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Seite 4 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 10. Oktober 1981 Der Produktionswert der Tiroler Ge- werbebetriebe (erzeugendes Gewerbe im engeren Sinne ohne Bauhaupt- und -ne- bengewerbe und ohne Dienstleistungsge- werbe) betrug 1980 ca. 14 Milliarden Schilling, für 1,6 Milliarden Schilling hat das Gewerbe in diesem Zeitraum inve- stiert. Das Tiroler Gewerbe exportierte im Jahre 1980 Waren im Wert von ca. 1,063 Millionen Schilling, was einer Steigerung gegenüber dem Vorjahr 1979 vom ca. 10,8% entspricht. Diese Exportleistungen können noch weiter ausgebaut werden, was auch im Hinblick auf eine Verbesse- rung der Handelsbilanz anzustreben ist. Das Wirtschaftsreferat des Landes Tirol bemüht sich schon seit Jahren, die Inve- stitionsfähigkeit des Gewerbes zu verstär- ken und zu unterstützen, was sich wieder- um auf die Exportleistung positiv aus- wirkt. Dies geschieht im Rahmen und mit Hilfe der verschiedenen Wirtschaftsförde- rungsaktionen des Landes, die in den letz- ten Jahren laufend verbessert und erwei- tert wurden. Die Tiroler Fremdenverkehrswirtschaft konnte auch 1980 wieder mit Rekordzah- len aufwarten und gibt noch zu Optimis- mus und Zuversicht Anlaß. So konnten in der Sommersaison 1980 in Tirol 22,861.8 16 Nächtigungen ver- zeichnet werden. Dies bedeutet einen Zu- wachs gegenüber dem Vorjahr von + 3,7 °lo und einen Anteil am gesamtöster- reichischen Sommerreiseverkehr von ca. 30% (78,2 Millionen Nächtigungen in Osterreich in der Sommersaison 1980). Für das gesamte Fremdenverkehrsjahr 1979/80 wurden 38,675.032 Nächtigun- gen in Tirol ermittelt. Davon entfallen auf die Sommersaison 58 % und auf die Win- tersaison 42%, was eine weitere Zunahme des Winterfremdenverkehrs bedeutet. Damit erhöhen sich auch die Devise- neinnamen aus dem Ausländerreisever- kehr, da die durchschnittlichen Tagesaus- gaben des Wintergastes mit S 802.— deut- lich über jenen des Sommergastes mit S 584.— liegen. Bemerkenswert ist die Tat- sache, daß dieses quantitative Nächti- gungswachstum zur Gänze auf das Konto der gewerblichen Betriebe geht, während bei den Privatquartieren ein Rückgang um ca. 4% eintrat. Zur Veranschaulichung sei noch er- wähnt, daß der Anteil der Tiroler Devise- neinnahmen aus dem Ausländerreisever- kehr im Jahr 1980 ca. 33,7 Mrd. S und da- mit ca. 41 % der gesamtösterreichischen Fremdenverkehrsdeviseneinnahmen be- tragen hat. Doch auch die Tiroler Fremdenver- kehrswirtschaft hat ihre spezifischen Pro- bleme. So bereitet das derzeitige hohe Kreditzinsniveau den Fremdenverkehrs- betrieben große Sorgen und zwingt sie zu äußerster Zurückhaltung bei notwendigen Investitionen. Weitere Probleme der Fremdenver- kehrswirtschaft, die es in Zukunft zu mei- stern gilt, sind die sich ständig erweitern- de Kostenschere (insbesondere auf dem Energiesektor) und das Ausländerbe- schäftigungsproblem. Zur Information und Ergänzung sei noch erwähnt, daß der gesamte tertiäre Wirtschaftssektor (also der Dienstlei- stungssektor) auch in unserem Bundes- land ständig im Steigen begriffen ist. So betrug der Anteil des Dienstleistungsbe- reiches am gesamten Bruttoinlandspro- dukt Tirols (Wertschöpfung!) im Jahre 1971 noch 50,1%, 1979 jedoch schon 58,2% oder 42,48 Milliarden Schilling. Diese, nur in aller Kürze gegebene Dar- stellung der Tiroler Wirtschaftsszene und insbesondere einiger Branchen am Beginn der 80er Jahre erfolgte nur schwerpunkt- mäßig und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Eine ausführlichere Betrachtungsweise