Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 2 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 17. Oktober 1981 Sensationeller Plan der ABC für das kommende Hahnenkammrennen Aufnahme der Läufe durch elektronische Kameras auf der gesamten Rennstrecke. Die ABC (American Broadcastin Cooperation) mit der NBC und der CBS eine der drei großen Gesellschaften des amerikanischen Fernsehens, hat für das kommende Hahnenkammrennen einen geradezu sensationellen Plan. Sie möchte alle Läufer auf der gesamten Rennstrecke aufzeichnen und einige davon später in der Aufzeichnung wiedergeben. Sie plant daher neben der Installation einer Start- und Zielkamera den Aufbau von nicht weniger als 8 elektronischer Kameras auf der gesamten Strecke. Dies bedarf natür- lich eines zusätzlichen Aufwandes von Material (Verkabelung der Strecke und Einrichtung von neuen Kameraplattfor- men, usw.) und eines erweiterten Stabes von Mitarbeitern und hier insbesondere von Technikern. Daß diese Neuerung die Kosten für die Aufnahmen bedeutend er- höhen, ist ganz klar. Aus diesem Grunde weilte der Vize- Präsident von ABC/Europa, Mr. Jaques Lesgards und Mr. Ken Mawman, der Unit-Manager von ABC/London am vor- letzten Wochenende in Kitzbühel. Sie führten am Samstag mit den zuständigen Herren des KSC eine ausgedehnte Besich- tigung der Rennstrecke durch, um die Ka- merapositionen einzuplanen und später fixieren zu können und versuchten am Sonntag bei einem »business-dinner« alle organisatorischen Fragen zu klären. Auf die Frage an Mr. Lesgards warum gerade Kitzbühel für diese Weltpremiere ausersehen sei und diese ehrende Neue- rung erfährt, erklärte dieser, daß die Streif eine der ganz wenigen klassischen Abfahrten und für ihn persönlich die wohl überhaupt selektivste Abfahrtsrenn- strecke des gesamten Weltcups darstelle. Gleichzeitig betonte er, daß seiner Gesell- schaft, der ABC, in Kitzbühel von den Veranstaltern sicher die bestmöglichen Bedingungen für eine Zusammenarbeit geboten würden; außerdem sei Kitzbühel und sein Hahnenkammrennen vielen Amerikanern schon zu einem Begriff ge- worden. Daß diese Neu-Inszenierung zu- sätzlich in einem Weltmeisterschaftsjahr durchgeführt wird, wo alle technischen Einrichtungen und der Einsatzstab für diese benötigt werden, spricht doppelt für unseren Ort und unser Rennen. Die tech- nische Abwicklung wird daher in Kitzbü- hel von ABC 'London durchgeführt und die Planung wurde dieser Teilgesellschaft mit Mr. Mawman an der Spitze übertra- gen. Leider wird man diese neue Form einer Abfahrtsübertragung in Osterreich nicht sehen können. Äußerst interessant wäre es für unsere Skisportinteressierten wohl gewesen, einmal die Läufer auf der gan- zen Streif beobachten zu können. Bis dato war es noch nie möglich einen Einblick in die gesamte Rennstrecke zu erhalten und zu sehen, wo der einzelne Läufer wertvolle Sekundenbruchteile gewinnt oder verliert. Sei es wie es sei - den Amerikanern wird im Februar dieser sportliche Lecker- bissen geboten werden, wenn sie dieses Rennen zeitverschoben in einer Aufzeich- nung bringen. Uns Tirolern bleibt als gu- ter Trost jedoch die einzigartige Gelegen- heit, noch mehr für unsere Heimat wer- ben zu können, denn die Sendung, in der Kitzbüheler Wandertip Hahnkampl und G'schöß »Entweder von der Einsiedelei mit di- rektem Aufstieg oder auf dem etwas wei- teren aber bequemeren Wege über die Al- pe Ehrnbach gelangt man in etwa 2 1/2 Stunden auf den westlich gelegenen Fels- rücken, das G'schöß in dessen Mitte sich ein kammartiger Hügel erhebt, das Hahn- kampl. Die Aussicht ist gut und nimmt sich das tief unten am Bergesfuß ruhende Städtchen besonders malerisch aus. Für den Rückweg empfiehlt sich sehr, den Ab- stieg zu der mit einer guten Restauration versehenen Seidlalpe zu nehmen.