Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 6. Juni 1981 Kitzbüheler Anzeiger Seite 43 Heuselbstentzündung führt nach wie vor zu großen Brandschäden Aus der Statistik über das Jahr 1980 der Tiroler Landesstelle für Brandverhütung ist zu entnehmen, daß auch in diesem Jahr eine Reihe von Bränden durch Heu- selbstentzündung entstanden ist, bei de- nen ein Schaden von mehr als 8 Millionen Schilling verursacht wurde. Wenn auch im Vergleich zum Jahr 1979 ein Schadensrückgang von ca. 30 °lo durch diese Brandursachen zu verzeich- nen ist, ist es notwendig, weiterhin sich der Einlagerung der Futterstöcke, was die Temperaturüberwachung betrifft, gewis- senhaft anzunehmen. Die Ernteerträge an Futtermitteln sind in den letzten Jahren stark angestiegen. Dies ist nicht zuletzt auf die Verwendung von Kunstdünger zurückzuführen. Der Gehalt an verdaulichem Eiweiß steigt durch gezielte Düngungstechnik merklich an, desgleichen auch der Anteil von Vita- minen und katalytisch wirksamen Spuren- elementen. Durch gleichzeitige Auswir- kung hochwertiger Ernte- und Einlage- rungsmethoden erfuhr das Risiko der bio- logischen Selbsterhitzung bis zum akuten Brandfall eine beachtliche Steigerung. Be- reits geringe Mengen ungenügend ge- trockneter Futtermittel, wie Heu, Grum- met, Klee und dgl. können zur Selbster- hitzung neigen. Dies ist besonders in gro- ßen Stöcken, wo eine Wärmeableitung nur schwer erfolgen kann, leicht möglich. Um die Vorgänge überwachen zu kön- nen, ist eine regelmäßige Temperaturmes- sung mittels Heusonde notwendig. Tem- peraturen bis 45° Celsius sind ungefähr- lich. Wird jedoch ein Ansteigen bis 60° Celsius angezeigt, so ist dies bedenklich. Steigt die Temperatur über 70° Celsius, so besteht akute Brandgefahr. In diesem Fal- le ist sofort die Feuerwehr zu verständi- gen. Diese hat nun die Aufgabe, die Brandgefahr durch Einsatz eines Heu- wehrgerätes zu bannen. Heuwehrgeräte sind bei allen Stützpunktfeuerwehren Ti- rols stationiert, sodaß innerhalb kürzester Zeit ein wirkungsvoller Einsatz erfolgen kann. Um einerseits Heustockbrände zu ver- hüten und andererseits Heuwehrgeräte rechtzeitig einsetzen zu können, weist die Tiroler Landesstelle für Brandverhütung daraufhin, daß der Landwirt verpflichtet ist, die Temperatur seiner Futtervorräte mittels Heusonde ständig zu überprüfen. Der Vermeidung von solchen Bränden und der gesetzlichen Forderung nach der Temperaturüberwachung von Futter- stöcken kann am einfachsten nachgekom- men werden, wenn auf jedem Bauernhof eine Heusonde vorhanden ist. Die Tiroler Landesstelle für Brandver- hütung führt auch im Jahre 1981 wieder- um eine Heusondenaktion durch, bei der bei Ankauf einer sogenannten »Mayr- Sonde« (Kosten ca. 5 1900.—) eine Sub- vention in der Höhe von 5 50.— gewährt wird. Diese Aktion läuft von Mai bis 31. Juli 1981. Nähere Auskünfte erteilt die Tiroler Landesstelle für Brandverhütung, Wilhelm-Greil-Straße 12, 6020 Inns- bruck, Telefon 213 73. (LPD Dr. Heinz Wieser) Innsbruck: Ausstellung »Wohnqualität - Meisterarbeiten der Tiroler Tischler« Das Wirtschaftsförderungsinstitut und die Landesinnung der Tischler der Tiroler Handelskammer veranstalten bis 8. Juni 1981 im Ausstellungssaal der Tiroler Han- delskammer in Innsbruck, Meinhardstra- ße 14, die Sonderschau »Wohnqualität - Meisterarbeiten der Tiroler Tischler«. Holz ist seit jeher einer der vielseitigen Rohstoffe unserer Erde. Unentbehrlich seit Beginn der Menschheitsgeschichte, ist das Naturprodukt Holz auch aus unserer hochtechnisierten Gegenwart nicht weg- zudenken. Die Techniken und Technolo- gien haben sich gewandelt; Holz ist nicht mehr nur Material für Balken und Bret- Fremdenverkehr nur