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Seite 12 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 3. Oktober 1981 Gedanken zur »Kaisermesse« 1981 Die Bergmesse der Edelweißgilde am Baumgartenkopf (Brennender Palfen) ruft heuer Erinnerungen an drei Bergka- meraden dreier Generationen wach. Ihrer wird heuer besonders gedacht, aber auch ihre vielen Kameraden sind nicht verges- sen. »Wenn ich über die schönsten Rast-und Schauplätze im Wilden Kaiser nachsinne, dann fällt mir das Baumgartenköpfl süd- seitig unterm Kleinen Törl ein. Eine unan- sehnliche Kuppe aus Stein und moorigem Erdreich mit zäh verkrallten Latschen, Preiselbeerstauden und Erika, zu der das Vieh der Regaim im Sommer herüberwei- det. Das würde nichts bedeuten, wäre nicht der Kaiserblick und die Ferner- schau. Ein grob behauener Klotz, diese Maukspitze, mit dem dunkel klaffenden Kamin! Viel eigenwilliger emporgereckt, zerschlissen und zerklüftet ist die Acker!- spitze, die Hochgrubach hält einen blan- ken, gewölbten Schild gegen die Sonne, und die Törispitzen drängen sich westlich der Scharte eng zusammen. Auch die Ber- ge des Elimauer Kaisers zeigen sich; in schönem Ebenmaß die Vordere Karlspit- ze der sprunghaft launische Umriß des Kopftörlgrates, wie erzgegossen der Treffauer.« So schreibt Fritz Schmitt in seinem »Buch vom Wilden Kaiser« (3. Auflage, 1961). Dann aber setzt er fort: »Wer aber an einem herbstlichen klaren Tag auf dem Baumgartenköpfl rastet, der wendet dem Kaiser den Rücken zu, so wie man sich etwa an eine besonnte Haus- wand lehnt. Hier ist man daheim, nach Süden jedoch wird der Blick zu weiter Schau verlockt In dieser begnadeten Stunde vergesse ich das Feisgebirge hinter mir, das mich stets anspricht wie ein Stück Heimat, denn vor mir ist alles Irdischen Ver- lockung aufgetan: das Wunder, die Wei- te, die Schönheit der Erde ...« An diesem Platz gedenkt heuer die Edelweißgilde mit allen Bergkameraden der heuer verstorbenen Kameraden Peter Gog!, Aspirant der Gilde, Hans Lackner, Gründungsmitglied, und Dr. Wolfmar Zimmeter, Mitglied seit 1952. Peter Gogl ist mit 19 Jahren, wenige Wochen vor dem Abschluß des Studiums, in der Rige- lekante der östlichen Hochgrubachspitze tödlich abgestürzt. Das Leben eines tüch- tigen und hoffnungsvollen Burschen, der die Freude seiner Familie war, der das Le- ben auf seine Weise bewältigt hat, ging allzufrüh für alle die ihn kannten, zu En- de, aber allen gemeinsam ist die Gewiß- heit, daß es ein erfülltes Leben war. Hans Lackner wäre am 9. Oktober 80 Jahre alt geworden. Der seinerzeit sehr bekannte Skisportler trat als Gründungs- mitglied der »Edelweißgilde« bei (1925) und war Bergführer. Lackner hat zusam- men mit Kameraden der Edelweißgilde die Südschlucht der Goinger Törlspitze, den Schiefen Riß in der Törlwand-Süd- wand und den Mittelgipfel des Predigt- stuhls bis zum Westschlucht-Quergang erstbestiegen, aber auch die Watzmann- Ostwand, die Dachstein-Südwand, die Totenkirchl-Westwand und mehrmals die Fleischbank-Ostwand auf der Dülferroute bewältigt. Er gehörte zu den letzten Er- schließern der Kaiserberge. Jahrzehnte- lang war er Pächter des Bergrestaurants am Hahnenkamm, der Bergführer und Sportler setzte sich wirtschaftlich mit Zä- higkeit und Fleiß durch und war schließ- lich Gastwirt in St. Johann. Er hat sein Erdenleben zu Ende gelitten und ist nach schwerer Krankheit aus diesem Leben ge- gangen. Dr. Wolfmar von Zimmeter war der Sohn eines der Bergkameraden Lackners. Dr. Otto von Zimmeter war der Grün- dungsvorsitzende der »Gilde«, sein Sohn verbrachte viele Sommerwochen seiner Kindheit und Jugend auf der Baumgar- tenalm. Die Bergsteiger Much Wieser und Karl Grißmann waren seine ersten Lehrer. In die Berge seine Jugendzeit