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Postgalerie Fieberbrunn: Collagen von Wernfried Poschusta aus Tarrenz Ausstellungsdauer: 14. 9.-4. 10. 1981 Wernfried Poschusta wurde am 19. 10. Amsterdam/Ostrop für Gebrauchsgra- 1950 in Feldkirch geboren, ging dort ab phik und Illustration. Im Jahr 1972 Vere- dem Jahre 1965 in die Malerlehre und be- helichung und ab dort Wohnsitz in Tar- suchte im Jahre 1969 die »Artist-shool« in renz, dem Heimatort seiner Frau. Im Jah- W. Poschusta: »Verzweiflung«. Seite 28 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 12. September 1981 Der alte Stade! re 1976 stellte er das erstemal anläßlich der Arbeiterkammer-Kulturtage in Imst aus und wurde gleich mit dem 2. Preis prämiert. Eine weitere Ausstellung in der Imster Theodor-von-Hörmann-Galerie war die Folge. Während dieser Zeit war er außerdem bei einem Zeitungsverlag in Imst als Graphiker für Karrikatur und Il- lustration beschäftigt. Einen beachtlichen Erfolg verbuchte er bei einer Ausstellung in der Turmbund-Galerie in Innsbruck im Jahre 1979. Weitere Ausstellungsbeteili- gung im Jahre 1980 im Tiroler Landesmu- seum anläßlich des »Österreichischen Graphikwettbewerbes«. Im heurigen Jahr Besuch der »Sommerakademie« in Salz- burg und dort auf Grund seiner guten Lei- stung Zuerkennung des »Anerkennungs- preises für gestische und konzeptionelle Zeichnungen« durch Prof. Röhm. Poschusta setzt sich sehr ernsthaft mit der Kunst, der Natur, wie überhaupt mit den Problemen des Lebens auseinander, schaut mehr in die Tiefe und ist stets auf der Suche nach dem Wesentlichen im Le- ben. Er arbeitet und feilt ständig an seiner künstlerischen Ausdrucksweise und ver- sucht einen ihm eigenen Stil zu finden, der seiner persönlichen Einstellung zur Kunst am ehesten entspricht. Poschusta hat sich in unserer technisierten Konsumwelt eine eigene Weltanschauung aufgebaut und versucht diese durch »seine Kunst« uns näherzubringen, bzw. verständlich darzu- stellen. In der »Postgalerie« in Fieber- brunn sind nun eine Anzahl seiner neue- sten Werke ausgestellt. Es sind dies über- wiegend Collagen und einige kleinforma- tige Aquarelle. Besonders in seinen Colla- gen gelingt es Poschusta, zeitkritische Themen verständlich aufzuzeigen, in ih- nen das Wesentliche zu erfassen und ge- konnt darzustellen. Wer den jungen Künstler näher kennt, der weiß, daß er ein rastlos suchender junger Mann ist, dessen ernsthaftes Engagement für die Kunst zu bewundern und dessen Können zu den größten Hoffnungen berechtigt. L.M. Sommerschießen in Hochfilzen Der Heeressportverein Hochfilzen führt am Samstag, 12., und Sonntag, 13. September 1981, auf dem Truppenübungs- platz, Schießplatz Schipflalm, das Som- merschießen sowie die Vereinsmeister- schaft durch. Den Ehrenschutz hat Oberst Helmut Kaltner übernommen. Bewerbe: KM1 und KK-Pistole. Schießzeiten: an beiden Tagen von 9 bis 16 Uhr. Klassen A-Dame, B-Herren und C-Bundesheer und Exekutive. Siegerehrung am Sonntag, 18 Uhr, am Schießplatz. Der Heeressportverein ladet zu diesem Schießen alle Freunde des Schießsports aus nah und fern herzlich ein und hofft auf eine zahlreiche Beteiligung. Das Schießen findet bei jeder Witterung statt. Der alte Stade!, festgefügt aus knorrig-sonnverbranntem Holz, Holunderbüsche mit den weißen Blütendolden ihn umsäumen, der alte Stadel ist des Bauern Freud und Stolz, als Kind hat er dort gespielt und konnt in seinen Schatten träumen. Der Knecht läßt seinen Dengel schon am frühen Morgen kreisen ein Duft von taubenetztem Gras sacht über Wald und Wiesen weht, ein Schnitter wetzt das nimmersatte Schnittereisen, die Blüten nicken still und weinen, weil nun ihr Leben jäh zu Ende geht. Ich rieche noch den Pferdeschweiß und hör' das Knarren alter Wagen, hör' das Insektensummen, spüre noch der Sonne Mittagsglut, als wir mit Nachbarbuben lachend auf der Wiese lagen, oft sehn' ich mich nach dieser Zeit, denn sie war schön und gut. Der Tag fließt hin und mit ihm Jahr für Jahr, noch steht der Stadel fest und wieder blüh 'n Holunderbüsche, die Zeit ist nicht so froh und unbeschwert wie einst sie war, der Bauer fehlt, die Pferde und das Kinderlachen, all das frische. Ein Surren von Motoren dröhnt in dem Gebälk, ein naher Schlot legt gelbe Schwaden auf die Wiese, die Blumen blühen noch, doch sind sie krank und welk, als ob's von allem abschiednehmen hieße. Braunes Holz soll die Spelunken jetzt modern beleben, das Fleisch des Stadels wird vermarktet nun zu faulem Tand, nur morsche Mauerreste sind bereit, ein Zeugnis abzugeben, daß hier einmal ein stolzer, alter Stade! stand. 15. 8. 1981, Hans Dandler
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