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Samstag, 6. Juni 1981 Kitzbüheler Anzeiger Seite 17 Tiroler Sonnenzug von Walchsee bis Mayrhofen/ZiUertal Behinderte der Lebenshilfe Salzburg und Tirol erlebten einen wunderschönen Ausflugstag in's Zillertal. Frau Adelheid Klier aus Walchsee war die Initiatorin die- ser Fahrt. Sie praktiziert schon seit Jahren diese Hilfsbereitschaft und Nächstenliebe zu den behinderten Mitbürgern Bisher war es immer eine Einladung an die Le- benshilfe Salzburg zu einem Erholungs- aufenthalt in Walchsee. Mit viel Verständnis organisierten Frau Klier und ihr Mitarbeiterstab heuer mit der jubilierenden Zillertalerbahn diesen »Sonnenzug«. Erster Empfang war am Stadtplatz Kufstein. Bürgermeister Dr. Dillersberger mit den Gemeinderäten und der Musikka- pelle bereiteten den Behinderten einen netten Empfang. So war es dann von Sta- tion zu Station. In Wörgl hat der BM Atzl mit den Jungschützen den Behinderten- zug begrüßt. Großer Bahnhof dann in Jenbach - Männergesangsverein, Straß, Schlitters, Fügen, Kaltenbach, Zell a. Zu- 1er und am Zielbahnhof Mayrhofen. Überall Musikkapellen, Sängergruppen und Jungscnützen. In Zell am Ziller wur- den die behnderten Fahrgäste mit den be- gehrten Ziliertaler Krapfen betreut. Den Zug begleitete das bekannte »Fenneberg- Moser-Duo<. Die Musikanten freuten sich über das dankbare Reisepublikum. In Mayrhofen kannte der Jubel der Behin- derten keine Grenzen, als Abfahrts- Olympiasieger Leonhard Stock Auto- gramme verteilte. Was muß dieser junge Sportler im Blickpunkt der behinderten Menschen gefühlt haben? Es ist doch im- mer wieder erschütternd, zu sehen und zu wissen, wieviele Menschen es gibt, die mit dem Problem der Behinderung leben müs- sen. Das war nur ein eingeblendeter Ge- danke bei dieser Begegnung mit dem Olympiasieger Stock. Mayrhofen war doch der Höhepunkt dieser trotz schlechten Wetters im Herzen sonnigen Zillertalerfahrt. Beim »Kramer- wirt«, Familie Kröll, wurde die große Rei- segesellschaft der Lebenshilfe, es dürften rund 150 Personen gewesen sein, zu einem reichlichen Mittagessen eingeladen. Der Präsident der Österreichischen Lebenshil- fe, Hannes Schmidt, Salzburg, war von diesem »Tiroler Sonnenzug« in's Zillertal angenehm überrascht und bezeichnete diese Aktion als schönsten Aspekt zum aktuellen Behindertenproblem. Die Lebenshilfe der Sektion des Bezir- kes Kitzbühel wurde von der Initiatorin des »Tiroler Sonnenzuges<, Frau Klier, eingeladen. Die Teilnehmerzahl mußte aber aus organisatorischen Gründen be- schränkt werden. Ich darf im Namen der Lebenshilfe, Sektion Kitzbühel, Frau Klier, ihrem Mitarbeiterstab, der Familie Kröll, »Kramerwirt« in Mayrhofen, allen Mitwirkenden auf der schönen Zillertaler- fahrt, aber auch meinen freiwilligen Hei- ferinnen, Waltraud, Elisabeth, Elke und Monika herzlichst danken. Dem Bus-Unternehmen Schorsch Schreder, St. Johann in Tirol, mit dem Fahrer Reinhold Auer, gebührt ein beson- derer Dank. Leider mußten bei dieser Fahrt mehrere Behinderte der Sektion Kitzbühel daheim bleiben, weil die Teilnehmerzahl be- schränkt war. Ich verspreche euch, bald einmal mit einer Gruppe einen Ausflug zu machen. Möge das »Behindertenjahr« dazu bei- tragen, daß wir mit diesen ärmsten Mit- bürgern gemeinsam einen Weg zur Freude suchen und finden. Schauen wir nicht weg, sondern schauen wir hin, wenn wir einen behinderten Menschen und seiner Familie begegnen. Denken wir daran, daß wir allein durch unsere Einstellung und unser Verhalten schon helfen können. Käthe Nagiller % Wildschönauer Sagen Der in der Wildschönau als Wurzl- schneider wirkende Sepp Stöckl, geboren in Westendorf, brachte im Eigenverlag das Büchlein »90 Wildschönauer Sagen« (in deutsch, englisch und holländisch) heraus. Gesamtherstellung: Druckhaus Wörgl, Alfred Burgstaller. Es enthält be- kannte und auch bisher »verschollene« Sagen, die von Stöckl neu zum Leben er- weckt, geschrieben und gezeichnet wur- den. Hier zwei Sagen mit den dazugehöri- gen Zeichnungen (Tusche in Holzschnitt- manier). Die Erschaffung der Wildschönau Die Engel erhielten den Auftrag, die Felsenburg Tirol zu gestalten, aber ein kleines Hochtal südlich des Inn hatten sie vergessen. Der die Arbeit kontrollierende Petrus berichtete Gottvater davon, doch dieser meinte, die müden Engel hätten Ruhe verdient, er und Petrus sollten es gutmachen. St. Petrus mußte für Erde und das le- benspendende Wasser Sorge tragen, Gottvater brachte alles Lebende, Pflan- zen und Tiere. Mit ihrer Arbeit zufrieden, nannten sie das Tal Bitschenau. ein Die »herrischen« Witschnauer Durch die Lage des Hochtals, abseits der dichtbesiedelten Täler und den 1IE*H&&*ISCJ4ENS WITfCUN*UERI M (iuesinw) ------------- SEIN NIT KINDER-ODER WE1BULEVr,c'IAVERj UNI HEIUUf'S „HERR,«HE" WIrwW.jufRJ schlechten Wegen in die Wildschönau, blieben die Talbewohner unter sich, wuß- ten herzlich wenig von der übrigen Welt und wollten auch nicht gestört werden. Es wird gesagt, daß sie oft glaubten, die letz- ten guten Menschen, die fleißigsten Leute und die frömmsten Katholiken zu sein. Sie liebten ihr Tal und nahmen jede Not auf sich und suchten kaum Anschluß mit Auswärtigen. Deshalb wurden sie von al- len rundum Wohnenden, die eingebilde- ten, im Dialekt »herrischen Wildschönau- er« genannt. Verfasser: Josef Stöckl, Niederau—Wildschönau IUIuIIuuIII.IuII.uu...,u...uui..,u.u,, Iii Energie verwenden - E nicht E verschwenden IIIIuhIuI.IuuuIuIIuu..u.uuuuu.u..Iflui
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