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Samstag, 6. Juni 1981 Kitzbüheler Anzeiger Seite 45 sollte nicht länger als drei Jahre zurücklie- gen. Die Zuerkennung der Preise erfolgt - unter Ausschluß des Rechtsweges - durch das Kuratorium auf Grund von ein- geholten Fachgutachten. Nach Möglich- keit sollte mindestens einer der Preise ei- ner pastoralen Publikation zukommen. Die Verteilung der Preise erfolgt durch den Protektor. Die Namen der Preisträger werden publiziert. Nähere Auskünfte er- teilt Dr. Spatzenegger, der Geschäftsfüh- rer des Studienfonds, Salzburg, Kapitel- platz 2, Tel. 425 91/50. (LPD: Dr. Heinz Wieser) Als Delegierte für Tirol waren 17 Per- sonen anwesend. Aus dem Bezirk Kitzbü- hel Gem.-Rat Pircher, Fieberbrunn, (Gem.-Rat Pren, Westendorf und Peter Obernauer, Kitzbühel. Der Forderungskatalog für die 80er Jahre den der Freie Wirtschaftsverband an die Regierung stellte, umfaßte unter anderem folgende Punkte: Das Bild der österreichischen Wirt- schaft wird von Klein- und Mittelbetrie- ben dominiert, deshalb hat das Gewerbe einen ganz besonderen Stellenwert in der österreichischen Volkswirtschaft, es gibt insgesamt 60.000 davon, das nächste sind die Handelsbetriebe mit 43.000 und der Fremdenverkehr mit 23.000 Betrieben. Für die Gewerbebetriebe wurden gefor- dert: Im steuerlichen Bereich muß die Mög- lichkeit der Eigenkapitalbildung verbes- sert werden. Die Gewerbesteuer soll bis zu einem Gewerbeertrag von 5 12.000.— wegfallen. Steuerliche Freibeträge müssen valorisiert werden. Klein- und Mittelbe- triebe sind durch eine Reform des Insol- venzrechtes gegen die Folgen von Großin- solvenzen zu sichern. Für den Handel wurde gefordert: Abbau der amtlichen Preisregelungen bei sozial kalkulierten Waren. Gesetzliche Regelung, daß Großabholmärkte Waren nur mehr branchenspezifisch an Wieder- verkaufskunden abgeben dürfen. Laden- schluß - es soll mehr Rücksicht auf die Erfordernisse des Fremdenverkehrs ge- nommen werden. Der Fachhandel soll ge- gen branchenfremdes Eindringen ge- schützt werden. Die Möglichkeit von Be- triebsmittelfinanzierungen soll verbessert werden. Für den Fremdenverkehr wurde gefor- dert: Bundesförderungen sollen für Qualität und nicht mehr für Quantität gegeben werden. Schlechtwetteranlagen sollen be- sonders gefördert werden. Mehr Werbung für Österreich durch die Außenstellen. Broschüre für Behinderte »Fingerzeige« ist der Titel einer soeben erschienene Broschüre, die das Sozialmini- sterium herausgegeben hat. Das über- sichtlich gegliederte Handbuch bietet eine informative Zusammenfassung aller Hil- fen, die behinderten Menschen in allen Lebensbereichen gewährt werden. Nicht nur die Betroffenen selbst und deren Angehörige sollen damit angespro- chen werden, sondern auch Betriebsräte und Arbeitgeber. Die Broschüre kann ko- stenlos über die Sozialberatung des Lan- desinvalidenamtes für Tirol, Innsbruck, Herzog-Friedrich-Straße 3, Tel. 05222/ 27845, bezogen werden. Neue Regelung der Schulferien. Durch Erschließung neuer Märkte soll die extre- me Abhängigkeit von der BRD reduziert werden. Für den Verkehr wurde gefordert: Eine stärkere Beteiligung der europäi- schen Länder am Ausbau unseres Transit- straßennetzes. Allgemeine Forderungen des Freien Wirtschaftsbundes sind: Eine baldige Ab- senkung der hohen Soll-Zinssätze die die gesamte Wirtschaft belasten. Abschaf- fung der Kreditbesteuerungen. Eine All- gemeine Steuerreform die eine Vereinfa- chung der Steuererklärungen bringt und an den Index gekoppelt ist. Vereinfa- chung der Abwicklung bei Kreditbeschaf- fung z. B. Bürgeskredite usw. Eine Ableh- nung der Forderung des Finanzministers über die teilweise Abschaffung der vorzei- tigen Gunsten