Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 2 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 5. September 1981 Seniorenwanderungen Almwanderprogramm Leichte, kürzere Wanderungen - eigener Führer - kostenlos Voraussetzung: Feste Schuhe mit Profil und Schlechtwetterbekleidung. Sehr geehrte Vermieter! Das Almwanderprogramm läuft ausge- zeichnet! Die Gäste sind begeistert, daß sie mit der Gästekarte kostenlos mitma- chen können und das täglich mit Führer. Natürlich können auch weniger Wande- rungen mitgemacht werden, das steht dem Gast frei. Auf Wunsch der älteren Gäste haben wir einen eigenen Wanderführer einge- stellt. Dieser macht vor allem leichtere, kürzere Ausflüge bis zu 4 Stunden. Das Seniorenprogramm läuft bis Mitte Okto- ber! Empfehlen Sie bitte das Wanderpro- gramm weiter und machen Sie es unter Ih- ren Hausgästen bekannt. Sie helfen Ihren Gästen und dem Fremdenverkehrsver- band. Anmeldung nicht erforderlich! Treffpunkt ist das Büro des FV-Ver- bandes (neben Kino). Startzeiten: 7.45 Uhr und 8.30 Uhr für geübte Wanderer, 9.30 Uhr Seniorenwan- derungen. Fremdenverkehrsverband Kitzbühel Seniorenbund Tiroler Rentner- und Pensionistenbund Ortsgruppe Kitzbühel Wandergruppe aktiv Durch das schon herbstliche Bichlach führt die Wanderung am Dienstag, 8. September, zu der die Wandergruppe des Seniorenbundes herzlich einlädt. Füh- rung: Frau Rosa Hofer. Abfahrt mit dem Postauto bis zum Fritzbauern ab Bahnhof um 12.15 Uhr, Zusteigmöglichkeit: Im Gries um 12.18 Uhr, hinter der Volksschule um 12.20 Uhr (Keine Haltestelle beim Feuerwehrzeug- haus mehr in Richtung Reith). Curler-Clubabend im Sporthotel »Tiroler Hof« Der in der »eislosen« Zeit monatlich einmal, und zwar jeweils am ersten Frei- tag im Monat, stattfindende Clubabend der Curler findet diesmal am Freitag, 4. September, mit Beginn um 19.30 Uhr im Sporthotel »Tiroler Hof« (Kommerzialrat Hagsteiner) statt. Alle Clubmitglieder, die derzeit nicht auf Urlaub sind, werden herzlich eingela- den, aber auch alle anderen Curler- Freunde sind herzlich willkommen. Der Langlaufwinter beginnt jetzt Es ist später, als du denkst und keine Melancholie im September mehr, jäh mit einem gezielten Training in Richtung ei- nes neuen Langlaufwinters zu beginnen. Der Kitzbüheler Skiclub startet am Diens- tag, den 8. September, 16.30 Uhr, mit Treff in Laufkleidung beim Kurhaus »Aquarena« für Kitzbüheler Schüler und Schülerinnen ein Langlaufvorbereitungs- training. Nachfolgender Termin: Freitag, 11. September, 16.30 Uhr, »Aquarena«. Merke dir für das Laufen bereits jetzt: Je bewußter man ausatmet, desto mehr sauerstoffreiche Luft strömt ein! Kitzbüheler Wandertip Im Reich des Bauchruap Heute begeben wir uns auf unserer Wanderung in das Reich des »Räuber- hauptmanns« Bauchruap, brauchen aller- dings keine Angst zu haben, denn der be- rüchtigte Mann wurde vor mehr als 200 Jahren eingefangen und öffentlich ge- hängt. Der Bauchruap war ein Oberpinzgauer. Damals war die Vielesserei dort noch im Schwange. Fünfmal am Tag futterte der Ruap, pflegte zwischendurch der Ruhe und ging die Arbeit »staad« an. Beim Ruap entwickelten sich Bauch und Hals besonders, aber das wurde ihm zum Ver- hängnis. Den weichenden Kleinbauern- sohn wollte niemand als Knecht halten. Ein anderes als das Knechtsgeschäft kannte er nicht, auf das Betteln verlegte er sich nicht gerne. Da er gleichgesinnte Ka- meraden fand, schlossen