Kitzbüheler Anzeiger

Archiv Viewer

Ausgabe im Vollbild öffnen
Zurück zur Übersicht
Seite 6 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 25. Juli 1981 Der vorliegende Bericht für das Wirt- schaftsjahr 1980 steht unter dem Vorzei- chen einer allgemeinen Verschlechterung der Wirtschaftskonjunktur. Die getroffe- nen Aussagen erfolgen somit vor dem Hintergrund einer stark zunehmenden Verteuerung der Energiekosten, sowie ei- nes hohen Zinsniveaus, wobei diese Fakto- ren die gesamte Weltwirtschaftslage, die europäische Wirtschaftslage und damit im besonderen auch die österreichische Wirtschaftssituation nachhaltig beeinflus- sen. Im Hinblick auf die sich schon seit eini- ger Zeit abzeichnende stark abschwächen- de österreichische Wirtschaftskonjunktur kann die Tiroler Wirtschaft auf ein relativ noch zufriedenstellendes Jahr 1980 zu- rückblicken. So betrug das reale Wirt- schaftswachstum in Tirol im abgelaufe- nen Jahr 4,3 Wo und lag damit wiederum über dem gesamtösterreichischen Wachs- tum von 3,6 %. Die einzelnen Wirt- schaftssparten entwickelten sich dabei un- terschiedlich, wobei ein deutlicher Pro- duktionsrückgang in der Bauwirtschaft hervorzuheben ist. Die Entwicklung auf dem Tiroler Ar- beitsmarkt verlief im abgelaufenen Jahr zufriedenstellend. 207.479 unselbständig Erwerbstätige waren im Jahresdurch- schnitt 1980 in Tirol Wirtschaft be- schäftigt. Dies entspricht einer Zunahme gegenüber dem Vorjahr um fast 4000 bzw. 1,9 Wo. Der Beschäftigtenstand der ausländischen Arbeitnehmer veränderte sich nur unwesentlich womit die Beschäf- tigungssteigerung fast ausschließlich ein- heimische Arbeitnehmer betraf. Die Ar- beitslosenrate konnte von 2,2 07o im Jahre 1979 auf 2,0% im Jahre 1980 gesenkt werden. Zum Jahresende 1980 waren 17.093 Lehrlinge in der Tiroler Wirtschaft be- schäftigt. Das bedeutet eine Zunahme von 455 Lehrlingen oder 2,7 Wo. Der vorliegende Bericht beleuchtet ein- gehend die Entwicklung in den einzelnen Wirtschaftszweigen bzw. -abteilungen und stellt fest, daß z.B. die Industrie aber auch der Fremdenverkehr sowie andere Teilbereiche erfreuliche Leistungssteige- rungen verzeichnen konnten und damit gegenüber dem Vorjahr trotz schlechter Ausgangsbedingungen günstige Entwick- lungsverläufe in den meisten Branchen zu verzeichnen waren. Eine ausführliche Gestaltung erfuhr der Abschnitt über die regionale Gliederung und die Darstellung der Wirtschaftsver- hältnisse in den einzelnen Tiroler Bezir- ken. Dabei kann erfreulicherweise ein weiteres Anrücken der als wirtschafts- schwach bezeichneten Bezirke an den Landesdurchschnitt festgestellt werden. Bei einer Betrachtung der Investitions- tätigkeit sowie der Ertragslage kommt der Bericht jedoch zu dem Ergebnis, daß die meisten Wirtschaftsbereiche teilweise starke Ertragseinbußen hinnehmen muß- ten, und die Ertragslage sich vielfach noch laufend vermindert. Dies ist vorwie- gend auf die bereits eingangs erwähnten hohen Kapitalkosten zurückzuführen. Mangelnde Erträge zwingen jedoch in vie- len Fällen zu weiterer Fremdmittelauf- nahme, was wiederum die Risikoanfällig- keit erhöht. Durch das hohe Zinsnivau wird zudem die Investitionstätigkeit stark erschwert. Der vorliegende Wirtschaftsbericht be- faßt sich in einem eigenen Kapitel sehr eingehend mit der Wirtschaftsförderung des Landes und macht die enormen An- strengungen der öffentlichen Hand zur Strukturverbesserung und Belebung der Investitionstätigkeit der gewerblichen Wirtschaft deutlich. So wurden im Be- richtsjahr 1980 im Rahmen von acht vom Land Tirol getragenen bzw. mitgetrage- nen Wirtschaftsförderungsaktionen ca. 99,4 Millionen Schilling an Darlehen bzw. Zinsenzuschüssen udgl. ausgeschüt- Der Lehrkörper der HS II Kitzbühel be- suchte am 25. 5. 1981 geschlossen die Schwerstbehindertenklasse (Schulversuch - 6 Schüler) in St. Johann i.T., die von Dir. Dr. Eva Keller geleitet wird. Die Be- sucher wohnten zwei Unterrichtsstunden bei und nahmen mit den Kindern Kontakt auf. Die Kinder wurden daraufhin in die HS II Kitzbühel eingeladen. 