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Seite 14 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 12. September 1981 Wer hat Angst vor Alfons Walde? Für Angelika und Peter Unausweichlich sind die Begegnungen mit dem Künstler; verstärkt durch eine Spur, über meinen Großvater Josef In- feld, der als Schmied Arbeiten für Alfons Walde in kraftvoll einfacher Anwendung des Eisens ausgeführt hat, und Zeugnisse dieser Zusammenarbeit in meinem Zu- hause, führen mich die Neugierde und das Interesse mancher Besucher und Bewoh- ner Kitzbühels - rare, schöne Gelegen- heiten - ins »Waldehäus« zur Schwester und Nachlaßwalterin des Künstlers, zu Gesprächen und Zusammentreffen in ei- nem vom Architekten Alfons Walde kon- zipierten Umraum, der erfüllt ist mit dem Leben seiner Bilder. So reihen sich langsam Mosaikstein an Mosaikstein, Beschreibungen, Geschich- ten und Eindrücke, Neuzuentdeckendes und Altvertrautes zu einem Sehen seiner Bilder. Dabei fällt mir auf, wie einem we- sentlichen Aspekt im Leben und Schaffen dieses Künstlers, seiner Erotik, seiner Ek- stase, nur gelegentlich, fast etwas ver- schämt, Beachtung gezeigt wird - in der Betrachtung und Beschreibung seiner ge- malten und gezeichneten Akte und Frau- enbildnisse, die zu den sinnlichsten und stärksten Arbeiten gehören, in gelegentli- chen Hinweisen auf Briefwechsel mit Frauen, verdeckt hinter biografischer An- einanderreihung seiner Lebensabschnitte, die immer von Frauen mitgeprägt, mitbe- stimmt werden. Für seine Bilder, die er sorgfältig mit Titeln bezeichnet, mag eine Betrachtung mit Rücksichtnahme auf Waldes erotische Erlebnispalette manche Themenwahl noch verständlicher ma- chen, erscheint doch weibliches Symbol und Zeichen in einigen Werken so stark, daß dieses Thema für ein anderes Sehen seines Werkes reizvoll und lohnend sein kann. Das Bild, genauer das Thema »Wald- weg« - die erste Fassung ist im Kitzbü- heler Heimatmuseum zu sehen - fällt in die Zeit seines Studienaufenthaltes in Wien, in die Zeit seiner intensiven Bezie- hung zu Dagny, der - wahrscheinlich - ersten Frau, die Walde vollkommen ge- fangen nimmt und ihn zur künstlerischen Verarbeitung des Erlebens Frau zwingt; doch nicht seine Aktstudien, Frauenbild- nisse, Porträts voll sprühender Sinnlich- keit, bilden die Flächen, auf die sein ek- statisches Entdecken so sehr aufprallt, wie es im Bild »Waldweg« geschieht; Waldes Weg, eine durch sein ganzes Le- ben vorgezeichnete Spur, seinem Gegen- pol Frau gewidmet, wird ihm ein erstes Mal deutlich, die Ahnung, wie sehr ihn das Weibliche einfangen und beherr- schen wird. Im Bildentwurf ist die Blick- richtung auf das rote Kummet am Hals des Pferdes gelenkt; noch fügt sich aber die Männergestalt nicht harmonisch in die Einheit mit dem Schlittengefährt, eher gauklerhaft bewegt, unentschlossen, folgt sie dem Schlitten, der sich auf einem Waldweg, der sich wieder nur erahnen läßt, dahinbewegt; die Baumstämme emporragend, die Gliederung des Bildes stark mitbestimmend, jedoch nicht end- gültig abgegrenzt, in strenger Einfachheit - lichtreflektierend, wie das Goldfarben- leuchten des Schnees, die Stimmung einer wärmend erregenden Sonnenlichtflut. Etwa zehn Jahre später malt A. Walde die zweite Fassung dieses Themas und be- zeichnet sie mit dem Titel »Waldweg im Winter«. Er ist seinen Weg ein gutes Stück weitergegangen, auf seiner Suche nach Identität, nach seinen Wurzeln, ver- liert er die Unsicherheit, er bekennt sich zum - ihn - beherrschenden Sinn; jetzt ragt in der Bildmitte ein Baumstrunk un- ter der glühenden Wunde, von ihr be- herrscht, für sie gefallen. A. Waldes Weg, in der ersten Fassung im Ansatz aufge- spürt, wird nun zum Bekenntnis formu- liert, gemalt, als Zeichen aufgedrückt, endgültig und ergeben; gelbgoldenes Schneeleuchten wandelt sich zu klarem Weiß, der Waldboden breitet sich zu ei- nem