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Seite 12 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 17. Oktober 1981 Zugsdichte an der Strecke Salzburg—Zell/ See—Wörgl stark zu vermindern. Nun noch einige Gedanken, betreffend die Aufbringung der Mittel, für das »utopi- sche« Bauvorhaben! Die »Verkehrs-Mil- liarde«!!! Der Bund baut im Burgenland Auto- bahnen und Fernstraßen, die jetzt und noch viele Jahre, wie eine Sprungschanze unvermittelt in Weingärten und Maiskul- turen enden, ohne im Augenblick An- schlüsse an wichtige Verbindungswege nach dem Osten erkennen zu lassen. Viel- leicht sind beherzte Politiker im Stande, aus dieser Verkehrs-Milliarde, sagen wir 5 80,000.000.— abzuzweigen für ein rasch durchführbares Projekt, zur weiteren Aufwertung von Kitzbühel. Ich verweise noch auf die mir bekannten Wünsche an- derer Städte in den westlichen Bundeslän- dern. Vor einigen Jahren erschien in den »Salzburger Nachrichten« ein eher unauf- fälliger Aufsatz, der den Wunsch der Stadt Zell/See aussprach, die Bahn zwi- schen Stadt und See verschwinden zu las- sen und am östlichen Ufer des Sees ent- lang zu führen. Die Kosten dieses Wun- sches würden ein Vielfaches der Kitzbühe- ler Idee kosten! Schließlich, wer hat nicht schon gehört, daß Bregenz auch die Bahn samt Bahnhof zwischen See und Stadt los- werden möchte und unter die Erde drücken möchte, trotz See-Grundwasser- druck! Noch höhere Kosten wie Zell am See! Da könnte ich mir schon fast vorstel- len, daß der Kitzbüheler Wunsch gerade- zu billig erschiene. Könnten sich die Kitzbüheler vorstel- len, wie es wäre, wenn sie in Zukunft oh- ne Hindernisse auf Straßen und Wegen über einen Grünstreifen im Sommer ihre Wohnstätten, die Gäste ihre Quartiere zu Fuß oder mit Auto erreichen könnten. Im Winter von der Skiwiese über den erwei- terten Kurpark zur Aquarena gehen könnten. Ganz zu schweigen von den Möglichkeiten für die Veranstaltungen beim Hahnenkammrennen, dem Gelände angepaßt. Auch die Auflösung der Men- schenmassen nach solchen Veranstaltun- gen würde vielleicht reibungsloser vor sich gehen? Der Wohnwert, Erholungswert, Landschaftsgestaltung am Stadtrand für Wintersport und Kurbetrieb stünde hier im Vordergrund für die Stadt. Genug Un- ruhe muß die Stadt noch hinnehmen, weil der Kraftwagenverkehr zwar bald aus der inneren Stadt verbannt sein wird, aber am Rande umso stärker noch drum herum- stinken wird! Ein zweites solches den Stadtverkehr hemmendes Übel muß Kitzbühel schließ- lich noch behalten, nämlich den schienen- gleichen Übergang mit Schranken am Hornweg zum Krankenhaus, Altersheim und was schon wieder den Wintersport trifft, die Zufahrt zur Talstation der Hornbahnen. Daß auch noch viele Häu- ser, Pensionen auf dieser Seite von dieser ebenfalls viel blockierten Zufahrt abhän- gig sind, braucht nicht besonders erwähnt zu werden. Auch hier könnte durch eine Kosmetik am Bahnkörper, durch einen stärkeren Gefälls-Bruch an der Gleisanla- ge ab Traunsteiner-Weg-Durchlaß bis et- wa zur Warenhalle der Firma Sieberer möglicherweise auch dieses Hindernis be- seitigt werden. Ich möchte mir eingehen- dere Erfahrungen über Bahnbau, mit den damit verbundenen Bahnfahr- und Gleis- technischen Eigengesetzen nicht anma- ßen. Wer aber sieht, daß die Steigung der Geleise innerhalb der Bahnhof-Gleisan- lage so stark beginnt, daß E-Loks von Güterzügen größte Mühe haben, anzufah- ren, dann wäre auf der fast noch ebenen Bahnhof-Gleisanlage (siehe das tiefliegen- de Stockgeleise bei der Sieberer-Halle), fast schon eine Brücken-Überführung des Hornweges möglich. Nach dieser Straßen- brücke wäre im jetzt flacheren Bahngleis- körper bei größerer Steigung zum Traun- steiner- Weg-Durchlaß die alte Gleis- Oberkante wieder erreichbar. Ich möchte meinen Ideen-Höhenflug ohne den Hin- weis nicht beenden, daß ich noch keine Einschau in Bahntrassenpläne genommen habe, ob auch meine bisher gemachten