würde den Rahmen dieses Berichtes sprengen. Ich hoffe aber dennoch, einen groben Überblick über die anstehenden Sorgen und Probleme der Tiroler Wirtschaft ge- geben zu haben. Kirchenweihtanz der Kitzbüheler Schützenkompanie am Samstag, 10. Oktober 1981, im Seere- staurant »Miogg«. Es spielen die Tiroler »Hallodries« aus Mayrhofen, Zillertal. Beginn 20 Uhr. Landesrat Kommerzialrat Christian Huber: 2. Teil Die Lage der Wirtschaft Tirols Spezielle Probleme der Tiroler Wirtschaft, dargestellt an den Wirtschafts- zweigen Industrie, Gewerbe, Fremdenverkehr und übrige Dienstleistungen St. Johann. Touringklub. Am 4. Juli 1931 fand im Gasthaus »Zum Bären« eine Versammlung der hiesigen Auto- und Motorradfahrer statt. Es wurde beschlos- sen, eine Sektion des Touringklubs zu gründen. In den Ausschuß wurden ge- wählt: Obmann: Fritz Jäger, Uhrmacher, Stellvertreter: Sepp Grander, Gastwirt, Schriftführer: Gendarmerieinspektor Wiesinger und Säckiwart: Gemeindekas- sier Hans Zobel. Going. Elektrisches Licht. Nach genau dreiwöchiger Unterbrechung kam endlich wieder das elektrische Licht. Die Repara- tur des Transformators, in den der Blitz seinerzeit (Sommerzeit 1931) eingeschla- gen hatte, hat so lange gedauert. Kitzbühel. Bestzeit. Bei der internatio- nalen Alpenpässefahrt 1931 errang Graf Spiegel-Diesenberg von Kitzbühel auf Austro-Daimler den Gletscherpokal für die Bestzeit. Wilder Kaiser. Ackerihütte. Am Sonn- tag, 9. August 1931, fand die Einweihung der Ackerlhütte statt. Damit übergab die Sektion Kitzbühel des D. u. Ö. Alpenve- reins bereits die dritte Hütte dem Touri- stenverkehr. Die Hütte ist derzeit nicht bewirtschaftet; die Aufsicht wurde den Alpleuten auf der Regalpe übertragen. Die Erwerbung ist vor allem dem tatkräf- tigen Eingreifen der St. Johanner Orts- gruppe der Sektion Kitzbühel sowie dem Hauptausschuß zu danken. Die Hütte wurde im Jahre 1929 von dem im Vorjahr verunglückten Andrä Hormayer errichtet. Vor Beginn der Feier, die von der Musik- kapelle Going eingeleitet wurde, legte Pfarrer Matthias Mayer, Going, die Stel- lung der Kirche zum Bergsport dar, und wies auf Pfarrer Senn, der zu den Begrün- dern des Alpenvereins und Dekan Hörfar- ter, Kufstein (ein geborener Kössner), der zu den Erschließern des Kaisergebirges ge- hörte, hin. Dann folgte die kirchliche Weihe. Der Obmann der Sektion Kitzbü- hel Ing. Messerklinger gedachte der zähen und opfervollen Arbeit von Andrä Hor- mayer und erwähnte als Erstbesteiger der Ackerlspitze den Alpinisten und Bergstei- ger im Priesterkleide, Professor Thurwie- ser, der die Ackerlspitze als erster Tourist schon 1825 erstiegen hatte. Oberlehrer Much Wieser, Kitzbühel, legte die Entste- hungsgeschichte der Hütte dar. Als älte- ster Tourist hatte sich der 76jährige Schneidermeister Johann Kurz und als Vertreter des Hauptausschusses Dr. Pro- haskaein, Sohn des ehemaligen Kitzbühe- ler Forstrates, eingefunden. Kössen. Klobensteinstraße. Der Bau wird in diesen Tagen aufgenommen, nachdem die meisten Tiroler Grenzge- meinden sich zur Beitragsleistung bereit erklärt haben. So bewilligte der Stadtrat von Kitzbühel, unter dem Vorsitz von Bürgermeister Carl Planer in der Sitzung vom 17. Juli 1931 einen Betrag von 19.916 Schilling, d.s. 14 Wo der Baukosten. Kös- sen zahlt zum Straßenbau 55.000 Schil- ling, die sie im Anleihewege beschaffen will. Kitzbühel, preisgekrönt. Beim großen bayerischen Volkssängerwettsingen am 15. und 16. August 1931 in Traunstein, an ßor 60 Jabren Kleine Kitzbüheler Bezirkschronik
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