Archiv Viewer
Ausgabe im Vollbild öffnen
Zurück zur Übersicht
Seite 12 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 4. Juli 1981 Unter diesem Titel hat sich die Freiheit- liche Gemeindeliste Kitzbühels mit einem Mitteilungsblatt an die Kitzbüheler Bevöl- kerung gewandt und dabei in allgemein polemischer Weise (offensichtlich Profilie- rungsneurose) versucht, Versäumnisse des Gemeinderates auf Personen abzuschie- ben, die sich für die Fußgängerzone be- sonders engagiert haben. Dabei darf ich bei aller Bescheidenheit noch voranstel- len, daß doch die meisten Anträge zu ei- ner echten Verbesserung der Verkehrssi- tuation in den letzten 15 Jahren entweder von mir initiiert oder zumindest start be- einflußt wurden (z.B. Einbahn Vorder- stadt - Dewina, Nachtsperre, Einbahn Im Gries, Skibusverkehrsregelung). Als einziger Verfasser schriftlicher Konzepte zur verkehrstechnischen Ver- wirklichung - und nur zu dieser - der Fußgängerzone ist es daher notwendig Stellung zu nehmen. Der vielfach verwendete Ausdruck »Große Lösung, kleine Lösung« ist nicht zielführend, weil das Ausmaß der Fuß- gängerzone sich aus der notwendigen Re- gelung des ruhenden und fließenden Ver- kehrs ergibt. Ich habe in meinen Konzepten nie einen Zweifel offengelassen, daß zumindest vom Geschäft »Spar« über Maling- /Klostergasse bis zur »Reischkurve« eine Einbahn geschaffen werden muß, um den Verkehr auch bewältigen zu können. Dar- aus ergibt sich, daß die 28 Betriebe in der Bichlstraße (Bürgerinitiative) in die Fuß- gängerzone eingebunden werden konnten und sich das Ausmaß der Fußgängerzone von selbst bestimmte, zumal die Stadtge- meinde im Frühjahr 1974 einen Vorschlag des ehemaligen Stadtpolizeikommandan- ten von Kitzbühel, Fritz Neumayr, das al- te Stadtspital zu schleifen und von der Josef-Pirchl-Straße eine Abzweigung in die Obere Gänsbachgasse (Modell FVV) zu bauen, nicht verwirklichen konnte. Daher ist es notwendig, das Straßenstück »Salvenmoser-Postamt« in die Fußgän- gerzone mit einzubeziehen. Nachdem ich meine Konzepte vorgelegt hatte, hat der Verkehrsausschuß, beste- hend aus Gemeinderäten der Stadt Kitz- bühel - letztlich ohne Hinzuziehung von Gendarmerie und Stadtpolizei - ver- sucht, eigene Konzepte zur Verwirkli- chung einer Fußgängerzone zu erarbeiten, die aber in dem unbrauchbaren Vor- schlag, den Verkehr über die schmale Hinterstadt zur Dewinakreuzung zu lei- ten, endeten. Dadurch ist viel Zeit verstrichen. Trotzdem ist es dann doch noch gelun- gen am 20. März 1981 im Gemeinderat ei- nen positiven Beschluß (Stimmenthal- tung: STR Berger, GR Capellari, GR Ga- steiger) zur Einführung der vorgeschlage- nen Fußgängerzone zu erreichen. Auch der einzige Vertreter der FPÖ im Gemein- derat, Dr. Wendung, stimmte dafür und wies u.a. in der Debatte lediglich auf die zu erwartende Verschlechterung der Le- bensqualität im Bereich um die Fußgän- gerzone hin. Für den »schwarzen 10. Juni« fühle ich mich keinesfalls mitverantwortlich, weil der Gemeinderat der Stadt Kitzbühel be- reits am 8. Juli 1974 (sprich: neunzehn- hundertsiebzigvier) einstimmig (auch Herr Manfred Pischinger anstelle von Herrn GR Pfurtscheller) beschloß, nach Durchführung der angegebenen Straßen- baumaßnahmen (Lebenbergtunnel, kreu- zungsfreie Einfahrten, Unterführung der Bundesbahngeleise, Neutrassierung der Einfahrt in die Franz-Reisch-Str.) die Zwi- schenstücke der bisherigen Bundesstraße von Ecking in die Stadtmitte und vom Haus Dewina (Josef-Pirchl-Straße) bis zum Hotel Jägerwirt als Gemeinde- bzw. Landesstraße zu