Kitzbüheler Anzeiger

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Goldener Ehrenring für Gemeinderat Dr. Otto Wendung. Samstag. 1. August 1981 Kitzbüheler Anzeiger Seite 9 beschlossen, Herrn Univ.-Professor Dr. Richard Pittioni den Ehrenring der Stadt Kitzbühel zu verleihen. Herr Univ.-Professor Dr. Richard Fit- tioni hat durch seine archäologischen For- derungen und Ausgrabungen im Raume Kitzbühel und mit seinem Wirken für das Heimatmuseum der Stadt Kitzbühel wert- vollste Dienste geleistet.« Ich danken Ihnen, verehrter Herr Pro- fessor, für alles, was Sie für diese Stadt geleistet haben und bitte Sie, weiterhin unser wissenschaftlicher Berater zu blei- ben. Gemeinderat Dr. Otto Wendung Seit 2 1/2 Jahrzehnten hat sich einer unserer Mitbürger auf dem Gebiete der Landespolitik, der Kommunalpolitik und des Vereinswesens und der Gemein- schaftspflege um unsere Stadt sehr ver- dient gemacht: Unser Gemeinderatskollege und ehe- maliger Abgeordneter zum Tiroler Land- tag, Dr. Otto Wendling. Und in Würdigung seiner Verdienste hat der Gemeinderat am 23. 4. 1981 be- schlossen, ihm den Ehrenring der Stadt Kitzbühel zu verleihen. Dr. Wendung hat bald nach seiner Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft die Arena der Politik betreten und es nimmt bei seinem bekannten Engagement nicht wunder, daß er neben mehreren an- deren hohen Parteifunktionen 25 Jahre lang Bezirksparteiobmann seiner Partei war und nun Bezirks-Ehrenobmann auf Lebenszeit ist. Im Jahre .1957 wurde Dr. Otto Wend- ling in den Tiroler Landtag gewählt und gehörte ihm bis 1975 an. Neben seiner Tä- tigkeit in vielen Ausschüssen, als Mitglied des Obmännerrates, des Finanzausschus- ses und Finanz-Kontrollausschusses, des Rechts- und Gemeindeausschusses und der Interregionalen Landtagskommission Nord/Südtirol, hat Dr. Wendling nach bestem Wissen und Gewissen die Interes- sen der Stadt und deren Bürger vertreten. In Erinnerung an die gemeinsame Land- tagszeit möchte ich ihm gerne dafür dan- ken, daß er mir stets ein loyaler Mitstrei- ter war, wenn es um die Interessen der Stadt Kitzbühel und des Bezirkes ging. Das Land Tirol hat ihn mit der Verlei- hung des Verdienstkreuzes geehrt. Noch bevor Dr. Wendling Kommunal- politiker wurde, hat er die Wohnsiedlun- gen »Klausnerfeld« und »Rennfeld« initi- iert und Dutzenden von Mitbürgern zu ei- ner Heimstätte verholfen. Seit 1968 gehört Dr. Wendling dem Kitzbüheler Gemeinderat an und war die- sem mehrmals in heiklen Dingen ein wert- voller juristischer Berater. 1971 rief er den Planungsausschuß ins Leben, dessen Obmann er bis 1974 war. Mit ihm leistete er umfangreiche Vorar- beit für die Erstellung des erst 1980 von der Landesregierung genehmigten Flä- chenwidmungsplanes. Er war Aufsichtsrat der Kur- und Moorbad Kitzbühel A.G. und ist seit 1976 Aufsichtsrat der Bergbahn-AG Kitzbühel. Das Zusammengehörigkeitsgefühl der Bürger einer Gemeinde wird nicht zuletzt durch ein gut funktionierendes Vereins- wesen gefördert. Doch gäbe es nicht im- mer wieder ein paar wenige, aber fleißige Funktionäre und Idealisten, würde jedes Vereinsleben zum Erliegen kommen. Und leider werden diese Idealisten häufig als »Vereinsmeier« abqualifiziert. Dr. Otto Wendling war und ist ein sol- cher Vereinsidealist. Er