kehrte »Wof« nach Krieg und Studium zurück. Er verzeichnete in seinem Tourenbuch die Erstbegehung der Daumen-Westkante und der direkten Südwand der Törlwand. Als es nach dem Krieg keine Ackerihütte gab, stellte Dr. v. Zimmeter die Baumgar- Fulpmes - KSC Raiffeisen Kitzbühel 0:0 Am vergangenen Sonntag gastierte der KSC Raiffeisen Kitzbühel in Fulpmes und mußte sich abermals - wie schon gegen St. Johann - mit einem 0:0 begnügen. Obwohl spielerisch wiederum eine Lei- stungssteigerung bemerkbar war, glückte den KSC-Stürmern kein Treffer. In den Anfangsphasen des Spieles do- minierten die Heimischen, doch die Hin- termannschaft des KSC gab sich keine Blößen und baute ihrerseits geschickte Konterangriffe auf, und mit Fortdauer der Partie kamen die Kitzbüheler immer besser ins Spiel, arbeiteten zahlreiche gute Einschußmöglichkeiten heraus, doch Un- konzentriertheit und fehlende Nervenstär- ke im Abschluß, verhinderten einen zähl- baren Erfolg. Trainer Schrapfeneder wird natürlich für die kommenden zwei Heimspiele, am Sonntag, den 4. 10. 1981, um 15.30 Uhr gegen den SK Zell am Ziller, und eine Woche später gegen den SV Rattenberg, alles daransetzen, um die derzeitigen Schwächen im Abschluß auszumerzen, sodaß man schon am kommenden Sonn- tag gegen Zell am Ziller einiges erwarten kann. Es spielten: Kals, Jordan, Walch, Czappek, Poyer, Kalumoglu, Markl A., tenaim als Stützpunkt vielen Bergfreun- den zur Verfügung. Unvergeßlich ist sei- ner Bergsteigergeneration die Zeit auf der »Alm« mit dem Kameraden, der allen half, die seiner Hilfe bedurften. Auch für die rechtlichen Grundlagen bei der Errich- tung der neuen Ackerlhütte hat Dr. Zim- meter die Arbeit kostenlos geleistet. Bei einer Bergwanderung im Gebiet der Waidringer Steinplatte ist »Wof« heuer schwer verunglückt und am 29. August im Alter von 57 Jahren den schwern Verlet- zungen erlegen. Seine sterbliche Hülle ruht im Bergfriedhof von Going am Fuß »seines« Kaisers. Dort hat vor zweiein- halb Jahren auch sein Vater Dr. Otto von Zimmeter die letzte Ruhe gefunden. Sein Lehrer Much Wieser ist, seinem Wunsch gemäß, am Baumgartenkopf beigesetzt worden. Heuer gilt das besondere Geden- ken drei Bergsteigern, die nicht nur den Kameraden der Edelweißgilde, sondern allen, die sie kannten, unvergeßlich blei- ben werden. Die Edelweißgilde ladet alle Freunde und Mitglieder ein, in ihrem Gedenken und im Gedenken an alle verstorbenen Bergkameraden die Bergmesse am Baum- gartenkopf mitzufeiern. Leitner, Brunner B. (Brunner 5.), Kel- mer, Schagerl. Schüler: Immer besser läuft's bei unse- rer Nachwuchsmannschaft, die von Wie- ser Adi und Eibl Ernst bestens betreut wird. Im Meisterschaftsheimspiel gegen die haushoch überlegenen Fieberbrunner, rangen unsere Schüler durch sehenswer- ten Kampfgeist und Einsatz den Gästen einen Punkt ab. Letzte Woche erreichten die Schüler gegen Kirchorf ein 1:1, eine Woche zuvor wurde in St. Johann eben- falls ein Punkt gewonnen. Besonders erfreulich, daß auch die El- tern unserer Schülermannschaft die Mei- sterschaftsspiele verfolgen, und somit die Burschen besonderen Ehrgeiz entwickeln. Vorschau: Sonntag, 4. Oktober 1981: Schüler spielen in Reith/Kitzbühel, U-23 um 13.30 Uhr gegen SK Zell/Ziller, 1 um 15.30 Uhr gegen SK Zell/Ziller. 4. Happy-Squash-Turnier in Kitzbühel An alle Squash'ler! Der Kitzbüheler Squash-Club »Raika« veranstaltet am 3. und. 4. Oktober 1981 (Samstag/Sonntag) ein Squash-Turnier und lädt herzlichst dazu ein. Spielberech- tigt ist jeder, der schon einmal Squash ge- spielt hat. Die guten Spieler der monatli- chen Rangliste dürfen nicht mitspielen. Ort: Squash-Halle Kitzbühel. Nennun- gen bis Freitag, 2. Oktober, 19 Uhr, Tel. (053 56)20 55.
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