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GOLD Helene Englert BRD Haus Oberacher Ludwig Englert BRD Haus Oberacher Patrice Witecki F Pension Hinterseer Joel Witecki F Pension Hinterseer Nicole Daubinger BRD Posthof Haus Hapimag Elisabeth Altenburger A Haus Ritter Elisabeth Zimmermann BRD Haus Unterlader Yves Le Bozec F Hotel Hahnenhof Mario Forstenpointner A Kitzbühel GOLD MIT GRANAT Nanouck Bonardi F Pension Hinterseer Michel Bonardi F Pension Hinterseer Eliane Witecki F Pension Hinterseer Jean Witecki F Pension Hinterseer Doris Henrichs BRD Haus Koller, Knappengasse Klaus Henrichs BRD Haus Koller, Knappengasse Horst Daubinger BRD Posthof, Haus Hapimag Uta Henrichs BRD Haus Koller, Knappengasse Else Großmann BRD Fam. Schreilechner BRONZE U. ÖSTERREICHISCHER WANDERORDEN IN BRONZE: Uta Henrichs BRD Haus Koller, Knappengasse Karin Beiser BRD Pension Kometer Wallfried Beiser BRD Pension Kometer Gerlinde Kordt BRD Haus Dr. Gaber Michael Kordt BRD Haus Dr. Gaber SILBER u. ÖSTERREICHISCHER WANDERORDEN IN SILBER: Luise Staab BRD Fam. Schreilechner Karin Beiser BRD Pension Kometer Wallfried Beiser BRD Pension Kometer Gerlinde Kordt BRD Haus Dr. Gaber Michael Kordt BRD Haus Dr. Gaber GOLD U.ÖSTERREICHISCHER WANDERORDEN IN GOLD: Alexander Staab BRD Fam. Schreilechner Samstag, 29. August 1981 Kitzbüheler Anzeiger Seite 11 Um gleich von vorneherein die Feststel- lung zu treffen: Durch eine Erkrankung eines Mitgliedes mußte das vorgesehene Ensemble Galzio absagen, für das dann dankenswerterweise kurzfristig Herr Mu- melter mit seinen Mannen einsprang. Die Gemeinschaft der Kitzbüheler Musik- freunde hatte dies weder in programmati- scher noch in qualitativer Hinsicht zu be- dauern. Durch einheitliche Ausrichtung des gewählten Programms auf das Zeital- ter des Barock erwies sich der Gesamtein- druck als gesichert. Vergleichen wir das Faure'sche Klavierquartett oder den Brahmsischen Csardassatz vom letzten Konzert mit den Barocksätzen, so stellt sich im Vergleich dieser beiden musikhi- storischen Epochen das Verhältnis dar wie etwa ein heißer Sommertag zur Abendkühle: Nach der aufs Höchste ge- steigerten Sujektivität und Emotion der Spätromantik die Objektivität und Di- stanziertheit der höfischen Musik. Im gut gewählten und abgestimmten Programm konnte also die Sonderstellung der Barockmusik klar aufgezeigt werden, wo sich schon der instrumental unterfan- gene Gesangstil der Renaissance, etwa von den venetianischen Gabrieli's ausge- hend, in die instrumentale Sonate und in die vokale Kantate gegliedert hatte. Insbe- sonders waren die weiter entwickelten Formen der Kirchensonate mit einer lang- samen, die weltliche Kammersonate mit einer schnellen Eröffnung entstanden. Aus diesen Ansätzen sind dann die kam- mermusikalischen Formen der Klassik und Romantik hervorgegangen. Die Verhaltenheit eben der barocken Kammermusik wird entscheidend mitbe- stimmt durch den silberigen Klang des Cembalo, das grundsätzlich hier als Be- gleitinstrument, sei es der konzertieren- den Violine, sei es des konzertierenden Cello, auftritt, als Basso continuo. Dem Bedürfnis, den zarten Cembaloton zu ver- stärken, wurde allenthalben durch eine zusätzliche Gambe oder ein Cello Rech- nung getragen. so daß das, was in unseren Augen als Trio aussieht, in Wirklichkeit, seiner musikalischen Struktur nach, ein Duo darstellt. In den meist 3-4-sätzigen Bau der Sonaten schleichen sich dann Formen wie Giga, Allemanda, Gavotta und Menuett ein, die eigentlich der Tanz- Suite deutschfranzösischen Ursprungs entstammen. Das Programm des Abends bot einen guten Querschnitt durch die Sonatenfor- men des Barocks, der zu den obigen kur- zen Betrachtungen herausforderte. So er- weist sich schon das erste Stück, das Werk des weniger bekannten Antonio Veracini, des Vaters eines besser bekannten Sohnes, als echte Kirchensonate, mit relativ be- scheidenen technischen Ansprüchen an die Spieler, die diese Art Musikliteratur zum festen Bestand der stillvergnügten Hausmusik mache. Durch die Sonaten von Corelli und Vivaldi, die weit höhere technische Anforderungen stellen, werden wir gleich mit den Spitzenleistungen ihrer Zeit bekannt, auch diese im Grundaufbau der Kirchensonate zugehörig, in die aller- dings schon Suitenelemente eingeflochten sind. Beide Meister gehörten zu den be- sten und berühmtesten Geigern ihrer Zeit, Corelli als Konzertmeister u.A. der Kon- vertitin Christine von Schweden in Rom, Vivaldi, mit seinem lombardischen roten Schopf, als prete rosso an der venetiani- schen Markuskirche tätig. Die Thematik sowohl der Violin- als auch der Celloso- nate ist bezaubernd melodiös und in ihrer klaren Stimmführung unmittelbar eingän- gig. Wenn auch durch ein bis zwei Gene- rationen getrennt, reihen sich die Haydn- Trios aus dessen verschiedenen Schaffens- zeiten stilmäßig der vergangenen Epoche an, doch wird hier dem Cello eine größere Selbständigkeit zugebilligt. Was die Künstler anbelangt, so können sie auf Grund des Programmzettels als vorge- stellt gelten, so daß über ihre Qualitäten kein weiteres Wort verloren zu werden braucht, die an unserem Abend voll be- stätigt wurden: Herr Mumelter, schon weit berühmt, ist ja auch in Kitzbühel kein Unbekannter mehr, Herr Engel aus der musikalischen Engelfamilie, dem mit seinem Cello ein nicht unbeträchtlicher Part zufiel, und der großartig-kühle Cern- balist, Herr Taisma, seinem Namen nach westfriesischer Herkunft. Die begeisterten Zuhörer erzwangen eine Zugabe in Form einer Sarabande von Alessandro Stradel- la, womit auf eine Kammersonate der äl- teren Epoche zurückgegriffen wurde. Die ganze Darbietung war durch die Unaufdringlichkeit und gleichzeitig Ein- prägsamkeit sowohl der Künstler wie auch der musikalischen Thematik so recht als Hausmusikabend im besten und geho- bensten Sinne charakterisiert. Das Wesen aller Musik schien auf einen Generalnen- ner gebracht, das Wesen aller Musik, für die nach Hans Pfitzner bezeichnend ist »immer und ewig - die Melodie«. Wir alle sind sehr dankbar für diesen Abend A. Dyk Kitzbüheler Musikfreunde: Das 4. Sommerkonzert - ein Barockabend
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