« Die eher abwertende Bemerkung über das »Hahnkampl« schrieb, zuletzt in der 4. Auflage seines Führers »Kitzbühel und seine Umgebung« der Kitzbüheler Hei- matkundler Pfarrer Peter Vordermayr. Vor dem Bau der Hahnenkammbahn und der weltweiten Bedeutung des Hahnen- kammrennens war der Kitzbüheler Haus- berg das Kitzbüheler Horn. Dorthin rich- teten sich die ersten Bahnbaupläne, dort entstanden die ersten Berghäuser, wäh- rend der große Ausbau am Hahnenkamm erst mit dem Bau der Seilbahn (1926/28) einsetzte. Vorher war der »Hahnen- kamm« ein »Hahnkampl«. Auch der Be- griff »Ehrenbach«, der fast Ehrfurcht einflößt, ist neu, denn früher gab es die Alpe »Ehrnbach«. Laut Professor Dr. Karl Finsterwalder gibt es den Begriff be- das Hahnenkammrennen übertragen wird, »the wide world of sports« wird von »coast to coast« gesendet und hat die höchsten Einschaltziffern für Sportveran- staltungen in den USA überhaupt. (H.J.G.) Vernagelt Der Moasta tuat mit'n Lehrbuam Stu- benboden leg'n. Der Bua hammert fleißig, schlagt kaum daneben. Auf oanmal hat's der Moasta daschaut, Daß der Bua allweil Näg'l weiterhaut. Da fragt er 'n warum er des tuat. Dö Näg'l, dö sand decht oi guat. Moant der Bua: »Aber bei denen da muaß eppas ein. Da is der Spitz obenauf und die Köpf sand unt'ein.« »Malefitzbua!« schreit da Moasta, »was machst' denn für Sachen? Dö sand für die Deck'n Dö müass'n mir a no aufimachen!« G.P. reits 1297 als »Ernpach«, er dürfte von ei- nem Besitzer Erne stammen und hat mit der »Ehre« nichts zu tun. Namenskund- lich interessant sind auch die Begriffe »G' schöß« und »Maurach«. »G' schöß« weist auf eine Abbruchstelle eines Berg- sturzes hin, »Maurach« zeigt wie am Fuß des Berges liegende Ablagestelle an, wo das Blockwerk abgelagert wurde. Wer den »Hahnenkamm« genauer betrachtet, erkennt die eher abweisende Front zur Stadt hin, die sowohl der Skifahrer, als auch der Wanderer umgehen muß. Die Abfahrten und Wanderwege führen drumherum entweder durch den Ehren- bachgraben oder über die Streifalmen und die Seidlalm. Erst die Hahnenkammbahn hat den direkten Aufstieg zum »Hahn- kampl« gesucht und gefunden. Da nur noch die Hahnenkammbahn in Betrieb ist, schert uns - schneefreie Landschaft vorausgesetzt - die Frage »Hahnkampl« und G'schöß« nicht, fürchten wir auch keinen Bergsturz, son- dern wandern im Bereich des Hahnen- kamms. Weil uns der Aufstieg zu mühsam ist, entscheiden wir uns für eine Bergfahrt mit der Gondel und dann entweder für eine kleine Wanderung am Berg oder für einen Abstieg. Die Abstiegswege sind gut gekennzeich- net. Zu steile Abstiege, wie etwa über das Reheck zur Einsiedelei, meidet man im Herbst, wenn der Boden naß ist. Wie wäre es mit einem Abstieg über die Streifalm nach Zenzern und über den Gröbenbach zurück zur Stadt? Wer gerne seine Skispur vorausplant, wird direkt über Seidlaim (noch ohne Einsteigstelle, die allerdings nur im Winter funktionie- ren wird) oder über die Astenabfahrt ab- steigen.
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