Beobachtungen die Durchführbarkeit die- ser Idee möglich erscheinen ließe. Vielleicht liegt irgendwo in einer unte- ren Archiv-Schublade der österr. Bundes- bahn schon der Projektsgedanke verbor- gen, im Zuge von Schienenweg-Verkür- zungen und Kurvenstreckungen die Gelei- se ab Schwarzsee durch den Lebenberg zu führen und einen neuen Bahnhof unter- halb Kitzbühel im Achental zu erreichen! Dann wäre meine Idee zum Besten für die Stadt Kitzbühel überholt! Schön wär's! Arch. Herbert Danner, Kitzbühel, Kapserfeld 6 Pinguin-Verlag Innsbruck Neuerscheinungen Im Pinguin-Verlag Innsbruck sind vier neue Gedichtbändchen erschienen: »Bergpoesie« von Lia Hörmann - Egon Wurm. Über dieses Büchlein (S 78), geschmückt mit romantischen Farbauf- nahmen aus der Bergwelt, wird sich jeder passionierte Bergsteiger und Bergwande- rer freuen. »Zauber der Natur« von Sepp Hofer ( S 58). Ein ideales Geschenkbändchen für Freunde der Natur und Liebhaber der schöngeistigen Literatur. »Die Liebe« von Hella Pflanzer (S 58). Illustriert mit Gemälden berühmter Maler wie Renoir, Watteau und Rubens, ist die- ses Büchlein das Ideale Präsent für Lie- bende. »Lebensweisheiten« von Hella Pflan- zer, illustriert mit zarten Blumenbildern, beinhaltet Lebensweisheiten berühmter Poeten der Weltliteratur. Herbert Pawlowski, der den Pinguin- Verlag nach dem Krieg in St. Johann in Tirol mit seiner Gattin Mila, geb. Lipp- mann, die aus dem Kitzbüheler Ge- schlecht Vogl-Ruch stammt, wurde kürzlich mit dem Verdienstzeichen der Republik Österreich ausgezeichnet. Wir gratulieren! Diese Gedichtbändchen sind im heimi- schen Buchhandel erhältlich. Schießleistungen von Gerhard Krimbacher (Österreichische Schützenzeitung, September 1981) KK-Staatsmeisterschaft in Innsbruck: English-Match; 31. Peter Wagger, St. Jo- hann (584), 33. Gerhard Krimbacher, Jochberg (583). KK - 40 stehend: 3. Gerhard Krimba- cher (371). KK - 40 knieend: 6. Gerhard Krimbacher (382). Internationales Drei- slellungsmatch: 5. Gerhard Krimbacher (1141). Staatsmeisterschaften mit dem 300-m- Standardgewehr: 13. Gerhard Krimba- cher, Jochberg (515). Weltmeisterschaften in Santa Domin- g. Gerhard Krimbacher, der als einziger Vertreter Österreichs an der WM teil- nahm, erreichte mit für ihn enttäuschen- den 564 Ringen den 19. Platz. Die Anreise Krimbachers verzögerte sich wegen des Lotsenstreiks in den USA um einen Tag. Bei den Ende Juli in München auf den Olympischen Anlagen ausgetragenen Wettkämpfen bestätigte Gerhard Krimba- cner seine Leistungsstärke. 26. im Drei- stellungsmatch (1143) und 4. knieend (376). Mit dem Luftgewehr festigte Gerhard Krimbacher seinen internationalen Ruf durch einen zweiten Platz hinter dem Deutschen Kurt Hillenbrand (582) und vor dem Weltrekordhalter Bernhard Süß (576), der mit einem Ring hinter Krimba- cher blieb. Beim Bundesfernwettkampf belegte Krimbacher im Dreistellungsmatch mit 1143 Ringen den 3. Platz. Buchbesprechung: Um Tirols Freiheit 216 Seiten, 15 Farbabbildungen, 35 SW-Fotos, ISBN 3-7016-2107-1, Leinen, S 168.—, Pinguin Verlag. Dem bekannten Tiroler Journalisten und Schriftsteller, Dr. Hubert Gundolf, ist es mit seinem elften Buch »Um Tirols Freiheit« gelungen nicht nur eine erste Ti- roler Kriegsgeschichte auf den Tisch zu le- gen, sondern auch einen ersten konkreten Beitrag am Büchermarkt zum kommen- den 175 Jahrjubiläum zur Erinnerung an das Jahr 1809 zu leisten. Der Autor hat sich intensiv befaßt mit 1000 Jahre Tiroler Wehrtüchtigkeit, Wehrfreiheit und Wehr- verfassung und hat diese Gedanken bis in die Gegenwart verfolgt. Diese wertvolle Neuerscheinung, die man nur einem jeden Tiroler und Freund unseres Landes ans Herz legen kann, klingt aus mit Vorstel- lungen zur heutigen Freiheit. Sie endet mit der optimistischen Aussicht, daß wir uns auf unsere Freiheit besinnen dürfen. Für den Landespressedienst: Dr. Heinz Wieser
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