Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag. 12. September 198 1 Kitzbüheler Anzeiger Seite 25 Aus der Pfarre St. Johann in Tirol Da der monatliche Pfarrbericht in der letzten »St. Johanner Rundschau« nicht erschien, sei er hier als Rückblick und Ausblick noch veröffentlicht. Der Höhepunkt des Monats August war wieder unser Hoh"r Frauentag, Lan- desfeiertag von Tirol, Patrozinium unse- rer Dekanatspfarrkirche, Anbetungstag unserer Pfarre. Unser »Ferienkaplan« Monsignore Rudolf Arnold von Deggen- dorf hat heuer schon zum 10. Mal hier den Gottesdienst und die Predigt gehal- ten, wofür ihm einmal ausdrücklich Dank gesagt sei. Die großartige Aufführung der Krönungsmesse von Mozart und anderer klassischer Motteten hat die Festesfreude besonders erhöht. Allen Mitwirkenden, besonders dem Chorleiter Hermann Seibl, herzlichen Dank. Wenn diese Septembernummer er- scheint, sind die Jungscharmädchen und Ministranten von ihrem Ferienlager am Obertauern wieder zurück, sind für viele die Ferien und der Urlaub vorüber. Sicher haben viele wieder ein Stück Welt, ein Stück Heimat neu erlebt, haben zu sich selber gefunden, zu Gott gefunden, zuein- ander gefunden, wie ein Vater neulich nie- dergeschrieben hat: Du bist groß geworden, mein Sohn, und doch nimmst du mich ernst im Gespräch. Das macht mich froh. Wie habe ich die Welt anders gesehen durch deine Augen, wie hören sich die Dinge anders an, wenn du sie beschreibst, wie schnell wechselst du von ernsten Problemen zu ausgelassener Freude. Ich habe mich dir überlassen, trotz deiner Jugend, und deine Hoffnung hat sich auf mich übertragen. Darüber freue ich mich. - Wie hast du mich nur verwundert angeschaut, meine Frau, Maria, die Unbefleckte, in der Turmkapelle unserer Kirche, ein Werk des St. Johanner Bildhauers Josef Haid (1802-1859). als ich dir für das Essen dankte. Ich beobachtete dich wie damals, am Anfang. Wie vieles hat sich verändert, deine Liebe zu mir nicht, das sagten mir deine Augen. Und nun beginnt wieder ein neues Schuljahr, ein neues Arbeitsjahr. Freuen wir uns, daß wir wieder anfangen können. Im Namen Gottes wollen wir beginnen, weil wir wissen, »in Gott leben wir, in ihm bewegen wir uns, in ihm sind wir«. Fan- gen wir wieder an, Zeit und Talente gut zu nützen, fangen wir wieder an, regelmäßig zu beten, daheim in der Hauskirche und in unserem schönen Gotteshaus, unserer Ortskirche, besonders am Sonntag. Die Pfarre lädt uns zu den verschiedensten Veranstaltungen im Lauf des Kirchenjah- res ein. Freuen wir uns, daß Gott uns noch Zeit schenkt, wieder anzufangen und alles noch besser machen zu können. Bedenken wir eine alte Weisheit: Lebt ein Kind inmitten von Zwietracht, lernt es streiten. Lebt ein Kind inmitten von Angst, lernt es sich fürchten. Lebt ein Kind inmitten von Unzufriedenheit, wird es selbst unzufrieden. Lebt ein Kind inmitten von Eifersucht, lernt es hassen. Wird ein Kind ermutigt, lernt es sich selbst vertrauen. Wird ein Kind gelobt, lernt es andere anerkennen. Wird ein Kind geachtet, lernt es andere achten. Wird ein Kind gerecht behandelt, lernt es Gerechtigkeit. Lebt ein Kind inmitten von Ehrlichkeit, lernt es ehrlich sein. Lebt ein Kind inmitten von Freundlich- keit, lernt es freundlich