als Wahlschlager und Lippenbekenntnis, darum ist es dem Bürgermeister der Gemeinde Kössen, Fritz Astl, und dem Obmann des Frem- denverkehrsverbandes Kössen, Ing. Sig- mund Hanser, nie gegangen. Beide erfahrene Funktionäre am kom- munalen Sektor, sannen nach einer Mög- lichkeit, die zwei tragenden Institutionen von Kössen, nämlich Gemeinde und Fremdenverkehrsverband noch intensiver auf eine gemeinsame Basis zu bringen. Funktionierte bisher der Informations- fluß zwischen Bürgermeister und Frem- denverkehrsverbandsobmann anstands- los, auch im Bereich der Administration zwischen den Angestellten, so mußte häu- fig im Umfeld der Funktionäre Fehlinfor- mation und nicht selten dadurch auch mangelndes Interesse für wichtige Belange im Bereich Fremdenverkehr festgestellt werden. Der Fremdenverkehrsverband hat das Gesamtproblem »Gast« zu bewältigen, angefangen von der Werbung, bis zur An- reise, Verteilung, Betreuung und vieles mehr. Die Gemeinde ist zuständig für infra- strukturelle Einrichtungen, die überhaupt Voraussetzung sind, um Gäste für einen Aufenthalt zu interessieren. Nicht minder sind die Arbeiten im gemeindlichen Auf- gabenkreis, vom sozialen bis zum wirt- schaftlichen Bereich, über Kultur, Bil- dung und eine Menge mehr. ter, Masten und Pfosten, sondern auch Ausgangsstoff für die verschiedensten Produkte. Die Beherrschung des Materials Holz, seine meisterliche und individuelle Verar- beitung und Formgebung werden im Rah- men dieser Ausstellung in vielfältiger Weise präsentiert. Gerade im Land Tirol stellen die heimi- schen Tischlerbetriebe seit Jahren unter Beweis, daß sie es hervorragend verste- hen, eine Verbindung zwischen »Umwelt und Wohnen« herzustellen. Erzeugnisse des Tiroler Tischlerhandwerks sind im ge- samten Alpenraum ein Beispiel für zeitge- mäße und landschaftsgerechte Wohnqua- lität. Die Tiroler Tischlerinnung hat die besten Meisterstücke der letzten vier Prü- fungsjahre ausgewählt und - ergänzt durch gleichfalls von Tischlerhand stam- menden Wandplastiken, Holzreliefs etc. - in ansprechender Weise zur Schau ge- stellt. Eine Tonbildschau zeigt die Möglich- keiten der Einbindung von Einzelstücken und unterschiedlichen Wohnbereichen. Tiroler Tischler haben eine gediegene Ausbildung. Die rund 30 zur Schau ge- stellten Meisterstücke sind ein deutlicher Beweis dafür. LPD Dr. Heinz Wieser Anliegen beider Institutionen aber muß es sein, bei den Aufgaben den idealen Mittelweg zu finden, um dem anderen Hilfe und Zusammenarbeit anbieten zu können. Gemeinde und Fremdenverkehrsver- band ähneln in ihren Problemen, das Ausmaß ihrer Leistungen ist beiderseits vom Budget erheblich eingeschränkt, er- folgsmehrend wirkt sich eine gegenseitige Abstimmung der Zusammenarbeit aus. Durch das Tiroler Landesfremdenver- kehrsgesetz wurde ein Hauptwirtschafts- zweig des Landes aus der Gemeindekom- petenz genommen, von einer Aufgabe entlastet, einfach weil sich mitunter Ge- meindeangelegenheiten und Fremdenver- kehrsprobleme sehr schwer und nicht im- mer und überall vereinen lassen. Dennoch, ohne gegenseitigem Ver- ständnis wird das Agieren des Gemeinde- rates und des Fremdenverkehrsverbandes sicherlich in manchen Bereichen erheblich eingeengt. Aus diesen Überlegungen heraus ist der Entschluß gereift, Gemeinderat und Fremdenverkehrsverbandsausschuß zu ei- ner gemeinsamen Sitzung einzuberufen. Von vorneherein wurden von dieser Zu- sammenkunft keine bedeutenden Be- schlüsse erwartet. Das Gespräch sollte vielmehr der Information dienen, Rich- tungen und Schwerpunkte aufzeigen, was es gemeinsam zu tun gibt. Neue Wege in der Kommunal- und Fremden- verkehrspolitik im
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