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Gruß aus Kelchsau, Archivbild um 1900. Seite 4 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 10. Jänner 1981 VEREINIGUNG DER FREMDENVERKEHRSVERBÄNDE 00 k Itz IU h P, I f; Ip a f; a Die »Neunzehn unter einem Hut« in den gemütlichsten Bergen Tirols stellen sich vor Die Vereinigung der Fremdenverkehrs- verbände Kitzbüheler Alpen wurde heuer 25 Jahre alt. Diesem Gebietsverband ge- hören 19 Fremdenverkehrsorte im Bezirk Kitzbühel an. Aus Anlaß des 25jährigen Bestehens stellen wir die Fremdenverkehrs- orte vor. Heute: "(ZIch5au Kelchsau bei Hopfgarten PLZ/Tel.: 6361 —05335/226105 Anzahl der Betten: 450 Sommerangebot: Freibad Tennisanlagen: 2 Reitmöglichkeit Offentliche Bücherei Blasmusikkonzert Tiroler Abend/Volkstumsabend Volkstheater Diavorträge Winterangebot: Skilift- und Bahnanlagen: 4 Gesamtangebot im Skipaß: 60 Anlagen Gepflegte Pisten in km: 20 Anzahl der Skilehrer: 4 Kinderskischule Langlaufloipen in km: 10 Rodelbahn Eislaufplatz Eisschießen Geräumte Winterwanderwege in km: 10 Pferdeschlittenfahrten Tiroler Abend/Volkstumsabend Gleich nach der Bahnunterführung in Hopfgarten, 10 km von der Autobahn- ausfahrt Wörgl-Ost entfernt, steht ein Wegweiser am Straßenrand - »Kelchsau 7 Kilometer«. Sanft ansteigend führt durch ein enges, windungsreiches Tal eine gut ausgebaute Straße nach Kelchsau. Der Ort liegt in ei- nem windgeschützten und nebelfreien Talkessel, umringl von Gipfeln bis 2500 m. Die gute geographische Lage des Ortes (Nord-Südtal) und die ideale Höhenlage von 800 m schaffen die klimatischen Vor- aussetzungen für einen echten, gesund- heitlichen Erholungswert. Nette kleine Einfamilienhäuser, Pensionen in mittlerer Größe, Gasthäuser und schöne alte Bau- ernhöfe bilden in lockerer Anordnung ein Tiroler Dorf, das heimeliges Gefühl und Tradition vermittelt. So steht es im Werbetext des Jahres 1980. Im Jahre 1897 legte Josef Steiner sein Büchlein »Hopfgarten & Hohe Salve«, Verlag des Fremdenverkehrs-Comitees Hopfgarten, vor. Nicht nur die Salve, auch das waldumgürtete Brixental ist ei- nes Besuches wert und das Büchlein sollte einige Anregungen dazu geben. Ob das wirklich der Fall war? Der erste Abschnitt begann so: »Die Gegend von Hopfgarten bis hin- ein in die Gründe des Windau- und Kelchsauthales und nordwestlich bis zum Bergrücken von Itter, der das Brixental wie mit einer Klause abschließt, war in vorgeschichtlicher Zeit ein Seebecken. Die Gewalt des Wassers durchbrach die Klau- se, und die schäumenden Fluten ergoßen sich in den Innfluß. Der humusreiche, bald von riesenhaften Urwaldstämmen bewachsene Boden bevölkerte sich mit sa- genhaftem, urweltlichen Getier. Wenn nicht früher, so doch sicher einige Jahre vor Christi Geburt, als Nordtirol unter rö- mische Herrschaft gekommen war, dürf- ten die ersten Ansiedler in das waldum- gürtete, stille Thal gekommen sein. Was diese urbar gemacht hatten, wurde wahr- scheinlich zur Zeit der Völkerwanderung wieder zerstört. Erst die siegreich vordrin- genden Bajuvaren fanden hier eine blei- bende Stätte, und eifrige Glaubensapostel brachten die erste Kunde vom Christen- thum ins Thal.« Hier ist die Phantasie des Schreibers eindeutig durchgegangen und ist vermut- lich nur die Phantasie am Werk gewesen. Exakt berichten Vinzenz Dablander und Josef Sieberer in der 1962 erschiene- nen Heimatchronik über Namen und Be- siedlung: »Der Name Kelchsau wird urkundlich 1272 als 'Chelisaue' erstmals erwähnt. Er gehört wchl zum althochdeutschen 'quil- han' und bedeutet 'den durch Aufsprin- gen von Quellen durchnäßten Boden'. Die Besiedlung des Tales erfolgte auf jeden Fall einerseits über den Glantersberg, an- dererseits über den Penningberg. Der Almbetrieb geht aller Wahrscheinlichkeit in die vorgeschichtliche Zeit zurück und führte zur Anlage von Niederasten. Aus diesen sind schon verhältnismäßig früh dauernde bäuerliche Betriebe für die Viehzucht geworden.« Die Autoren wei- sen darauf hin, daß die Kelchsauer Meier im ganzen unteren Brixental einst zahlrei- che Grund- und Zehentrechte ausgeübt haben, nicht der viel günstiger gelegene Meierhof n Hopfgarten.
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