Kitzbüheler Anzeiger

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Der große Rathaussaal; Stadtamtsdirektor Dr. Vitus Grünwald dankt im Namen der Stadtangestellten. Seite 20 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 17. Jänner 1981 Wohnungs- und Siedlungswesen Auf dem Gebiet des Wohnungs- und Siedlungswesens war es uns heuer mög- lich, dank des großen Verständnisses im Gemeinderat eine ganze Reihe von Grün- den an einheimische Gewerbetreibende auf dem Lechenpergfeld zu vergeben. Wir haben aber auch in der Fraktion Staudach und zu Hintergrub für siedlungswillige Einheimische zu einem tragbaren Preis Gründe abgeben können. Eine Maßnah- me, die eine echte Wohnbauförderung darstellt. Wir sind halt einmal eine Bevöl- kerung, wo jeder Handwerker und jeder Angestellte den Wunsch hat, ein eigenes Dach über den Kopf zu haben. Ich freue mich daher sehr, daß der Gemeinderat so viel Verständnis gezeigt hat. Es sind weiters auf dem Entstraßerfeld Nr. 32 neue Eigentumswohnungen an die Besitzer übergeben worden. Eine Sorge drückt uns sehr. Das ist nicht so sehr der Wohnungsmarkt, sondern die hohen Mietzinse. Hier muß man verstärkt die Leute aufklären, daß sie im Falle der Übernahme einer Wohnung, die mit För- derungsmitteln erbaut wurde, einen Rechtsanspruch auf die Wohnbauhilfe haben und daß es auch bei freifinanzier- ten Wohnungen die Möglichkeit der Er- haltung eines Mietzinszuschusses gibt. Die Gemeinde bezahlt in diesem Falle 30 Prozent, das Land Tirol 70 Prozent. Es wird auch immer mehr von dieser Maß- nahme Gebrauch gemacht, daß Mieter, insbesondere sind es junge, dadurch einen tragbaren Mietzins erreichen. Die Vergabe von Altwohnungen ist das größte Problem. Das muß ich jedes Jahr betonen. Wenn eine Altbauwohnung zur Vergabe gelangt, dann sind 40 Anwärter und nur einer kann bedient werden und die anderen 39 sind beleidigt. Durch Ver- wendung des Punktesystems im Woh- nungsausschuß ist aber hier einigermaßen eine Gerechtigkeit zu praktizieren. Bauwesen Auf dem Gebiet des Bauwesens kann ich sagen, daß 125 Bauverhandlungen durchgeführt wurden und 18 Kollaudie- rungen. Hier wird es an uns liegen, die Kollaudierungen zu vermehren. Wichtiger als die Bauverhandlungen sind die Kollau- dierungen, weil hier Mängel auftauchen können, vor allem in Hinblick auf die Feuersicherheit. Es ist uns heuer nach einer achtjährigen Arbeitszeit gelungen, den Flächenwid- mungsplan über die Bühne zu bringen. Wir hatten uns 1972 verpflichtet inner- halb von fünf Jahren einen Flächenwid- mungsplan zu erstellen. Die Zeit wurde überzogen. Wir gehören aber doch zu den 52 Prozent der »braven« Gemeinden in Tirol die einen neuen Flächenwidmungs- plan besitzen. Es hat die Verzögerung auch deshalb gegeben, weil wir den Ge- fahrenzonenplan der Wildbachverbauung abwarten mußten. Der Lebenbergtunnel im Zuge der Er- richtung der »Tangente« ist am 20. De- zember 1980 provisorisch dem Verkehr übergeben worden. Die Zufahrtsstraßen sind noch nicht perfekt fertig. Der Tunnel wurde sehr gut angenommen. Es ist mir heute von der Gendarmerie wie auch von der Stadtpolizei berichtet worden, daß es heuer keine eigentlichen Stauungen in der Stadt gegeben hat, wogegen in den ver- gangenen Jahren gerade in dieser Zeit der Verkehr in der Stadt zusammengebrochen ist. Die Stadtgemeinde hat im Zuge der Er- bauung dieser Tangente enorme Geldmit- tel aufbringen müssen und noch weitere aufzubringen haben. Zur Beleuchtung bei den Kreuzungen. Es wird von verschiedenen Leuten be- hauptet, und man muß diese Meinungen gelten lassen, daß die Beleuchtung überdi- mensioniert sind. Es gibt aber Fachleute, die sagen, daß gerade diese Kreuzungen bestens auszuleuchten sind, weil der Fremdengast die Kreuzungen nicht richtig annimmt, wenn sie nicht bestens ausge- leuchtet sind. Die Einheimische weiß es wohl. Fußgängerzone Die Vorbereitungen der Einrichtung der Fußgängerzone haben bereits viele Sitzungen in Anspruch genommen. Die Planung wird im Bauamt weitergetrieben. Wir müssen mit »kleinen Schritten« be- ginnen, denn man kann nicht gleich »groß Einsteigen«. Wir beobachten jetzt einmal den Verkehr im Lebenbergtunnel. Wir ha- ben uns alle massiv zur Fußgängerzone bekannt; denn was andere Gemeinden im Hinblick auf die Schaffung einer Ruhezo- ne und Verbesserung der Umweltqualität, das müssen wir Kitzbüheler auch zustan- debringen. Das ist meine Oberzeugung. Kunsteisbahn Wir haben heuer nach langen Überle- gungen die Kunsteisbahn übernommen. Der Gemeinnützige Verein hat über zehn Jahre die Kunsteisbahn geführt. Eines ist sicher, die Besitzer der Kunsteisbahn ha- ben am Lebenberg oben, wo die Grund- stücke sehr wertvoll sind, durch ihre da- malige Maßnahme ein Grundstück im Ausmaß von 8000 qm für die Stadt Kitz- bühel gerettet und ich glaube, daß das ein- mal der Grundstock für einen eventuellen Neubau in einem Jahr sein wird. Schwarzsee und Kanal Am Schwarzsee draußen haben wir die- ses Olschewskirohr eingebaut, das zur Verbesserung der Wasserqualität dient. Vor allen Dingen zur Anreicherung des Sauerstoffes in den tieferen Schichten. Bei den Kanälen ist es so gewesen, daß wir enorme Mittel aufgewendet haben, vor allem im Bereich der Langau. Dieser Kanal wird später einmal dem Zusammen- schluß mit Aurach und Jochberg dienen. Im Bereich Ecking mußten wir kanalisie- ren, weil dies die Umfahrungsstraße er- forderte. Auch da haben wir beachtliche Mittel eingesetzt. Eines darf ich der Öf- fentlichkeit bekanntgeben: es gibt kaum eine Gemeinde in Tirol, die so perfekt ka- nalisiert ist wie Kitzbühel. Zirka 95 Pro- zent unserer Stadt sind heute kanalisiert. Ich freue mich sehr darüber. Das ist vor allem auch der Weitsicht des Altbürger- meisters Hermann Reisch zu danken. Kultur Auch auf dem Gebiet der Kultur ist einiges geschehen. Ich möchte sagen sehr viel. Ich denke nur an die vielen Platzkon- zerte der Stadtmusik, die Konzertveran- staltungen in der Handelskammer und nicht zuletzt auch an private Galerien, die Aus dem Kitzbüheler Rathaus: Jahresbericht von Bürgermeister LA Hans Brettauer Vorschau auf das kommende Jahr Fortsetzung von Nummer
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