Kitzbüheler Anzeiger

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Prinz Bernhard der Niederlande (rechts) im Gespräch mit dem Hotelier-Ehepaar Erika und Falk Volkhardt, Hotel »Zur Tenne«. Samstag, 3. Oktober 1981 Kitzbüheler Anzeiger Seite 13 Welt-Fliegertreffen in Kitzbühel Jahrestreffen des International Order of Characters Prinz Bernhard der Niederlande - Vortragender Von Montag, den 21., bis Sonntag, den 27. September 1981, trafen sich die be- rühmtesten Piloten des Militärflugwe- sens, des Zivilflugwesens und der Raum- fahrt in Kitzbühel. 250 Kampfpiloten aus dem 1. und 2. Weltkrieg, Top-Piloten der zivilen Luft- fahrt und Astronauten hielten ihre Jah- resversammlung in Kitzbühel ab und tag- ten im Hotel »Maria Theresia« sowie im Festsaal der Handelskammer. Mitglied des weltweiten prominenten Flieger-Clubs und Star-Vortragender ist seine königliche Hoheit Prinz Bernhard der Niederlande, der über 20 Jahre World Wildlife Fund, als Präsident dieser groß- artigen, ebenfalls weltweiten Bewegung zur Erhaltung von Naturreservaten, spre- chen wird. Die Aufgaben dieses Exclusiv-Clubs, dem maximal 300 Mitglieder angehören können, sind, wie der Gründer Dr. James E. Crane, USA, und der Präsident der Vereinigung Sergie Sikorsky, USA, fest- stellen: Kindern tödlich verunglückter Pilo- ten weltweit zu helfen und ihnen eine gute Schule und Berufsausbildung zu ermögli- chen. Unterstützung von wissenschaftli- chen Experimenten und Programmen zur Weiterentwicklung des Flugwesens und der Raumforschung. Unterstützung von Bewegungen, wie die des World Wildlife Fund, um Natur- und Tierreservate zu erhalten. Diese Män- ner, die über die Zusammenhänge von Natur und Weltall Bescheid wissen wollen den technischen Fortschritt, aber zum Wohle der Menschheit, und nicht daß sich dieser durch eine ungehemmte, mißver- standene Technisierung ins Gegenteil ver- dreht. Weltbekannte Fliegergrößen wie Adolf Galland, BRD, Nicky Steinhoff, BRD, Stanford Tuck, GB, Douglas Bader, GB, Dick Merrill, USA und Berry Goldwater, USA, gehören zu den in Kitz anwesenden Mitgliedern des Order of Characters. Im Vortrag von Prinz Bernhard der Niederlande kam die verheerende Wir- kung einer unverstandenen und unbewäl- tigten Technisierung unserer Landschaft, besser unserer Welt, in erschütterndem Ausmaße zum Ausdruck. Durch Dokumentation unterstrichen wurde anhand trastischer Beispiele aufge- deckt, wie man heute in Südamerika, in Afrika und in Asien mit der Natur um- springt. Wie man sie rücksichtslos aus- beutet und wie die Naturgesetze zurück- schlagen. Versteppung, Versiegen der Grundwasserströme, Zusammenbruch des Naturhaushaltes sind Stationen auf dem Weg den eine sogenannte fortschritt- liche Gesellschaft auf ihr Banner geschrie- ben hat. Aber auch in den Industrieländern Eu- ropas und Nordamerikas ist es mit der Selbstdisziplin und Vernunft nicht weit Von links: Bezirkshauptmann Dr. Hans Heinz Höfle, Bürgermeister LA Hans Brettau- er, Präsident IOC Dr. James Crane, USA, HRH Prince Bernhard of the Netherlands, Mr. Charles Haes, Director-General of International WWF und Fremdenverkehrs- direktor Dipl. -Kfm. Dr. Josef Ziepi. her. Autobahnen und wieder Autobah- nen, Flugplätze und Parkplätze verbeto- nieren Jahr für Jahr tausende und aber- tausende von Hektaren wertvollen Grund und Bodens. Die Siedlungen greifen auf das Land hinaus. Die ländliche Gegend wird zersiedelt und ihrer Funktion ent- blößt. Ganze Tierarten sterben aus. Das Un- geziefer nimmt Überhand. Dieses wird mit Chemikalien bekämpft. Und weitere Arten der Fauna und Flora sterben unter diesem vernichtenden Kreislauf. Prinz Bernhard, ein Mann von 70 Jah- ren, der die ganze Welt bereist hat, ein Mann, der sich über die Menschen von heute ernste Gedanken macht, ist nicht Präsident des Internationalen World Wild Life Fund geworden, weil es ihm Spaß macht, sondern weil er den Ernst der Lage erkennt und aktiv in den Kampf gegen die Vernichtung der Natur eingreifen wollte, und eingreift. Die Errichtung von Natur- schutzgebieten auf der ganzen Welt, die Einschränkungen der ungehemmten Jagd in Afrika und Asien, der Schutz von Tier- und Pflanzenarten die bereits dem Aus- sterben nahe waren, die Wiederaufzüch- tung derartiger Arten, all das geht auf die 1. 4
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