ist nicht nur Mitglied und Förderer vieler Vereine, sondern hat diese auch in rechtlichen Vereinsbelangen stets unent- geltlich beraten und vertreten. So war er bald nach Kriegsende Ob- mann beim Wiederaufbau des Kitzbühe- ler Turnvereines und hat die Rückführung des Vereinsvermögens - den Sportplatz in der Langau, der damals noch soge- nanntes Deutsches Eigentum war - zu- stande gebracht. Dies war die Vorausset- zung für den Bau unserer heutigen neuen Sportanlage. Dr. Wendling ist Gründungs- undVor- standsmitglied des »Vereines zum Schutze der Landschaft und der heimischen Wirt- schaft« und er war einer der Aktivisten bei der Verhinderung des geplanten und landschaftszerstörenden Kupferberg- baues im Raume Oberndorf/Reith. Die- sem Verein kommt gerade heute wieder im Kampf gegen die Untertunnelung des Plöckenpasses und der damit verbunde- nen Gefahr einer Verkehrslawine in Nord/Süd-Richtung eine große Bedeu- tung zu. Die wohl größte soziale und gemeinnüt- zige Leistung Dr. Wendlings ist die Grün- dung des Therapiezentrums für körper- und sprachbehinderte Kinder des Bezirkes Kitzbühel. Und daß wir heuer im Jahr der behinderten Menschen in Oberndorf ein Therapiezentrum mit einer geschützten Werkstätte besitzen, ist überwiegend sei- ner Initiative zu danken. Dr. Wendling hat bei der Gründung nicht nur die Bereit- stellung von Räumen seitens der Stadtge- meinde erreicht, sondern sich auch um Therapeutinnen und freiwillige Helferin- nen gekümmert. Durch 9 Jahre hat er oh- ne jegliche Mietenzahlung sein Haus in der Achenpromenade Nr. 4 dem Thera- piezentrum zur Verfügung gestellt, so lan- ge, bis das Oberndorfer Zentrum eröffnet werden konnte. Als »Vater des Therapie- zentrums« hat er die gesamte rechtliche Beratung und alle Verträge unentgeltlich gemacht. Dr. Wendlings Herz schlägt in erster Linie für das Schützenwesen und die Traditions- und Brauchtumspflege. Das zeigt sich äußerlich schon daran, daß er auf seine Kosten vor seinem Haus in der Gänsbachgasse einen Jungschüt- zenbrunnen errichten ließ, der nicht nur zur Verschönerung des Stadtbildes bei- trägt, sondern auch Einheimische und Gäste mit seinem Plätschern erfreut. Schon 1936 war er als 15jähriger bei der Schützengilde Kitzbühel einrolliert und nach dem Kriege maßgeblich beim Er- werb des Geländes des heutigen Bezirks- schießstandes in der Langau beteiligt. Dr. Wendung ist Gründungsmitglied der Schützenkompanie 1959 und seit 1976 Schützenhauptmann. Das Schützenwesen ist für ihn eine sehr ernste Angelegenheit, seine Schüt- zendoktrin zielt ausschließlich auf Tradi- tionspflege und die Erhaltung des Wehr- willens in unserer Jugend. Für ihn haben die Schützen nichts mit Folklore zu tun. Die vielen Ausrückungen der Schützen ze- lebriert er geradezu und seine monatli- chen Schützenbriefe machen einem mili- tärischen Tagesbefehl alle Ehre. Er versteht es meisterhaft, Schützenfe- ste zu organisieren und durchzuführen und uns allen ist noch das große Schüt- zenfest vor 2 Jahren in Erinnerung, bei dem auch der Bürgermeister der Schwe- sternstadt Rueil-Malmaison mit einer gro- ßen Delegation anwesend war, der tief beeindruckt betonte, so was gäbe es in ganz Frankreich nicht. Die damalige Er-
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