akzeptieren. Fakten, die nicht wegzudiskutieren sind. Wenn trotzdem Verhandlungen we- gen der Bauwerke im Bereiche der Tan- gente notwendig waren, liegt dies außer- halb des Einflußbereiches der Exekutive. Jedenfalls bin ich der Meinung, daß die positiv geführten Verhandlungen nicht mehr an der Frage der Schneeräumungs- kosten auf den Auf- und Abfahrtsrampen scheitern sollten, wenn man sich die Fuß- gängerzone überhaupt wünscht. Ich selbst sehe in der Fußgängerzone ei- ne Verkehrsfreimachung der gesamten In- nenstadt, wobei man auch eine temporäre Fußgängerzone (nur zu bestimmten Zei- ten, also Sommer- und Wintersaison) ein- führen könnte, um die vielen Sonderwün- sche einzuengen. 5. Juli - Live in Kitzbühel The Boogie-Blues-Band Juke Joint Juke Joint, eine bekannte Musikgruppe aus Graz und Zürich gastiert am Sonntag, den 5. Juli in Kitzbühel. Die Band besteht aus: michi harmo piano helmut keller voc, piano robert beyer bass michi herfert guitar dieter herfert drums adrian vonwiller voc Im übrigen glaube ich nicht, daß der derzeitige Weg, den der Gemeinderat (Ausnahme GR Harisch und GR Rosa) in seiner Sitzung vom 25. Juni 1981 be- schlossen hat, Erleichterungen im erhoff- ten Ausmaß bringt. Lt. Ansicht des Gemeinderates sollte angeblich während des Tages vom Ge- schäft »Spar« bis zum »Praxmair« eine verkehrsarme Zone entstehen und wäh- rend der Nacht die sogenannte Nachtsper- re bleiben. An der Rückseite (Malinggas- se, Klostergasse) soll der Verkehr beidsei- tig fließen. Offensichtlich unterschätzt man das Verkehrsaufkommen und die Be- reitschaft der Verkehrsteilnehmer die Ver- kehrsschilder einzuhalten. Das sogenann- te Nachteinfahrtsverbot (ohne Ketten) sei hier warnend angeführt. Außerdem sei die Frage erlaubt, warum immer wieder verkehrsbehindernd geparkte Fahrzeuge abgeschleppt werden müssen? Auch stellt sich die Frage, ob der enorme Innenstadt- verkehr für alle Bewohner oder nur für ei- nen privilegierten Teil bewältigt werden soll? Ich glaube, der Gemeinderat sollte nicht in Panikstimmung verfallen und in Klein- und Kleinstlösungen einen Ausweg aus der derzeitigen Situation suchen. Schwierigkeiten werden sowieso schon in nächster Zeit auftreten, wenn der Felber- tauernverkehr sich auf der St. Johanner Straße über den Tunnel hinaus staut und die schon mehrfach beantragte Ampel nicht installiert wird, um auch den Tunnel entleeren zu können. Die Bevölkerung erwartet meiner Mei- nung zumindest von der Mehrheitsfrak- tion eine Linie oder den Mut zum Be- kenntnis, daß die Fußgängerzone eine »Seifenblase« war! Das vielseitige Programm enthält sicher für jeden Musikbegeisterten das Richtige - boogie woogie - rock'n roll - rag- time - rhytm & blues - ragee Also nicht vergessen: Ort: Kolpingsaal Kitzbühel Zeit: Sonntag, 5. Juli, 20 Uhr Eintritt: Erwachsene 5 50.— Jugendliche 5 30.— Kartenvorverkauf bei Speck-Mair Kitz- bühel (neben Sporthotel Reisch). Veranstalter: Jugendraum Kitzbühel. Seniorenbund Tiroler Rentner- und Pensionistenbund Ortsgruppe Kitzbühel Wandergruppe aktiv Die Wandergruppe startet am Diens- tag, den 7. Juli, um 12.15 Uhr mit dem Postauto ab Gries (Tiefenbrunner-Ein- fahrt) und fährt bis Hechenmoos. Der Rückweg wird entlang der Kitzbüheler Ache in Richtung Kitzbühel genommen. Führung: Frau Rosa Hofer. Die Seniorenwandergruppe ladet alle wanderfreudigen Kitzbüheler Pensioni- sten zum Mitmachen ein. Hermann Windbrechtinger - Kommandant des Gendarmeriepostens Kitzbühel: Sofortlösung - Kleine Fußgängerzone
< Page 12 | Page 14 >
< Page 12 | Page 14 >