Kitzbüheler Anzeiger

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Fachlehrer Ing. Georg Ritzer bei einem seiner interessanten Ausführungen uber den Lungau. Samstag, 27. Juni 198 1 Kitzbüheler Anzeiger Seite 17 Ortsbäuerinnen aus dem Bezirk Kitzbühel eroberten die Herzen der Lungauer Bäuerinnen Eine nicht alltägliche, aber sehr gelun- gene Lehrfahrt führten die Ortsbäuerin- nen aus dem Bezirk Kitzbühel unter Füh- rung der Bezirksbäuerin Frau Hechenber- ger und Bezirkssekretär Ing. Wörgötter sowie der Beraterin Frl. Eher durch. Bei herrlichstem Reisewetter ging die Fahrt Ende Mai in den salzburgischen Lungau, von dem wir vor der Lehrfahrt wenig wußten und daher alle Eindrücke vorur- teilslos aufnahmen. Auf der Hinfahrt folgten wir der Tauernautobahn, die im hinteren Flachautal auf 1300 m Seehöhe, also 1200 m unter den Gipfeln der Rad- stätter Tauern durch einen 7 km langen Tunnel den Lungau erschließt. Beim »Schilcherwirt« in Unternberg wurden wir vom gebürtigen Tiroler Fachl. Ing. Ritzer empfangen, der das Lungauer Programm gut vorbereitete und uns am 1. Tag begleitete. Herr Kammerrat Alois Santner hieß uns im Namen der Landwirt- schaftskammer willkommen und skizzier- te in launigen Worten die Besonderheiten und Eigenheiten des höchstgelegenen Ver- waltungsbezirkes in Europa (alle 15 Ge- meinden des Bezirkes liegen zwischen 1050 und 1250 m Seehöhe). Sodann ging die Fahrt nach Mariapfarr zum »Suppan- hof« der Familie Prodinger, den wir mit Begeisterung und Bewunderung besichtig- ten. Auf Schritt und Tritt begegneten wir einer uralten bäuerlichen Kultur, die sich in diesem Bauernhof äußerst harmonisch mit der Technik der Neuzeit verträgt. Die- se Fülle von alten volkskulturellen Ein- richtungen, insbesondere Bauernkästen und Truhen, wird in privaten Bauernhö- fen nur mehr selten anzutreffen sein. Nach einer kurzen Kaffeejause und der Besichtigung eines gewerblichen Fami- lienbetriebes, der aus Schafwolle vor- nehmlich Walkjanker herstellt, fuhren wir nach St. Michael zum »Wastlwirt«, wo wir alle in modernen Zimmern gut un- tergebracht wurden. Während des Abendessens stellten sich aus allen Tälern und Gemeinden des Lun- gaues die Ortsbäuerinnen und Kammer- funktionärinnen ein und gesellten sich in ungezwungener Weise mitten unter uns. Der neugewählten Bezirksbäuerin, Frau Kocher aus St. Andrä im Lungau, ge- bührt unser Dank für die diesbezügliche Organisation. Der Obmann der Bezirks- landwirtschaftskammer Tamsweg, Ök.-Rat Franz Sampl, hieß uns im Lun- gau recht herzlich willkommen und be- tonte die Probleme der Lungauer Berg- bauern, deren wichtigste und oft einzige Nebenerwerbsmöglichkeit der Fremden- verkehr darstellt. Wie Obmann Sampl er- klärte, sei man im Lungauer Fremdenver- kehr gegenüber den renomierten Tiroler Gebieten ein Entwicklungsland und hät- te von den Tirolern viel zu lernen. In sei- ner Antwortrede wies Ing. Wörgötter auch auf allfällige Gefahren und ungün- stige Nebenwirkungen einer allzu stür- misch entwickelten Fremdenverkehrsre- gion hin und betonte andererseits die auf- fallend einheitliche Baukultur, die harmo- nische Flächenwidmung und das lebendi- ge Volkstum im Gastbezirk. Die Fam. Zaller aus St. Michael um- rahmte mit ihrer Hausmusik den bunten Abend und es dauerte nicht lange, bis man Lungauer Bäuerinnen mit Tiroler Bäuerinnen tanzen sah. Der Meinungsaus- tausch von Bäuerin zu Bäuerin war anre- gend und verbindlich. Die Tamsweger Bergbäuerin Cilli Pich- ler - eine Lungauer Mundartdichterin - trug Besinnliches und Heiteres aus der bäuerlichen Berufswelt vor. Sie widmete uns anläßlich unseres Besuches nachste- hendes Gedicht. Einen Höhepunkt des ge- selligen Beisammenseins stellte die An- sprache und der Dank unserer Bezirks- und Landesbäuerin, Frau Ök.-Rat Anna Hechenberger dar, die ihrerseits auch noch ein Mundartgedicht über den Beruf einer Bäuerin vom Brixentaler Heimat- dichter Herbert Jordan zum besten gab. Um Mitternacht verabschiedeten wir uns von den Lungauer Berufskolleginnen, freuten uns über die neuen Bekanntschaf- ten und luden zu einem Gegenbesuch ein. Am 2. Exkursionstag wallfahrten wir von Tamsweg aus nach St. Leonhard. Die Leonhardskirche stellt ein österreichi- sches gotisches Juwel mit weltberühmten Glasfenstern aus dem 15. Jahrhundert dar. Die dort tätige Mesnerin, Frau Resch, verstand es ausgezeichnet, mit na- türlicher Frömmigkeit und viel Kunstver- ständnis diese Wehrkirche ins rechte Licht zu rücken. Nach einem kurzen Besuch im Schloß Mauterndorf mit einer Stärkung fuhren wir auf der alten Römerroute über den Radstätter Tauern heimwärts. Wir wollen all jenen danken, die für das Gelingen dieser Lehrfahrt, besonders auch für den netten Unterhaltungsabend, Sorge getragen haben. Eine Teilnehmerin Heimatbühne Kitzbühel »Hochsaison im Gästezimmer« Die Heimatbühne Kitzbühel im Kol- pingsaal bringt das Stück »Hochsaison im Gästezimmer«, eine turbulente Begeben- heit in der Sommerfrische von Ernst Schlüter zur Aufführung. Spieltage: Samstag, 27. Juni Sonntag, 28. Juni Mittwoch, 1. Juli Beginn jeweils 20.30 Uhr Kartenvorverkauf im Büro des Frem- denverkehrsverbandes Kitzbühel; Abend- kasse ab 19.30 Uhr. Gemeinderatssitzung in Kitzbühel am Donnerstag, den 25. Juni 1981, um 18 Uhr im großen Rathaussaal. Tagesordnung: Antrage und Berichte von Bürgermei- ster LA Hans Brettauer Finanzreferat von Stadtrat Jakob Lackner Straßenreferat von Gemeinderat Fried- helm Capellari Verkehrsreferat Gemeinderat Ernst Harisch Referat für Jugend und Sport: Vizebür- germeister Dipl.-Vw. Michael Horn Referat Schule und Kindergarten: Stadtrat Peter Brandstätter Referat für Umweltschutz und Orts- blldpflege: Gemeinderat Gert Überall Planungsreferat: Stadtrat Georg Berger
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