Kitzbüheler Anzeiger

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Rudolf Bodenseer, seit 1947 im Ausschuß bzw. Vorstand des Kitzbüheler Skiklubs, Schriftführer, Starter und Zeitnehmer in unzähligen Veranstaltungen, darunter bei Weltmeisterschaften und olympischen Winterspielen. Heuer allein wendet Bodenseer als Starter bzw. Zeitnehmer bei einem Dutzend Veranstaltungen hunderte von ehren- amtlichen Einsatzstunden auf. Im Bild Bodenseer als Zeitnehmer beim Skirennen aer Stadtmusik. Seite 4 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 11. Juli 1981 Höhe von insgesamt S 1,840.000.— nur S 500.000.— bezahlt hat. Wir waren da- her gezwungen, durch unseren Rechtsver- treter, He-rn Dr. Herwig Grosch, die Kla- ge einzuIringen Dieser für den KSC überaus tragische Umstand bedeutet, daß der echte finanzielle Abgang beim Hah- nenkammrennen 1981 nicht wie von mir eingangs erwähnt S 86.000.—, sondern S 1,426.00O.— beträgt. Wenn wir auch bei einigen dieser Ver- anstaltungen in den letzten 2.5 Jahren Ab- gänge zu verzeichnen hatten, so waren diese betragsmäßig wesentlich geringer und wir konnten dieselben stets zu Lasten unserer Reseven selbst decken, was im heurigen Jahr na:ürlich nicht mehr der Fall war. Erstmals wurden wir in die Lage versetzt, d:e Ausfallshaftung der ARGE- Partner (Stadtgemeinde, Fremdenver- kehrsverband und Bergbahn AG) in An- spruch zu nehmen. Sicherlich nicht mit Freude mu3te der Vorstand unseres Clubs diese Bitte einbringen; aber einen anderen Weg zu beschreiten gab es nicht. Sollte natürlich wider Erwarten im Klageweg von der Firma Life-Werbung die noch ausstehende Summe von 5 1,340.000.— eingebrachl werden können, wird unse- rerseits die in Anspruch genommene Aus- fallshaftung an die 3 ARGE-Partner re- fundiert. Es ist mir in diesem Zusammen- hang ein echtes Bedürfnis, gerade an die- ser Stelle der Stadtgemeinde, dem Frem- denverkehrsverband und der Bergbahn AG für diese Finanzierungshilfe aufrich- tigst zu danken. Meine sehr geeL:ten Damen und Her- ren, liebe CluDmlglieder. Sie werden es im Zusammenhang mit dem eingetretenen Umstand verstehen, daß ich in vielen Ge- neralversammlungen stets vehement eine Reserven- bzw. Rcklagenbildung vertre- ten und verteidigt habe. Dies trotz teilwei- se schärfster Gegenargumente. Das heuri- ge Hahnenkammrennen zeigte es nun lei- der deutlich. Hätte der KSC nicht über die seit 25 Jahren hart angesammelten Rück- lagen verfügt, würde heute noch der über- wiegende Teil der Rechnungen, welche sich im Zusammenhang mit der Großver- anstaltung ergeben haben, unbezahlt auf meinem Schreibtisch liegen. So eine mies- liche Situation war immer schon meine große Befürchtung und deshalb habe ich all die Jahre durch Unterstützung meiner Vorstandskollegen und Vertreter der ARGE-Partner auch entsprechendes Ver- ständnis gefunden. Es ist umso bedauerli- cher, daß gerade in einem Jahr, wo auch die Witterungsverhältnisse vor und wäh- rend der Veranstaltung uns größte Schwierigkeiten bereitet haben, auch noch ein finanzieller Rückschlag eintreten mußte. Dank der Unterstützung der Stadtgemeinde, des Fremdenverkehrsver- bandes und der Bergbahn AG werden wir aber auch diesen finanziellen Abgang ver- kraften müssen und werden uns weiterhin bemühen, diesen Ausfall wieder gut zu machen. Aber