sie sich zu einer Bande zusammen. Ihr Grundsatz war, nicht erwischt zu werden, sich versteckt zu halten und kein weibliches Wesen in ih- re Geheimnisse einzuweihen. Da der Ruap nicht im Pinzgau blieb, war bald im gan- zen Viertel Jochberg die Klage, daß Böcke, Schafe und sogar Kälber ver- schwanden und zur Nachtzeit die Kühe ausgemolken wurden. Bauchruap und seine Komplizen be- schlagnahmten eine in der Nähe der Hanglaim befindliche Felsenhöhle, die im Waldesdunkel war, verrammelten alle Zu- gänge und waren daher auch vor Jägern oder Holzknechten sicher, wenn sie am Tag schliefen. Die nächstliegenden Almen verschonten die Räuber. Bald mußten sie sich auch an Bauernhäuser heranwagen, um Vorrat, aber für den herannahenden Winter auch warme Kleidung und Bett- zeug zu bekommen. Die Leute wurden wachsamer, die Diebstähle wurden immer schwieriger. Bald blieb den Räubern nichts mehr übrig, als mit Gewalt Senn- hütten zu plündern. Unter den vier Gesel- len fiel der Ruap am meisten auf, denn von ihm wußte man landauf und landab. Die zuerst nur auf ihren Unterhalt erpich- ten Räuber wurden dreister und überfie- len Wanderer über den Paß Thurn. Der Mangel an Komfort und Notwen- digstem in der Höhle wurde gleicherma- ßen zum Verhängnis. Die meisten Nah- rungsmittel konnten nicht haltbar ge- macht werden. Die Bande hatte von Über- fällen Geld und wollte damit Einkäufe tä- tigen. Dafür gelang es ihnen, eine jüngere Frau anzustellen. Schon nach einigen Wo- chen fielen deren bar bezahlten große Ein- käufe auf. Die Frau wurde vom Gericht einem scharfen Verhör unterzogen und mußte gestehen. Die weiteren Nachfor- schungen ergaben dann annähernd den Versteckort. Das Jahr war soweit vorgerückt, daß sich eine leichte Schneedecke eingestellt hatte, die geeignet war, Fußspuren zu ver- folgen. Die »Marketenderin« der Sipp- schaft mußte die verläßliche Spur zum Räubernest legen. In einer mondhellen Nacht wurden Bauern aus der Umgebung aufgeboten, die Höhlenbehausung im Hanglwald zu umstellen. Der Stalerbauer, ein riesenstarker Mann, stürmte in die Höhle und ergriff den Bauchruap. Bald war die gesamte Räuberbande gefesselt und wurde nach Kitzbühel gebracht. Die Missetaten wurden aufgedeckt. Die Kom- plizen erhielten lange Kerkerstrafen, der Ruap wurde zum Tod durch den Strang verurteilt. Er wurde in Kitzbühel hinge- richtet. Die Geschichte des Bauchruap und sei- ner Gesellschaft war jahrzehntelang allge- mein bekannt. Die Höhlenbehausung ver- fiel und spätere Nachforschungen erga- ben keinen Anhaltspunkt mehr. Heute kann man sich daher gefahrlos in das Reich des Bauchruap begeben. Allerdings führen die Wanderwege sicher weitab von diesem Platz vorbei. Wanderwege Paß Thurn - Doppelsesselbahn Zwei- tausender - Latschinger Kogel - Zwei- tausender - Trattenbachalm Joch- bergwald. Laut Kompaß-Wanderbuch et- wa 4 Stunden Gehzeit. Variante: Vom Zweitausender zum Roßgruber und dann erst zur Tratten- bachalm absteigen. Gehzeit mindestens 5 Stunden. Familienwanderung: Doppelsesselbahn Resterhöhe - Tanztörl - Latschinger Kogel und zurück zur Bahn. Etwa 2 Stun- den Gehzeit. Abstieg vom Restersedel zur Hanglalm und auf der neuen Direktabfahrt zum Paß Thurn zurück. Doppelsesselbahn Resterhöhe: Betriebsschluß am Sonntag, 6. Septem- ber (letzter Tag). Betriebszeit: 8 bis 11.45 Uhr und 13 bis 16.30 Uhr. Günstiger Sommertarif.
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