies der Erzbischof auf die geschicht- lichen Tatsachen hin und auf die Bedeu- tung der Sonntagsmesse nach dem Motto: »Sonntag menschhch leben - Gott be- gegnen«. Die Kirchenmusik besorgten die BundesmusikkapeLe, der Singkreis und die Orgel. Zum Festakt im FrciLeltLentrum erfolg- te der gemeinsame Zug durch das Dorf. Voran die Freiwillige Feuerwehr, gefolgt von dem Veteranenverein, der Musikka- pelle und der Schützenkompanie, der Geistlichkeit mit dem Herrn Erzbischof, die Behörden mit Landesrat Huber und Bürgermeister Grander und viel Volk. Strahlender Sonnenschein begünstigte den Festzug. Im Freizeitzentrum führte die Bundes- musikkapelle Waidring unter der Leitung von Kapellmeister Hermann Schreder die Festliche Intrada von Sepp Thaler auf. In seiner Begrüßung erwähnte Pfarrer Al- fons Schneider mit besonderer Freude die Anwesenheit von Erzbischof Dr. Karl Berg, der trotz seines Firmungsprogram- mes den Waidringern die Ehre seiner An- wesenheit und Mitwirkung gab. Als weite- re Ehrengäste begrüßte Pfarrer Schneider den Stadtpfarrer von St. Zeno-Reichen- hall, Josef Otter, Dekan Konsistorialrat Alois Dialer, St. Johann, Pfarrer Ignaz Binggl, Kirchdorf, Pfarrer Kotulan, Schwendt, Pfarrer Uthe, Hochfilzen, Pfarrer Hirnsberger, Lofer, und den Guardian des Kapuzinerklosters in Kitz- bühel, Erwin Gort, Hofrat Dr. Eduard Widmoser, Landesrat Kommerzialrat Christian Huber, Bürgermeister Michael Grander mit dem Gemeinderat, Professor Elmar Faulhammer, die Lehrerschaft, Dr. Gleirscher und Frau Köhler vom Singkreis. Der Pfarrherr entschuldigte den Ehrenbürger Kommerzialrat Johann Obermoser aus gesundheitlichen Grün- den. Der Gruß des Pfarrherrn galt weiters den Vereinen, den Frauen im festlichen Röcklgwand, das er das schönste und edelste Kleid nannte. Er dankte allen Mit- wirkenden, insbesondere auch der Berg- rettung für die Bergfeuer, und allen fleißi- gen Händen, die still mitgewirkt hatten und allen Spendern. Die historische Urkunde aus dem Jahre 1381 wurde vom Schützenhauptmann Jo- hann Steiner verlesen. Den historischen Vortrag als Festrede hielt Hofrat Dr. Eduard Widmoser, worüber wir bereits berichten konnten. Pfarrer Alfons Schneider. Er bezeichnete den »Herrgottstag« als schönstes Erlebnis. Erzbischof Dr. Karl Berg drückte in sei- ner Ansprache den Wunsch aus, daß die Pfarre Waidring auch noch in den kom- menden 600 Jahren einen eigenen Pfarrer haben werde, und dafür soll gebetet wer- cen. Er richtete an die Waidringer den Appell für Priesterberufe sorgen zu wol- len. Dann gedachte der hochwürdigste Herr Erzbischof drei Persönlichkeiten der vergangenen Jahrzehnte. Pfarrer Franz Schiefer, der mit Leib unc Seele Pfarrer in Waidring war (gest. 1972). Noch im Jahre 1970 weilte er mit ihm in Korea und auf der Rückreise er- freute ihn besonders in Tokio das Bild des Wilden Kaisers mit dem Dörfchen Going. Pfarrer Schiefer hat ja selbst alle diese
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