einer Individiialbesteue- rung der Ehegatten. Wiedereinführung der Pauschalierung für kleine Betriebe. Abschaffung der jetzigen Form der Ge- werbesteuer. Einführung eines gesell- schaftsformunabhängigen Unterneh- menslohnes. Vereinfachung des Lohnab- rechnungsverfahrens. Einführung einer Unternehmenssteuer, diese würde aber ei- ne Eliminierung der Körperschafts-, Gewerbe- und Vermögenssteuer bedeu- ten, also eine wesentliche Vereinfachung der Steuererklärung. Soziale Sicherheit für Unternehmer. Der Unternehmer soll das Recht auf ein Gehalt unabhängig von seiner Betriebsform haben, sowie das Recht auf gleiche Pensionsgrundlage wie ein Arbeitnehmer. Einen Krankenschein für alle Selbständigen. Einführung eines Wochengeldes und Karenzurlaub für Un- ternehmerinnen. Referat von Bundeskanzler Dr. Kreisky Herr Bundeskanzler Kreisky meinte, daß in den letzten Jahren die Staatsschuld erheblich größer wurde, sich diese Schuld aber noch in erträglichen Grenzen halte, im Vergleich zu den anderen westlichen Ländern, von denen nur die Schweiz ein besseres pro Kopf Verhältnis zum Brutto- Nationalprodukt habe. Die Schulden wurden gemacht, um Österreich an den Standard der anderen europäischen Staa- ten heranzuführen, was von der Infra- struktur, der Wirtschaftsleitung und der Sozialleitung her auch gelungen ist. Oster- reich ist europareif. Daß jetzt der Zeit- punkt für das Sparen gekommen ist, daß Umverteilen den Wohlstand nicht ge- währleistet sondern nur eine vernünftige Arbeits- und Wirtschaftspolitik. Die ho- hen Zinsen zu senken sind das größte Pro- blem, da die hohe Zinspolitik, die in Amerika betrieben wird, uns aufgezwun- gen wird. Österreich versucht mit den Öl- ländern ein möglichst gutes Verhältnis aufzubauen und hat es ja bereits um den Ölbedarf abzudecken und möglichst viele Gegengeschäfte mit den Ölländern zu täti- gen. Daher seine vielen Reisen in den Na- hen Osten. Die großen Pleiten der letzten Zeit sind leider eine Zeit- und Rezessions- erscheinung, wie sich in allen westlichen Ländern momentan dieses Problem ver- stärkt. Die Sozialisten denken nicht im ent- ferntesten daran, Betriebe zu verstaatli- chen oder unter staatlicher Kontrolle zu bringen. Die Einzigen, die momentan in eine starke Abhängigkeit bei Ihren Ban- ken geraten, sind viele Bauern, da ihre Be- triebe sehr überschuldet sind. Referat Dallinger (Sozialminister) Seine Forderungen nach einer 35- Stunden-Woche und einer 5. Urlaubswo- che wird er vorläufig zurückstellen. Er meinte aber, daß sich in der Industrie eine Revolution in der Datenverarbeitung und in der Mechanisierung ergeben wird und daß dadurch viele Arbeitsplätze verloren gehen, die er durch seine Forderungen wieder ausgleichen möchte. Referat Salcher (Finanzminister) Vorrangiges Bestreben den Zinssatz un- ter 10 Wo zu drücken. Das Handelsbilanz- defizit zu senken mit Hilfe von mehr Ex- port und noch bessere Ankurbelung des Fremdenverkehrs. Die Forschung und Entwicklung für technisch hochstehende Produkte zu för- dern - es werden 2,5 Miliarden an Zu- schüssen verteilt. Für Zinsstützaktionen werden 1981 4,8 Milliarden vergeben. Klein- und Mittelbe- triebe sollen zusätzlich gefördert werden. Ein Insolventenfond soll in Schwierigkei- ten geratenen Kleinbetriebn helfen, die durch große Insolvenzen in Bedrängnis kommen. Dem Fremdenverkehr sollen zusätzli- che Mittel zur Qualitätsverbesserung zur Verfügung gestellt werden. Steuererhöhungen wird es vorläufig keine geben, aber auch keifte Steuersen- kungen. Feuernotruf Tel. 122 Rettung (Rotes Kreuz) Tel. 144 Notruf Gendannerie Tel. 133 Bundestagung des Freien Wirtschaftsverbandes in Wien vom 25. bis 26. 4, 1981
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