3 Kinder hal- fen im Rahmen des Hauswirtschaftsun- terrichts der 3b/I Kl. beim Kochen mit, die drei anderen wurden von den Knaben der 4/11 Kl. in den Werkunterricht einbe- zogen. Nach einem gemeinsamen Mittag- essen in der Schulküche machten die Mädchen der 4/11 Klasse mit den 6 Kin- dern eine Sing- und Spielstunde. Alle Kin- der wurden zu einem Eis im Seerestaurant Moigg eingeladen. Weitere Einladungen bzw. Begegnun- gen sind für das Schuljahr 1981/82 ge- plant. Schüler sind Partner - »Schau, das arme Kind!« Klasse 3b/I der Hauptschule Il/Kitzbühel besucht Schwerstbehinderte in St. Johann Die Zahl ist kaum faßbar: 450 Millio- nen sind körperlich oder geistig behin- dert. Dies gab die Internationale Arbeits- organisation (ILO) in Genf zum »Interna- tionalen Jahr der Behinderten« bekannt. Das Problem dieses Internationalen Jahres der Behinderten beginnt schon da- mit, daß nach einem Unfall Querschnitt- tet. Im Rahmen der Tiroler Bürgschafts- gemeinschaft übernahm das Land Tirol im letzten Jahr Haftungen für Kredite im Ausmaß von 57,6 Millionen Schilling. Daß die insgesamt pessimistischen Er- wartungen der Wirtschaftsforscher nicht zu unrecht bestehen, zeigt die Tatsache, daß die Insolvenzschuldensumme in Osterreich im abgelaufenen Wirtschafts- jahr um lOWo zugenommen haben und auf die drastische Höhe von 8,3 Milliar- den Schilling angestiegen sind. Dies be- deutet den zweithöchsten Stand der öster- reichischen Insolvenzpassiva nach 1945. Das Bundesland Tirol liegt, gemessen an der Zahl der Gesamtinsolvenzen an der sechsten Stelle in der Bundesländerrei- hung. Die Ergebnisse des ersten Quartals 1981 zeigen noch schlechtere Tendenzen als 1980. So betrug die geschätzte Schul- densumme aus Insolvenzen in Osterreich in diesem Zeitraum bereits sieben Milliar- den Schilling. Der dem Tiroler Landtag zur Beratung und Beschlußfassung vorliegende Wirt- schaftsbericht 1980 weist in einigen vor- ausschauenden Aussagen auf die in der nächsten Zeit zu erwartenden wirtschaftli- chen Verhältnisse hin und stellt eine um- fassende Informations- und Entschei- dungsgrundlage für die politisch verant- wortlichen Vertreter des Tiroler Volkes dar. gelähmte mit Akademikerbildung, arm- amputierte Facharbeiter, Taubstumme, Blinde, Mongoloide, Rauschgift- und Al- koholkranke, Schwachsinnige aller Grade in einen Topf mit der Aufschrift »Behin- derte« geworfen werden. Schicksal, Emp- findung und Bedürfnisse dieser Gruppen gehen aber weit auseinander. Daß man dies alles nicht als eine Ne- bensache abtun soll, war das Ziel der 3b/I-Klasse der Hauptschule Il/Kitzbühel mit ihrem Deutschlehrer Günther Dichat- schek, als sie 14 Tage vor Schulschluß die Schwerstbehinderten-Klasse der Allge- meinen Sonderschule St. Johann/Tirol besuchten. Frau Direktor Dr. Eva Keller demonstrierte mit ihrer Klasse (6 Schüler) alle Probleme, die sich in einer solchen S-Klasse ergeben. Die Schülergruppe sah die Schwerstbehinderten beim Lesen, Schreiben, Rechnen, Zeichnen, Singen und der wichtigen Gymnastik. Daneben gab sich die Schülergruppe mit ihren Part- nern fast zwei Stunden ab. - Am Schluß konnten die Schüler noch mit Frau Direk- tor Dr. Eva Keller über den Schulversuch »Ganztägige Betreuung von Schwerstbe- hinderten« an der St. Johanner Allgemei- nen Sonderschule sprechen. Mit diesem Besuch in St. Johann/Tirol beginnt eine Patenschaft der Klass 3b/I der Hauptschule Il/Kitzbühel über die Schwerstbehinderten der Allgemeinen Sonderschule, die im folgenden Schuljahr noch weiter ausgebaut wird. GD Landesrat Kommerzialrat Christian Huber Wirtschaftsbericht 1980 Zur Lage der Wirtschaft in Tirol, gehalten zur Sitzung des Tiroler Landtages vom 7. Juli 1981 Hauptschule II Kitzbühel Begegnung mit Schwerstbehinderten
< Page 5 | Page 7 >
 
Kontakt
Tel.: +43 (0) 5356 6976
Fax: +43 (0) 5356 6976 22
E-Mail: info@kitzanzeiger.at
Virtuelle Tour
Rundblick - Virtual Reality
Werbung
 
Zurück Aktuelle Gemeinde Archiv Suchen