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Seite 12 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 20. Juni 1981 Erwin Müller. Altbürgermeister Erwin Müller ein 80er Am 15. Juni 1981 vollendete Regie- rungsrat Erwin Müller, Bürgermeister der Stadt Kitzbühel von 1938 bis 1945, in sei- nem Heim in Innsbruck, Kravoglstraße 4, sein 80. Lebensjahr. Wir gratulieren! Erwin Müller entstammt einem alten Innsbrucker Geschlecht. Sein Vater, Kas- sian Müller, war Schlossermeister in Pradl und seine Mutter, Julie, geb. Hasl- wanter, war eine Frächterstochter aus Seefeld. Unser Jubilar diente nach seiner Matu- ra im Jahre 1920 im Stadtmagistrat Inns- bruck unter den Bürgermeistern Wilhelm Greil, Dr. Eder und Dr. Fischer. Mit 1. Jänner 1938 wurde er zum Rechnungsrat befördert und dann zum kommissari- schen Bürgermeister der damals noch selbständigen Gemeinde Hötting e-nannt. Mit 22. Oktober 1938 - der damalige Bürgermeister von Kitzbühel, Kommer- zialrat Josef Herold, lag schwer krank im Sanatorium in Innsbruck - wurde Erwin Müller provisorisch auch zum Bürgermei- ster von Kitzbühel bestellt, führte aber die Amtsgeschäfte von Hötting bis zu: Einge- meindung in die Landeshauptstadt Inns- bruck weiter. Nach dem Tode vor, Josef Herold am 4. November 1938 wurde Er- win Müller zum Amtsbürgermeister von Kitzbühel bestellt, leitete unsere Stadt vorerst kommissarisch und nach einem Jahr erhielt er das Bestellungsdekret. Die vormals getrennten Gemeinden Kitzbü- hel-Stadt und Kitzbühel-Land wurden be- reits mit 1. Jänner 1938 zusammengelegt. Erwin Müller erwarb für die Stadt Kitz- )ühei den Schwarzsee, die obere Streif- Llm, das Kolpinghaus, erbaute den Schlachthof und kaufte den Grund für den heutigen städtischen Bauhof. Die obere Streif wurde nicht direkt we- gen der Skiabfahrten erworben, sondern zur Errichtung eines Golfplatzes. Damals standen drei Golfplatzprojekte auf dem Programm. Das Projekt des Ehrenbür- gers Dr. Julius Bueb auf der Streiteggaim, das Heroldprojekt auf der Liegenschaft Seebichln und nun auch das Streif- almprojekt; verwirklicht konnte aber kei- nes werden. Die Aufstockung der Hahnenkamm- bahn-Aktien von 33 auf 51 Prozent erfol- ge über ein Darlehen der Tiroler Landes- regierung. Da dieses aber nicht zurückbe- zahlt werden konnte, gingen diese Aktien in den Besitz des Landes über. Bürgermei- ster Müller erwirkte sich aber ein Vor- kaufsrecht, das heut noch Rechtskraft be- sitzt; ebenfalls ein Vorkaufsrecht für die Wohnungen der Südtiroler Siedlung, die an die »Neue Heimat« verkauft werden mußten. Erwin Müller hat in Kitzbühel auch die städtische Müllabfuhr eingeführt und setzte die Maßnahmen für die Verbauung des Ehrenbaches. Er verbesserte die Was- serversorgung auf dem Hahnenkamm (Brunnalmquelle) und errichtete den Wirtschaftsweg von der Bergstation der Hahnenkammbahn zum Hotel »Hoch- brunn«. Auf dem Gebiet der Stromver- sorgung wude unter Erwin Müller von der TIWAG eine Überlandleitung von St. Jo- hann nach Kitzbühel gebaut und ein Transformator bei der vormaligen Stadt- Das »Art-Farmer-Quintett« wird auf seiner Österreich-Tournee auch ein Gast- spiel in Kitzbühel geben. Besonderes An- liegen dieser Gruppe ist es, den Jazz wie- der populär zu machen. Das Quintett be- steht aus Art Farmer, Flügelhorn; am 21. August 1928 in Council Bluffs, Iowa, als Sohn ei- ner sehr musikalischen Familie geboren. Er begann seine Karriere mit 16 Jahren. Farmer spielt damals mit Horace Hender- son, Floyd Ray und Johnny Otis zusam- men. 1950 produzierte er seine erste Platten- aufnahme mit einer Jazz-Gruppe, dem Wardell-Grey-Quintett. Im November 1959 gründete er ein Sextett, das unter dem Namen »Jazztett« bekannt wurde. Diese Gruppe löste sich dann 1962 auf. 1968 kam Farmer nach Wien, um beim Österreichischen Rundfunk als Solist zu arbeiten. Während dieser Zeit bestritt er Konzerte im Radio, Fernsehen und Jazz- Clubs. 1977 gab er diese Arbeit auf und gibt seither Konzerte in den Vereinigten Staaten und Europa, verbunden mit einer jährlichen Tournee durch Japan. Fritz Pauer, Piano; geboren am 14. 10. säge errichtet. Er baute auch die Traun- steiner Straße aus, sowie den Sonnenhof- weg, der einstmals den Namen »Franzo- senstraße« führte. Unser Jubilar, der sich bester Gesund- heit erfreut und kürzlich wieder in Kitzbü- ei weilte, sorgte auch für die »Schutzver- ordnung am Schwarzsee« im Umkreis von 500 Metern und auch dafür, daß schon 1941 die Moorlandschaft am nörd- lichen Schwarzseeufer unter Naturschutz gestellt wurde. Leider wurde diese Maß- nahme nicht im Denkmalbuch der Be- zirkshauptmannschaft Kitzbühel einge- tragen. Als der damalige Reichsstatthalter das Kolpinghaus beschlagnahmte, drohte für die Vereine (Arbeiter-, Gesellen- und Mei- sterverein) eine ungute Situation. Da ent- schloß sich Müller zum Kauf, wobei ihm der damalige Obmann der Raiffeisen-Be- zirkskasse Kitzbühel Josef Bauer (Ob- mann des Vorstandes bis 1946) mit 20.000 Reichsmark unter die Arme griff. Unter Bürgermeister Johann Hechenberger (von 1945-1946) ging das Kolpinghaus schen- kungsweise an die genannten Vereine zu- rück. - Sein joviales Wesen, die Ernsthaftig- keit, mit der er seine Aufgaben erfüllte, seine Aufgeschlossenheit allen Problemen der Stadt Kitzbühel gegenüber und nicht zuletzt sein menschliches Verständnis, das er auch dem einfachsten Bürger entgegen- brachte, bewahrten ihm bis heute die Wertschätzung der Kitzbüheler, die ihn kannten. Der Jugend bringen wir Erwin Müller zu einem 80er in Erinnerung. 1943 in Wien. Er kam mit 18 Jahren zu Fatty George. Pauer gab bereits viele Konzerte und Clubgastspiele mit Oskar Art Farmer 24. Juni 1981 - »Art-Farmer.Quintett« in Kitzbühel
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