es ist sehr selten, daß ein unglück- licher Umstand allein kommt und es ist auch tatsächlich so: die FIS verlangt auf Grund verschiedenster Vorfälle bei den letztjährigen Veranstaltungen neuerliche einschneidende Sicherheitsvorkehrungen und hat erstmals sogar zum Zwecke der Kontrolle eine eigene »Sicherheitskom- mission« beim letzten FIS-Kongreß ins Leben gerufen. Für uns bedeutet dies die Anschaffung und Anbringung umfangrei- cher Sicherheitsnetze an verschiedenen Stellen der Abfahrtsstrecke sowie eine einwandfreie Wasserversorgung auf dem oberen Streckenteil. Die uns auferlegten Maßnahmen müssen zu einem großen Teil bereits für das Hahnenkammrennen 1982 verwirklicht werden, die Restarbeiten können dann noch im Laufe des Jahres 1982 für die Veranstaltung 1983 erfolgen. Am 5. 6. 1981 fand aus diesem Grund ei- ne Sitzung mit den ARGE-Partnern statt und man kam zum übereinstimmenden Ergebnis, daß diese uns vorgeschriebenen Arbeiten verwirklicht werden müssen, da- mit überhaupt die Veranstaltung erhalten werden kann. Ich möchte auch dafür allen beteiligten und verantwortlichen Herren aufrichtigst danken. Trotz all dieser Forderungen der FIS, welche bedeutende finanzielle Mittel ver- schlingen, bieten sich immer wieder neue Orte als Interessenten zur Übernahme von Weltcupveranstaltungen an. Die mit so ei- ner Veranstaltung absolut verbundene Werbewirksamkeit für einen Veranstal- tungsort wird dadurch auch immer deutli- cher und Gott sei Dank von den Verant- wortlichen der 3 genannten Institutionen auch entsprechend anerkannt. So liegt die Entwicklung im alpinen Weltcupzirkus und bekräftigt die Tatsache, daß immer größere finanzielle Anforderungen an den Veranstalter gestellt werden, obwohl die Möglichkeiten zur Steigerung der Gesamt- einnahmen nicht mehr vorhanden sind. Zum Abschluß meines Berichtes gestat- ten Sie mir noch Worte des Dankes und zwar: der Stadtgemeinde und dem Fremden- verkehrsverband Kitzbühel für die all- jährliche Subvention zum Zwecke der Jugendförderung und -betreuung, so- wie die stete Bereitschaft zur Übernah- me der Ausfallshaftung (welche leider heuer, wie berichtet, erstmals teilweise in Anspruch genommen werden muß- te); der Bergbahn AG für die alljährlich unentgeltliche Beförderung aller Akti- ven, Mannschaftsführer, Serviceleute, Presse, Bundesheer, Gendarmerie, Filmteams und aller sonstigen Helfer im Zusammenhang mit der Abwick- lung unserer Großveranstaltung. Gleichzeitig aber auch für die Mitbetei- ligung an der Ausfallshaftung. Mein besonderer Dank gilt dem ORF und Fernsehen, dem vor allem durch das einwandfreie Gelingen der Start- und Zielübertragung beim Abfahrts- lauf besondere Auszeichnung zu- kommt. Durch die Ausstrahlung dieser Veranstaltung in eine Vielzahl von Euro- und Intervisionsländern ist gleichzeitig für unsere Heimatstadt Kitzbühel eine unbezahlbare Werbung verbunden. Danken möchte ich aber auch allen je- nen Hoteliers und Fremdenpensionsin- habern, welche alljährlich bereit sind, Mannschaften und Betreuerteams un- terzubringen. Gerade in diesem Zu- sammenhang ergeht meine Bitte dahin, daß sich noch weitere Hoteliers hiefür zur Verfügung stellen, damit das Pro- blem »Unterbringung« für uns für die Zukunft ein kleineres wird.
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