Kitzbüheler Anzeiger

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Kirchberg mit dem Großen Rettenstein, nach einer Zeichnung (Original bei Max Er/er, Kirchberg). Samstag, 17. Jänner 1981 Kitzbüheler Anzeiger Seite 5 Haus ersten Ranges mit fließendem Warm- und Kaltwasser in den Zimmern, Zentralheizung, Bad und Teeraum. Das Haus wies auch beste Heilerfolge bei Nerven-, Blut- und Rheumaerkrankun- gen, Krampfadern, Venenentzündungen usw. nach. Der Zweite Weltkrieg zerstörte alle An- sätze. Mit großer Begeisterung schrieb Dr. Walter .von Schmidt-Wellenburg in seinem Osterreichischen Alpenführer (200 Skiabfahrten um Kitzbühel), 1947: So bietet uns die Stadt Kitzbühel als Zentrum ein Bild winterlicher Betätigungs- und Sportmöglichkeit, wie wir es in dieser Vollkommenheit in Osterreich nicht wie- derfinden. Sie strahlt natürlich als Vor- bild und in ihrer Wirksamkeit weit in die Nachbarschaft, und die Dörfer und Flecken der Umgebung von Fieberbrunn über St. Johann in Tirol nach Aurach und Jochberg, ins Brixental nach Kirchberg, Westendorf, Hopfgarten wetteifern dar- in, es Kitzbühel, dem Hauptort des Be- zirks, in jeder Richtung mindestens gleichzutun. Zumindestens, was den Ski- lauf betrifft, sind alle Voraussetzungen hiefür in absolut gleicher Weise vorhan- den. Wenn man Kitzbühel als Schneeloch bezeichnet, so gilt das noch viel mehr für Fieberbrunn oder St. Johann. Und wer Kitzbühels Windstille und winterliche Sonnenfülle lobt, muß zwingend das Jochberger Tal oder Kirchberg, Westen- dorf und Lauterbach in einem Atemzug nennen. Alle diese Orte nehmen teil und sind Glieder jener Kette von Kultstätten des Wintersports, ganz besonders des Ski- laufes, die sich um und durch das Bergge- biet zwischen dem Zillertal und dem Zel- ler See, dem Unterinntal und dem Pinz- gau schlingt und unter dem Sammelna- men »Kitzbüheier Alpen« so weltbekannt ist, daß sie gleich nach Parsenn und St. Moritz und in einem Atem mit dem Arl- berg und den Dolomiten von den Kennern genannt werden. Bestätigung findet diese Feststellung durch die Tatsache, daß die Bundesbahnstrecke zwischen Fieberbrunn und Kirchberg (mit erwarteter Fortset- zung bis Westendorf) wohl als einzige in Osterreich regelmäßig von halbstündig verkehrenden elektrischen Triebwagen befahren wird, ja, daß sogar für den Win- tersportverkehr eine Reihe eigener Halte- stellen (Grieswirt zwischen Fieberbrunn und St. Johann, Klausenbach und Kals- wirt bei Kirchberg) eingerichtet wurde, die nur im Winter besetzt sind und ohne den Massenzustrom der Skifahrer völlig überflüssig wären. Soweit eine Rückblende zum Skibusbe- trieb vor bald 35 Jahren. Damals war für den angegebenen Massenzustrom nur die Hahnenkammbahn bereit. Sie konnte pro Stunde 210 Personen in jeder Richtung befördern. Daneben gab es - wieder nach Schmidt-Wellenburg - noch einige weite- re Seilbahnanlagen, die, wenn schon nicht zur Personenbeförderung erbaut oder ein- gerichtet, doch zumindestens Gepäck be- fördern und im Notfall auch Verletzten- transporte durchführen können. Er zählt dabei auf: Güterseilbahn aus dem Sper- tental (Rohrerbauer, Ende der Pengelstein- abfahrt) über die Brunnalmen zur Obe- ren Brunnaim-Pengelstein; Güterseilbahn mit gelegentlicher Personenbeförderung von ebendort zum Alpengasthof Schrolin; Güterseilbahn von der Kasereckaim zum