sein. Wird ein Kind geliebt, lernt es lieben. Liebe Eltern! Wir Katecheten werden uns Mühe geben, Euren Kindern den Glauben zu erschließen. Ich bitte Euch aber, die schulische Glaubensvermittlung zu unterstützen und zu fördern. Die Hauptaufgabe der Eltern besteht darin, daß der Theorie die Praxis folgt, daß das Glaubenswissen zur Glaubensausübung wird. Im Heilig-Geist-Amt zum Beginn des Schuljahres wollen wir alle und für al- le um diesen Gottes-Geist beten. Gleich in den ersten Schultagen werden alle Reli- gionslehrer in den Pfarrhof eingeladen, um die Zusammenarbeit mit Schule und Elternhaus zu überlegen und mit Optimis- mus und Gottvertrauen mitzuhelfen, eine Generation heranzubilden, die weiß um die Geborgenheit in Gott, aber auch um die Verantwortlichkeit vor ihm. Unsere Liebe Frau, deren Geburtstagsfest und Namenstag wir anfangs September feiern und die hl. Schutzengel, deren Fest wir auch zu Beginn dieses Monats begehen, mögen Schützer und Fürbitter sein für die Kinder und für die, die sie betreuen. Die Einladungen für den herbstlichen Senioren-Ausflug sind bereits hinausge- gangen. Wir hoffen wieder auf einen schönen Verlauf, wie voriges Jahr in Maria-Alm oder vor zwei Jahren in Eben/Pertisau am Achensee. Heuer wer- den wir am 19. Sep. in der prächtigen Ebbser Kirche (die ebenfalls Abraham Millauer zum Baumeister hat wie unsere Dekanatspfarrkirche) die hl. Messe feiern und dann zum Hechtsee fahren, wo uns im Alpengasthof eine frei gewählte Jause erwartet. Die Frauenwallfahrt geht diesmal wie- der nach Südtirol zum hl. Romedius und nach Maria im Walde im Nonstal und zwar am Mittwoch, 23. September. Ab- fahrt um 6 Uhr vom Parkplatz Dechant- hof (Ausweis nicht vergessen) und bitte bald melden! Kirchenrenovierung Bausteine: 2.500.— Fam. Schöllenberger 2.500.— Stefan Beihammer 5.000.— Ungenannt 10.000.— Kirchensammlung (15. Aug.) Kranzspenden: 300.— v. Joh. u. Getr. Mariacher für E. Edenhauser 500.— von Theresia Berger für Stefan Winkler 300.— v. Adelsberger, Bräustübil, für Uwe Klinser Spenden: 1.000.— Aloisia Foidl 1.100.— Oskar Zirkelbach 300.— Fam. Simon Wimmer (Tauf- spende) 6.600.— 8 ungenannte Spender 30.100.— Gesamt Vergelt's Gott für alle Spenden, beson- ders auch anläßlich des Patroziniums. Die Sakristeikästen haben wieder das ur- sprüngliche Aussehen bekommen. Der Taufstein ist nun restauriert und die Lambrie (Wandverkleidung im Floch- altarraum) ist mühsam abgeschliffen und ergänzt worden und leuchtete wieder in den herrlichen Farben. Nun kommen end- lich die schwierigen und kostspieligen Ar- beiten am Marmorportal daran. Es lösen sich schon Teile am Überbau und wir dür- fen keinen Winter mehr warten. Helfen wir alle fest mit! Ich. möchte auch herzlich danken für die Spenden zum Christophorustag (4000.—) an die MIVA und die Spenden zur Aktion »Wasser ist Leben« für die Dürrezonen Afrikas (6000.—). Es ist ein schönes Zeichen für St. Johann, daß Ver- ständnis und Opferbereitschaft nicht für die eigenen Belange vorhanden sind, son- dern auch für die Aufgaben und Nöte über unseren Kirchturm hinaus. Gott seg- ne diese edle Gesinnung! Mit herzlichem Gruß Alois Dialer, Dekan, und alle Mitarbeiter
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