Bettlaken; Bäume werfen Schatten nach vorne; das Schlittengefährt - jetzt untrennbare Zweiheit von Pferd und Len- ker; das Kummet - ein flammendes Wundmal, rote Farbe millimeterdick, Blut, erstarrt im Hervorquellen, greifbar, Aufgrund des Beschlusses des Aus- schusses des Fremdenverkehrsverbandes Kitzbühel - Körperschaft Öffentlichen Rechts - vom 3. August 1981, wird die ordentliche Jahresvollversammlung des Fremdenverkehrsverbandes Kitzbühel für Freitag, den 25. September 1981,. mit Be- ginn um 19.30 Uhr im Festsaal der Be- zirkshandelskammer (mit Ausschank) einberufen. Tagesordnung: Feststellung der Beschlußfähigkeit; Bericht des Obmanns Kommerzialrat Wolfgang Hagsteiner; Vorlage und Behandlung der Jahres- rechnung 1980 - Kassier H. W. Tscholl; Bericht der Rechnungsprüfer; Genehmigung der Jahresrechnung 1980; Entlastung des Obmanns und Kassiers gem. § 28 (6) TLFVG; Vorlage, Beratung und Beschlußfas- sung über den Haushaltsplan für das Haushaltsjahr 1982 - Kassier Hans Werner Tscholl; Festsetzung und Genehmigung des sich aus dem Haushaltserfordernis ergeben- den Promillsatzes für den Haushalt 1982; Ehrung und Auszeichnung von Persön- lichkeiten, die sich um den Fremden- verkehr unserer Gemeinde besonders betastbar, körperlich; anziehendes voran- ziehendes Symbol; ein Fetisch, kraftspen- dend und kraftraubend zugleich, Lust und Last; er erfährt Gewißheit um seine drängende, in seinem Leben und Werk wichtige Sehnsucht nach Weggefährten, Frauen, denen er in erotischer Umklam- merung erliegt. Das rote Kummet - Brennpunkt - die melancholische Stille zerreißender Auf- schrei, abstoßend, umringt von nackten Stämmen, dem Betrachter preisgegeben, die Blöße bloßgestellt, als Liebeswerkzeug entkleidet, Tor im Weg Alfons Waldes, das er aufstößt, in das er in ekstatischem Farbrausch sein Rot drückt. Mag es sein, daß Alfons Walde nach seinem Versuch von 1921, Arbeiten mit dem Akt auszustellen, was bei seinen Zeit- genossen Anstoß erregte - darin auch ei- ne Parallele zu Schiele - nurmehr seine intimen Kenner und Freunde zuschauen ließ und sich verschloß, um Verkaufser- folge ringend und von vielen Zeitgenossen mißverstanden, die seiner Ekstase sprach- los neidisch gegenüberstanden? Doch in Bildern wie »Einsame Hausung«, »Tau- ernhof«, »Bergweiler« ‚läßt er seinen Le- bensborn wie ein rotes Signal aufleuchten für jeden Betrachter, der es sehen und er- kennen will. Rotes Bettlinnen haben »sei- ne« Bauern nicht am Balkon gelüftet, es sei denn als Zeugnis einer Entjungferung. Im August 1981 Florian Infeld-Unterrainer verdient gemacht haben; Übergabe der Urkunde und des Güte- siegels an Privatzimmervermieter; Anregungen, Aussprache; Die Vollversammlung ist beschlußfä- hig, wenn mindestens 1/3 (ein Drittel) al- ler Mitglieder vertreten ist. Sollte zu der für den Bginn der Vollversammlung fest- gesetzten Zeit um 19.30 Uhr die zur Be- schlußfähigkeit notwendige Anzahl von Pflichtmitgliedern nicht anwesend sein, so ist die Vollversammlung nach einer War- tezeit von einer halben Stunde ohne Rück- sicht auf die Anzahl der anwesenden Mit- glieder beschlußfähig, gem. § 8 (2) TLFVG. Zur Abstimmung in der Vollversamm- lung dürfen nur Angelegenheiten ge- bracht werden, die auf der Tagesordnung stehen, gern. § 8 (3) TLFVG. Ein Bevoll- mächtigter darf jeweils nur ein Mitglied vertreten, gern. § 7 (3) TLFVG. Die Stimmgruppenliste liegt im Büro des Fremdenverkehrsverbandes zur Ein- sicht auf. Die Jahresrechnung 1980 und der Entwurf des Haushaltsplanes für das Haushaltsjahr 1982 hängen im Büro des Fremdenverkehrsverbandes, Hinterstadt 18, und an der Amtstafel des Rathauses der Stadtgemeinde aus. Fremdenverkehrsverband Kitzbühel Körperschaft Öffentlichen Rechts Fremdenverkehrsverband Kitzbühel: Ordentliche Jahresvollversammlung des Fremdenverkehrsverbandes Kitzbühel 1
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