Pengelsteingipfel; Güterseilbahn von der Oberlandhütte (Durachaim) zur Durach- hochalm am Brechhorn. Damals war ge- rade in Kitzbühel der Ausbau der Bichl- almbahn zur Personen- und Güterbeför- derung im Gange. Skilifte gab es damals nur nach Oberganslern in Kitzbühel und von Hochbrunn auf den Steinbergkogel. Beide wurden 1947 erbaut. Der Vorteil des Skilifts Hochbrunn—Steinbergkogel (stündlich 400 Personen Förderleistung) war eine Entlastung der Hahnenkamm- bahn und der ihr nächstgelegenen Ab- fahrten und es wurde auch eine genußvol- le Frühjahrs-Schneepiste auf Firn vom Steinbergkogel über Hochbrunn nach Kirchberg in Aussicht gestellt. Bereits 1950 wurde der erste Schlepplift von Kirchberg auf das Maierl, ein sonni- ges Hochplateau oberhalb von Kirchberg, errichtet. Der damalige Lift hatte eine Förderleistung von 300 Personen je Stun- de. Von Jahr zu Jahr wurde diese Anlage beliebter und war bald nicht mehr in der Lage, den Ansturm der Gäste zu bewälti- gen. Die Aufwärtsentwicklung begann mit dem Zusammenschluß der Seilbahn- gesellschaft mit der Bergbahn AG Kitzbü- hei. Mit einem Kostenaufwand von rund 25 Millionen 5 entstand die Kette der Mai- erllifte mit einer Gesamtlänge von 3,6 km. Im Jahre 1967 (im Jahr nach der Fu- sion) wurde der alte Maierllift durch den Doppelsessellift ersetzt, der 800 Personen pro Stunde zu liefern vermochte. 1968 wurde die Doppelsesselbahn Maierl III gebaut, die 900 Personen transportieren kann, 1969 wurde die mit 1,4 km Länge längste Bahn Maierl II (Bergstation Och- senalm) fertiggestellt, d:e ebenfalls 900 Personen pro Stunde transportieren konnte. Kirchberg besaß damals aber no:h wei- tere Sessel- und Schlepplifte und konnte anläßlich der Eröffnur..g der Maierlkette auf insgesamt 8 Seilförderanlagen und ei- ner stündlichen Förderleistung vcn mehr als 6000 Persor.en aufwarten. Das war da- mals genau ein V:erteil der Gesamtkapazi- tät des Skigroflr.ums Kitzbühel. Wenn nan zurückerinnern daTf, daß 1949 das Wort »Skizirkus« geprägt wur- de, als es r.ur sehr wenige Anlagen gab, so muß man die Namensgebung »Skisafari« verstehen. In eir.er Presseinformation an- läßlich der feierlichen E:nweihung der Maierlkette vor nunmehr 12 Jahren wur- de auf folgendes verwiesen: Für den mo- dernen Skifahrer besonders interessant ist der Umstand, daß die Lifte der Berg Dahn AG Kitzbiihel fast ausnahmslos zur Be- förderung von Personen mit angeschnall- ten Skiern zugelassen sind. Dies bringt für den SkiläLfer den Vorteil mit sich, daß er z.B. am Morgen in Kirchberg oder Kitz- bühel seine Skier anlegt, den ganzen Tag über mit Hilfe von zahlreichen Lif:en ver- schiedene Abfahrten frequentiert, ohne auc nur einmal aus der Bindung steigen zu müsseir. Die un:rennhar mit den Maierlliften verbundene Kaserabfa.:irt prasen:ierte sich schon vor 12 Jahren als vollständig ausgebaute Farnilienabfahrt. Damals gab es im gesamten Bereich bereits 12 schwere Pistenmaschinen und 24 Pistenarbeiter. Was in diesem Dutzend Jahrer. gefolgt ist, war ein ur.gewöhnlicher Aufschwung in Kirchberg. Man horte von der Grün- dung einer eigener. Seilbahngesellschaft, die einen Teil des Kirchberger Skigebietes mit Liften erschließen sollte. Die nin 15jährige »Ehe« zwischen Kirchberg und Kitzbühel hat eine Grundlage für die
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